24.03.2007, 01:30
Tiger schrieb:@Herpes
Du verkennst, das die irakische Bevölkerung weitaus eher aufeinander als auf die Briten und US-Amerikaner losgeht.
Sicher nicht. Die Iraker gehen genug auf die Amis los, dass sie lieber heute nach Hause kämen, als morgen. Nur leider geht das nicht. Sie haben die Suppe gekocht und nun sehen sie, dass ihnen davon übel wird. Nur, man will es ja nicht zugeben. Kann Bush einfach abziehen und nun öffentlich zugeben, dass er den Krieg verloren hat? Oh ja, die glorreichen, unbewzingbar hochgerüsteten Amis haben versemmelt, und das obwohl Bush schon vor langer Zeit den Krieg als beendet erklärt hatte.
Das Problem ist, dass die Schmerzgrenze für Westliche Demokratien sehr niedrig ist, bezüglich gefallener Soldaten. Das weiß auch die Bundesregierung. Deshalb das lange Hickhack um eine öffentliche Gedächtnisstätte für gefallene deutsche Soldaten. Die Bundesregierung hätte nicht nur das Denkmal, sondern die ganze Diskussion darum gerne vermieden.
Tausende Amis sind schon tot. Vergleichen wir den Irak doch mal mit anderen die Amis schmerzenden Kriegserfahrungen:
Da fiele mir zum Beispiel Pearl Harbour ein. Eine traurige Gedenkstätte. 2400 Soldaten ließen dort ihr Leben. Hallo??? In Europa haben Millionen Ihr Leben verloren und weitere Millionen gingen in Gefangenschaft.
Somalia, UNOSOM, Restore Hope. 18 tote Amis! Es reichte aus die Amis amziehen zu lassen. Die Somalis verloren hunderte oder gar mehr als 1000. Trotzdem war es ein Sieg für die Somalis über eine zu schmerzempfindliche Demokratie.
Und das gleiche nun im Irak. Ein paar tausend Tote und das Repräsentantenhaus setzt Bush ein Ultimatum für den Abzug. Glaubt hier irgendwer, dass bis zum Herbst 2008 der Irak stabil ist? Glaubt irgendwer, dass die USA ihre Aufgabe erfolgreich erfüllt haben werden?
Das Stichwort heißt nur noch Schadensbegrenzung.
Und Afghanistan wird genauso enden, befürchte ich. In einer Anarchie, mit bestem Mutterboden für das Unkraut Terrorismus.
Tiger schrieb:Was den Iran betrifft: Es gibt dort auch inzwischen innerhalb der Bevölkerung eine erhebliche Opposition gegen die Mullahkraten und ihren politischen Kurs. Davon erfährt man mehr, wenn man z.B. diesen Thread durchliest. Die iranische Gesellschaft ist nicht unbedingt der geschlossene, fanatische Block.
Ja sicher. Und wie laut ich die "erhebliche" Opposition schreien höre. Ja wo ist sie denn??? Ja was macht sie denn, die erhebliche Opposition???
Natürlich habe ich hier schon reichlich über diese angeblich erhebliche Opposition gelesen. Nur, ich wette eher darauf, dass die Opposition in den USA die Soldaten nach Hause holt, als dass diese mundtote oppositionelle Minderheit im Iran auch nur ansatzweise etwas bewegt.
Wir sollten uns nicht auf den Wunschtraum einer Opposition im Iran verlassen. Und wenn der Westen nicht wirklich gewinnen will, dann sollte er auch besser nicht mit einem Krieg anfangen.