25.11.2006, 11:43
Ich denke, dass es generell um die Bestimmung einer EU-Politik gegenüber Russland geht und hier Polen eben primär im Gegensatz zu Russland auf eine Russland-kritische Position setzt.
Des weiteren kann man die polnische Haltung auch dahingehend verstehen, dass sich in Brüssel nunmal niemand so wirklich gern um den Osten zu kümmern scheint: Weder interessiert man sich in Brüssel für die Ereignisse in der Ukraine, noch in Belarus und die Blindheit der EU macht schon lange einige Leute In Warschau recht sauer: Man behandelt Russland in Brüssel oder auch in Berlin als wichtigen gut zu behandelnden Rohstofflieferanten, darüber vergißt man aber, dass Russland immer noch machtpolitischer Nachbar und Gegenspieler ist in Ostmitteleuropa und im Kaukasus und Zentralasien. In Warschau sieht und merkt man das viel deutlicher, grenzt man eben an Belarus und auch an die Ukraine: Wie lange mußte Polen werben schon vor der Orangenen Revolution um eine Politik der EU gegenüber der Ukraine? Kwansniewski mußte 2005 in Brüssel zusammen mit Adamkus die Initiative übernehmen um überhaupt mal die EU zur Positionsbeziehung zu bekommen. Und genauso bei Minsk: Man fühlt sich da in Warschau nicht zu unrecht im Stich gelassen! Derselbe Sachverhalt jetzt bei diesem kleinen Handelskrieg: Die Importbeschränkung polnischer Waren nach Russland hinein ist schon gut ein Jahr alt, aber Interesse hat daran niemand in Brüssel gezeigt. Polen mußte erst auf die Barakaden gehen und die Sache über aggressives Verhandeln ins Licht der Öffentlichkeit ziehen. Dass Polen nun fordert die Verhandlungen mit Russland abbrechen zu können, ist ganz natürlich, wenn man bedenkt, mit wie viel Ehrfurcht und Appeasementpolitik die restliche (westliche) EU auf Russland ragiert.
Bei solchen Newsheadlines sehe ich ja schon die tendenziell polenfeindlichen Implikationen: Wie können es diese Polen nur wagen, die Verhandlungen mit Russland zu torpedieren, wie können es diese armen Schlucker nur wagen und was erlauben sie sich nur?
Nur zu dumm, dass man eben nicht die Verhältnisse kennt in Ostmitteleuropa. Zwar versucht sich Putin nun als charmanter Freund, versuchte in Budapest, Prag an Boden zu gewinnen bei Staatsbesuchen in diesem Jahr. Trotzdem sollte man die Verhältnisse nicht fehldeuten: Aus der Perspektive einiger Osteuropäer ist Russland immer noch eine potenzielle Bedrohung und mit Verlaub, wer sich Giftmorde im Ausland leistet, über dessen Vertrauenswürdigkeit würde ich keine Bürgschaft übernehmen!
Die EU scheint sich hier in einer rosaroten Brillenphase zu befinden: Aus Brüssel kommt einfach zu viel Appeasement und dies versteht Putin nunmal als ganz klares Zeichen der Schwäche. Und das wollen die Polen so nicht mehr zulassen...
Des weiteren kann man die polnische Haltung auch dahingehend verstehen, dass sich in Brüssel nunmal niemand so wirklich gern um den Osten zu kümmern scheint: Weder interessiert man sich in Brüssel für die Ereignisse in der Ukraine, noch in Belarus und die Blindheit der EU macht schon lange einige Leute In Warschau recht sauer: Man behandelt Russland in Brüssel oder auch in Berlin als wichtigen gut zu behandelnden Rohstofflieferanten, darüber vergißt man aber, dass Russland immer noch machtpolitischer Nachbar und Gegenspieler ist in Ostmitteleuropa und im Kaukasus und Zentralasien. In Warschau sieht und merkt man das viel deutlicher, grenzt man eben an Belarus und auch an die Ukraine: Wie lange mußte Polen werben schon vor der Orangenen Revolution um eine Politik der EU gegenüber der Ukraine? Kwansniewski mußte 2005 in Brüssel zusammen mit Adamkus die Initiative übernehmen um überhaupt mal die EU zur Positionsbeziehung zu bekommen. Und genauso bei Minsk: Man fühlt sich da in Warschau nicht zu unrecht im Stich gelassen! Derselbe Sachverhalt jetzt bei diesem kleinen Handelskrieg: Die Importbeschränkung polnischer Waren nach Russland hinein ist schon gut ein Jahr alt, aber Interesse hat daran niemand in Brüssel gezeigt. Polen mußte erst auf die Barakaden gehen und die Sache über aggressives Verhandeln ins Licht der Öffentlichkeit ziehen. Dass Polen nun fordert die Verhandlungen mit Russland abbrechen zu können, ist ganz natürlich, wenn man bedenkt, mit wie viel Ehrfurcht und Appeasementpolitik die restliche (westliche) EU auf Russland ragiert.
Bei solchen Newsheadlines sehe ich ja schon die tendenziell polenfeindlichen Implikationen: Wie können es diese Polen nur wagen, die Verhandlungen mit Russland zu torpedieren, wie können es diese armen Schlucker nur wagen und was erlauben sie sich nur?
Nur zu dumm, dass man eben nicht die Verhältnisse kennt in Ostmitteleuropa. Zwar versucht sich Putin nun als charmanter Freund, versuchte in Budapest, Prag an Boden zu gewinnen bei Staatsbesuchen in diesem Jahr. Trotzdem sollte man die Verhältnisse nicht fehldeuten: Aus der Perspektive einiger Osteuropäer ist Russland immer noch eine potenzielle Bedrohung und mit Verlaub, wer sich Giftmorde im Ausland leistet, über dessen Vertrauenswürdigkeit würde ich keine Bürgschaft übernehmen!
Die EU scheint sich hier in einer rosaroten Brillenphase zu befinden: Aus Brüssel kommt einfach zu viel Appeasement und dies versteht Putin nunmal als ganz klares Zeichen der Schwäche. Und das wollen die Polen so nicht mehr zulassen...