12.12.2006, 12:42
Zitat:Ich wäre erstaunt, wenn man die Frage zum Existenzrecht Israels überhaupt auf 40 Seiten beantworten, geschweige denn diskutieren könnte.Expansiv? Die arabischen Staaten inklusive haben versucht Israel ins Meer zu werfen und die Quittung erhalten. Wer ist denn hier expansionistisch? Israel versucht hier kein Großreich aufzubauen.
Es gibt relativ wenig Gründe, die Existenz eines expansiven, rassistischen Staates auf fremdem Grund und Boden rechtfertigen könnten. Ausser vielleicht der dickere Lümmel in der Hose, sprich: Die Macht dies zu tun.
fremden Grund und Boden? Wessen Boden ist dies denn?
Zitat:Erstrecht gibt es keinen Grund, diesen Staat derart zu decken, wie dies die USA in ständigen Sicherheitsratssitzungen tun, und auf diese Weise eigentlich eindeutige Abstimmungen immerwieder torpedieren. Dafür gibt es schlicht keinen Grund. Nicht der Holocaust und keine steinewerfenden "Terroristen".Wieso Israel verurteilen, wenn so viele schlimmere Staaten und Regime ungestraft ihr Tun verfolgen? Ist dir denn nicht die Lächerlichkeit bewusst, wenn ein Dutzend arabische Despoten Israel wegen der Unterdrückung der Palis verurteilen? Wenn die russische Armee ein paar hundert Kilometer nördlich vom Iran moslemische Tschetschenen an die Wand nageln? Hat das eventuell was mit der Herkunft von dem überwiegenden Anteil der Waffen dieser Regime zu tun?
Zitat:Es kommt halt auf die Perspektive an, ob man diesen Punkt diskutieren will oder nicht. Ein überzeugter Nazi hätte 1936 auch nie Gesprächsbedarf zu den Vorgängen im Land angemeldet. Ein Jude vielleicht schon. Genauso verständlich ist es für mich, dass die Pro-Israel-Fraktionen überhaupt gar keinen Gesprächsbedarf sieht. Keine Frage.Dieser Punkt muss diskutiert werden, keine Frage. Allerdings nicht isoliert und nicht in dem Zusammenhang mit "Israel hat kein Existenzrecht". Wir streiten uns immer noch über die grundsätzlichen Punkte zum Thema Israel-Palästina. Nämlich Existenzrecht ja oder nein und wer nun letztendlich Recht hat.
Zitat:Die Auswanderung fand in Wellen statt. Und ja diese Auswanderungswellen gab es auch vor den Nazis.Ja, soweit ich weiß, kamen die meisten infolge der Machtübernahme Hitlers und des Holocausts.
Zitat:Schon damals führte das zu Spannungen. Schliesslich fing man 1870 mal mit etwa 7.000 Juden in (damals noch) Palästina an und die folgende Bevölkerungsexpolision musste zwangsläufig zum Koflikt führen. Das liesse sich wohl in jedem beliebigen anderen Land bei diesem Ausmaß reproduzieren.Die Unruhen damals wurden durch Ängste der arabischen Bevölkerung ausgelöst, die Briten könnten das Land teilen.
Zitat:Bildungslücke? Die Briten hatten 1945 die Kontrolle über Palästina. Hätten sie anders gehandelt, wenn es den Holocaust nicht gegeben hätte? Ich glaube nicht.Zitat:hätten die Briten aber kein Problem gehabt, trotzdem das Land abzugeben.tsts..diese Bildungslücke konnte ich auch nach mehrmaliger Erklärung bei Dir nicht schliessen. Es waren die Palästinenser, die von den Briten unterstützt wurden IHR Land von osmanischer Besatzung zu bereien. Erfolgreich.
Damals war der überwiegende Teil ja unbrauchbar und das heutige Gebiet wurde ja auch teilweise in den Abwehrkriegen erobert. Die Stimme der Palis zählte schon damals nicht viel.
Mit dem Versprechen dort dann ihr Land selbst führen zu dürfen. Es waren die Briten die dann recht shizophren folgendes taten: Sie übergaben das Land internationaler Kontrolle.
Zitat:So das es offiziell nicht mehr zu ihrem Verwaltungsbereich gehörte. Und sie versprachen der zionistischen Bewegung, die Gründung eines jüdischen Staates auf diesem Gebiet. Folglich:Die "Pro-Israel-Fraktion" hat auch nicht vergessen, dass die Araber den Teilungsplan abgelehnt hat. Ich bin auch für einen Pali-Staat, allerdings neben einem jüdischen Staat und nicht stattdessen. Und solange irgendwelche Terroristen da rumbomben, kommen die Palis ihrem Staat kein bisschen näher.
