02.11.2006, 10:20
Zitat:Wie ich bereits sagte. Taliban zu sein ist kein soziales Problem. Das ist eine kulturelle Frage. Es spricht rein garnichts dagegen ein wohlhabender Geschäftsmann und Taliban zugleich zu sein. So kommen die Wurzeln dieser Ideologie auch aus dem sehr wohlhabenden Saudi-Arabien, mit dessen Geldern die radikalen Koranschulen in Afghanistan aus dem Boden spriessen und spriessten. Wenn Du diese Denkweise beseitigen willst, musst Du alternativ Missionieren, also alternative Lehren predigen. Ich glaube nur nicht, dass Du oder Dein Schüler das überleben.Die Unterstützung für die Taliban hat aber durchaus einen sozialen und politischen Aspekt. Nicht jeder Paschtune im Süden oder Osten ist Taliban in purer reiner Glaubensessenz. Und die vielen jungen Männer, die sich eben primär wegen dem Geld anwerben lassen sprechen auch nicht gerade dafür, dass man nicht diue Unterstützung für die Taliban runtersetzen könnte bei entsprechenden Entwicklungen und Verbesserungen. Nicht umsonst sind Videoclips in Pakistan in den Madrassen in Umlauf, die die Amerikaner propagandistisch als Feind abstempeln usw. Man wird nicht als Taliban geboren, sondern man wird dazu bzw. dazu gemacht. Und das hat durchaus soziale und politische Askepte. Die Frage, inwiefern die Taliban weiter Boden gewinnen, ist eben doch nicht nur eine ideologische, sondenr vorallem eine soziale und politische. Nicht umsonst sprach General Richard davon, dass er davon ausgehen würde, dass gut 70% der Afghanen ihre Loyalität den Taliban geben würde, wenn die Lage in Afghanistan nicht besser wird.
Wichtig sind Infrastrukturprojekte, die geben erstmal Leuten Arbeit. Und dann muss man sich eben an der Quadratur des Kreises, am Opiumanbau abarbeiten. Einfach ist das sicher nicht, aber mit entsprechendem Mitteleinsatz sind leichte Verbesserungen möglich.