Raketenabwehrschilde
Zitat:Das Zusammenleben mit den Russen (die sind für mich Osteuropa, östlicher gehts in Europa nicht mehr) - und auf ein solches Zusammenleben sind wir nun mal angewiesen - klappt nur, wenn man die Befindlichkeiten und Bedürfnisse der jeweils anderen Seite kennt und im Rahmen des politisch machbaren und möglichen berücksichtigt. Zumindest jedenfalls dort nicht verletzt, wo es nicht durch übergeordnete Gründe zwingend notwendig ist.

Dieses Zitat sollte sich mal Putin zur Herzen nehmen. Denn leider hat die korrupte russische Elite noch nicht erkannt und verstanden, dass Russland eben nicht mehr als Supermacht eine dominierende eurasische Hegemonialmacht ist.

Das Thema Raketenabwehrschild muss man mehrfach sequenzieren und differenzieren, da hier verschiedene technisch-militärischen und politischen Handlungsbereiche und Felder zusammenkommen und sich gegenseitig bedingen.
1.) Es gibt die bloße technische Durchführbarkeit. Die darf man ohne lange Diskussion als erbämrlich bewerten. Die meisten Tests gingen daneben, die effiziente und wirksame Abwehrfähigkeit gegenüber den iranischen Raketen ist nicht gegeben. Allerdings gibt es auch noch die Raketen auf Seiten Irans nicht, sie sind erst in der Entwicklung bzw. werden projektiert. Hier hoffen die Amerikaner allein schon auf eine symbolische Abschreckung.
2.) Hier geht es um die amerikanisch-mittelosteuropäischen Beziehungen. Tschechien, aber gerade die Polen sind enge Verbündete der Amerikaner. Als gerade erst "Befreite" sehen sie die amerikanische Außenpolitik der aggressiven Demokratieförderung und Außenpolitik wohl eindeutig positiver als die seit 1945 freien Westeuropäer. Hier ist wichtig, dass für Polen und Tschechien, bzw. für deren heutigen antokommunistischen Eliten die aggressive Politik der USA sehr wichtig war beim Sturz der kommunistischen Herrschaft. Daher tendiert man in Prag und Warschau dazu auch eine machtvolle Außenpolitik voller Symbolismen mitzutragen, insbesondere gegen Russland.
Die Ablehnung in den Bevölkerungen, gerade in Tschechien resultiert primär aus einer Politikmüdigkeit, aus einer Distanz zur großen Politik, die aber alle westlichen Bevölkerungen auszeichnet, gerad ein sicherheitspolitischen Fragen.
3.) Die mittelosteuropäischen-russischen Beziehungen
Diese sind insgesamt eher schlecht, insbesondere die polnisch-russischen Beziehungen. Hier spielen unzählige Punkte eine Rolle: gegenseitige historische Feindschaft, die auf beiden Seiten geschürrt wird, Der Versuch Moskaus, weiterhin starlen Einfluss in Ostmitteleuropa aufrechtzuerhalten und der Versuch, auch Polens jenen zurückzudrängen (Stichwort: Vermittlung Kwasnieswski Vermittlung in der Orangenen Revolution, Kauf der litauischen Erdölraffenire Maizeku tec...)
4.) Die amerikanisch-russischen Beziehungen
Diese sind vermehrt durch Konfrontation und Wettbewerb gekennzeichnet. Hier befinden wir uns in einer symbolischen Konfrontation. Rein militärisch, das steht außer Zweifel, bedeuten die kaum funktionsfähigen Abwehrraketen keinerlei Verringung des russischen Òffensivpotentials. Da wurde auch in der unreflektierten deutschen russophilen Öffentlichkeit viel Murks geredet (siehe die Zurehctweisung von Beck durch General A.D. Naumann).
Aber diese Militäranlagen sieht Russland als symbolische Herausforderung und unbeachtet seines Machtverlustes, versucht Russland daher auf Konfrontation zu gehen.
Aber rein militärisch bedeuten 10 Abwehrraketen gar nichts angesichts einer weiter fortschreitenden russischen Aufrüstung, die auch nicht erst seit den amerikanischen Plänen für den Abwehrschirm existieren und durchgeführt werden.
In dieser Debatte stehen viele ideologisch-begründete einseitige Sichtweisen gegeneinander. Dies ist primär eine symbolisch-machtpolitische Auseinandersetzung um Einflußsphären und Machtgrößen. Rein militärisch ist bestenfalls das Radar von Bedeutung, wobei da die Amerikaner auch andere Mittel hätten, im Zweifelsfall entsprechend aufklären zu können (Satelliten, im Konfliktfall AWACS in Osteuropa etc..)
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