02.01.2007, 19:25
Turin schrieb:Die Aufnahme Polens war absolut richtig, eine Ablehnung wäre dagegen eine törichte Wiederholung der Geschichte gewesen, die so aussah, dass man Polen nie als Akteur oder selbstständigen Teil Europas angesehen hat, sondern als machtpolitischen Spielball. Aus dieser Erfahrung heraus handelt Polen auch heute und aus dieser Erfahrung heraus erklärt sich die derzeitige Bindung an Washington, denn das ist der eine gewichtige Akteur, der einem noch nicht im großen Stil in den Rücken gefallen ist, anders als Deutschland, Russland, Frankreich und GB, die das alle auf die eine oder andere Art getan haben.
Der Prozess einer echten Integration Polens als europäischer Mitspieler, der nicht nur rot sieht, sobald es um seine vermeintlichen oder tatsächlichen Interessen geht, braucht Zeit, aber dagegen gibt es kein Patent- oder Alternativrezept, sondern eben nur eine Diplomatie mit gesundem Menschenverstand. Das Land kann man auch nicht aus Europa wegzaubern und seine Bedeutung wird in Zukunft in der einen oder anderen Weise eher steigen als sinken. Über solche Realitäten sollte man sich besser im klaren sein.
Du argumentierst aus der Sicht Polens. Für die Eu ist es per se keine katastrophe wenn Polen zu einem Spielball der Geschichte wird, sondern für Polen. Auch wenn es in Polen viele Leute anders sehen, aber die EU Beitritt ist in erster Linie für Polen erfreulich. In den anderen Ländern profitiert man 0,0 davon, dass sich die geschichte nicht wiederholt, sondern man hat nur die in anderen Threads schon allseits diskutierten Scherereien.
PS ab morgen bin ich für den rest des Monats in Neapel. Bin mal auf Korruption und Co im "alten" Europa gespannt