1) Versprechen an Palästinenser für einen Staat als Belohnung für die Befreiung von den Osmanen.
2) Versprechen für einen jüdischen Staat.
3) Kontrolle über das Land offiziell abgegeben und unter internationale Kontrolle gestellt
Die Pro-Israel Fraktion hat offenbar ein schlechtes Gedächtnis, so dass sie sich seltsamerweise nur an Punkt 2 erinnern können und dann argumentieren. "Na das haben die Briten so beschlossen, das ihr nix bekommt, aber wir aber schon."
Zitat:Du wirst lachen, aber südamerikanische Drogenkartelle und Rebellengruppen waren auch keine Terroristen solange sie die bösen Sozialisten getötet haben.Nach wessen Lesart? Ein Terrorist ist ein Kämpfer, der versucht durch das schüren von Angst und Schrecken durch Gewaltakte gegen die Zivilbevölkerung seine Ziele zu erreichen (zum Beispiel Hamas, ETA oder RAF). Ein Widerstandskämpfer kämpft für sein Volk gegen eine feindliche Besatzungsmacht (zum Beispiel Mujahedin).
Gleiches gilt für Gruppen in Afrika. Oder auch die Mujahedin (mehrheitlich taliban-nahe Gruppen) in Afghanistan; waren ja auch nur böse Kommis die darunter litten. Somit konnten das offenbar auch keine "Terroristen" sein, denen man beibrachte wie man Autobomben und IEDs einsetzt?!
Zitat:Oder Saddam Hussein. Meinst Du es hätte damals jemanden gestört, wenn er Kurden vergast hat? Die damals bösen Kurden hatten auf Seiten der Iraner gekämpft. Sie waren sozusagen "Terroristen". Später haben sie für die Amis gekämpft, da waren es Freiheitskämpfer.Die Kurden waren damals Opfer und Widerstandskämpfer. Wenn du die Darstellung vom irakischen Presseamt übernimmst, biste selber schuld
Na, gehen Dir so langsam die Lichter auf?
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Klar lassen sich die beiden Bezeichnungen leicht durcheinander bringen, nachdem Terrorist ein Modewort für anti-staatlichen Widerstand aller Art geworden ist, allerdings diskutierst nicht mit dem US-Außenminister, du darfst also nciht von dessen Sicht ausgehen; Terrorist und Widerstandskämpfer sind sehr wohl differenzierbar.
Zitat:Sach bloß. Wer tut das denn nicht? Jeder kämpft doch mit den Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen. Und das nicht gerade zimperlich. Gib den Palis doch auch ein paar Panzer und Bomber. Dann müssen sie sich auch nicht mehr mit Steinen und Bombengürteln wehrenEigentlich könnte ich jetzt per copy&paste die üblichen Argumente wiedergeben, die bei dem Punkt "IDF ist ja auch nicht viel besser als die angebliche Terrorbande Hamas" schon immer gepostet wurden. Das kannste aber selbst nachlesen![]()
Oder anders: Nimm den Israelis ihr Bomber, Bulldozer und Panzer weg. Dann können sie keine Häuser mehr abreissen, Autos bombardieren, Leute ohne Prozess und Anklage liquidieren und unschuldige Kinder erschiessen oder vergewaltigen.

Prinzipiell: Ohne jetzt mal darauf einzugehen, wer jetzt härter gegen Zivilisten vorgeht und wer böser ist, sollten wir uns die Perspektive ansehen: Die IDF verteidigt ihren Staat&Bevölkerung und das einigermaßen erfolgreich. Die Hamas versucht Israel zu vernichten und einen Pali-Staat zu errichten und dabei haben sie so ziemlich versagt. Sie bringen ihrem Volk nur Leid und keinen Frieden. Sie sollten die Waffen ruhen lassen und verhandeln und dies mit einer realistischeren Sichtweise als "Israel ins Meer werfen" oder "Grenzen von 1948".
Israel ist da wo es nun ist und wird trotz allem anti-zionistischem Gegeifer sich nicht in Luft auflösen.
Wir können uns hier nochmal 40 Seiten streiten, wem das Land nun völkerrechtlich, eigentlich und moralisch gehört. Diese Gedankengänge sind aber der Grund für das Leid und die Kriege seit 1948. Wie schon gesagt, haben die Regime im Nahen&Mittleren Osten keinen Einfluss auf diese Frage. Sie haben sich also zu arrangieren, genauso wie die Palis, die aufhören sollen mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen. Durch bewaffneten Kampf haben sie in keine Chance einen Frieden zu erzwingen. Das sollte man nach 50 Jahren verlorene Kriege und Intifada eigentlich gerafft haben.
Teheran sollte dies auch endlich kapieren und seine dreckigen Finger da raus halten.