30.10.2006, 22:15
Zitat:Shahab3 posteteGute Frage, man hätte diese Landstriche als allererstes Versorgen müssen, denn es war klar das die Taliban sich zurück ziehen werden um sich, eines fernen Tages(ist wohl jetzt), neu zu Formieren und Stück für Stück Afghanistan zurück zu erobern. Der "Zeitkoridor" war aber vorhanden. ---
@Lara
Zitat:Aber auch sie werden verlieren, denn es sind nicht nur die Wähler Interessen sondern auch die primären interessen des Afghanischen Volkes. Wo erstarken denn die Taliban, dort wo keine Hilfe ankam.Sicherlich richtig. Nur stellt sich da die Frage nach Ursache und Wirkung. Also herrschen die Taliban im Südosten weil keine Hilfslieferungen ankommen, oder kommen keine Hilfslieferungen an weil die Taliban dort herrschen? Ich denke letzteres ist vor allem der Fall. Und was die Präsenz der Taliban in dieser Region betrifft so ist die Nähe zu Pakistan nicht ganz zufällig. In Saudi-Arabien und Pakistan sitzen die ideologischen Vordenker und Geldgeber. Dort sitzt ihr Rückzugsgebiet. Dort ist ihr "zuhause".
Es ist aber noch Zeit, bei gefangen genommen Taliban konnte man erfahren das sie "noch" aus Pakistan "rüberkommen". U.a. Anschläge/Überfälle machen und dann wieder nach Pakistan verschwinden.
Es scheint auch so zu sein das Pakistan, sagen wir mal "weg sieht" wenn sie über die Grenze kommen.
Zitat:Die Strukturen die zu Zeiten des Sowjetischen Afghanistanfeldzuges von Pakistanis, Saudis und Amerikanern dort aufgebaut wurden, lassen sich nicht durch Getreidebauern oder Hilfslieferungen beseitigen. Es ist nicht nur Armut die da mitspielt. Taliban sein ist nicht unbedint ein soziales Problem.Jein, es wäre interessant zu erfahren wer Talib wird, einmal sind es die die während der Russen fliehen mußten bzw. ihre Kinder nach Pakistan schickten, wo sie dann in den von u.a. den Saudi´s finazierten kostenlosen Koranschulen unterkamen. Dort wurde nicht nur der Koran gelehrt (die wahabitische Version) sondern sie wurden dort auch verköstigt. Was wohl bei vielen Eltern den Ausschlag gab.
*off-topic* Ich würde gerne mal an diesem Beispiel die These des Herrn
Heinsohn aufgreifen. Die Zukunft der Zweit, Dritt usw.-Söhne, da ja in Afghanistan ein Brautgeld üblich ist *off-topic*
Zitat:Da muß ich die Regierung mal in Schutz nehmen, der vermeherte Anbau geht in erster Linie auf die Warlords zurück die ihre Einkommen damit "aufbessern".Zitat:Es wurden Fehler gemacht, u.a. die kostenlosen Getreidelieferungen, das sind schöne Bilder für die Wähler, haben aber bewirkt das die Bauern kein eigenes Getreide verkaufen konnten.Dass Lebensmittellieferungen, sowie Kleiderspenden etc bei schlechter Koordinierung eine große Gefahr für die einheimische Wirtschaft darstellen, sehe ich genauso. Das weit größere Problem was ich weiterhin sehe ist, dass sich bisher noch niemand getraut hat den Bauern beizubringen Mohn und Hanf, gegen Mais und Weizen zu tauschen. Der afghanische Staat hätte dann vielleicht mal einen Artikel der auf legalem Wege exporttauglich wäre und Steuereinnahmen verspräche. Vielleicht verdient der afghanische Staat aber derzeit auch einfach besser an illegalen Drogengeschäften? man weiss es nicht![]()
Sinnvoll wäre vielleicht eine Legalisierung des Mohnanbaus, An- Verkauf nur über staatliche Stellen, Handel dito. Mohn wird sowieso gebraucht, auch völlig legal in der Medizin, wieso also nicht es einem! Land erlauben?