14.11.2006, 20:47
Zitat:Das Zitat stammt nicht von Ahmadinejad, nicht von Chavez, auch nicht von Osama, sondern von Ronald Reagan!Ich meine mal 3 Mrd. Dollar gehört zu haben, aber das bezog sich nur auf einen Teil des Afghanistankrieges, daher kannst du mit den 6 Mrd. Dollar schon Recht haben.
6Mrd. (vermutl. noch mehr) Dollar haben die USA in die Förderung des islamistischen Widerstandes in Afghanistan investiert. Die verbündeten Pakistanis und Saudis haben die idoelogische Basis gelegt und weitere Gelder investiert, die speziell der whabitischen Fraktion zu Gute kam und Leute für den Kampf in der gesamten Welt angeworben und dort in die Ausbildugslager geschickt. Die Waffensysteme wurden vom amerikanischen Geheimdienst vermittelt und verschenkt. Die Ausbilder der Gotteskrieger kamen aus den USA und GB. Das waren keine Einzelfälle sondern so war die Gesamtstruktur! Es wurden sogar Kämpfer nach Schottland geschickt dort vom SAS trainiert und dann wieder zurück nach Afghanistan verfrachtet.
Das ist nicht marginal!
Aber:
Mir ist dies alles schon bekannt, nur bezieht sich deine Schilderung auf die 80er Jahre!!! Das war eine andere Zeit, eine andere Welt, eine andere Situation. Ohne jetzt die Amerikaner und Briten zu sehr zu verteidigen: die Welt ist nunmal komplex, zu komplex um jede Nachwirkung einer Handlung mit genauer Sicherheit 15 oder 20 Jahre lang in die Zukunft voraussagen und bestimmen zu können. Die Sowjets waren nunmal die Feinde und die Dschihadisten waren nunmal willkommene Helfershelfer gegen den großen Feind, zumal Pakistan immer ein relativ verläßlicher verbündeter der Amerikaner war und es da nunmal immer Beziehungen bestanden, auch nach der stärkeren Islamisierung unter General Huq in den 70er Jahren.
Es waren die 80er und die Sowjets waren die Feinde, das stand nunmal im Zentrum.
Das man damit gewisse Kräfte förderte, die einem selbst Probleme machen, ist dumm, lädt zu Spott ein, aber läßt sich nunmal nicht immer verhindern, wenn man ein gewisses Ziel erreichen will. Solch bittere Lektionen lernt man eigentlich auch im alltäglichen Leben normalerweise. Was gestern gut war, ist es eben heute nicht.
Aber trotzdem: Mir geht es vorallem darum, dass du die Taliban einfach gleichsetzt mit den Mudschahedin der 80er Jahre, was definitiv falsch ist!
Die Taliban entstanden unter Mullah Omar erst 1994 in den paschtunischen Gebieten Pakistan, in Waziristan, heute haben sie ihr Zentrum in Quetta. Aber sind kann man nunmal nicht gleichsetzen mit den Gotteskriegern der 80er!
Und die Taliban haben eben keine substanzielle Hilfe seitens der Amerikaner bekommen. Die Pakistaner haben die Taliban in Eigenregie relativ stark unterstützt, inwiefern private saudische Kreise da involviert sind, kann ich nicht einschätzen, aber ich schätze dann doch den Einfluß der ISI größer ein als böse wahibitische Zirkel aus Riad. Die Taliban sind nunmal ein Produkt Peschawars, Islamabads, Quettas und Kandahars, nicht Riads oder Washingtons. Drauf wollte ich hinaus mit dem Kommentar.