29.10.2006, 15:50
Zitat:bastian posteteStellt sich nur die Frage ob wir den Krieg dort unten gewinnen können. Die offizielle Linie ist ja der Dreiklang "Bekämpfung der Taliban, Wiederaufbau und Demokratisierung". Ich sehe diese Ziele (so wünschenswert sie auch sind) aber durchaus kritisch.
Dieser Krieg darf aber nicht verloren gehen, da wie Quintus immer so schön sagt, der "Feind" eine wichtige Schlacht gewonnen hätte.
Afghanistan hat 27 Jahre Bürgerkrieg hinter sich. Das Land baut man nicht mit ein paar Trupps auf die schnelle so stark wieder auf, so das es für den Großteil der Afghanen zu einer spürbaren Verbesserung kommt. Zumal da noch der Mentalitätsunterschied dazu kommt. Für uns ist z.B. eine neue Schule etwas wünschenswertes. Fragt sich bloß ob die Erwachsenen dort unten ihre Kinder nicht lieber bei der Feldarbeit sehen. Und beim Mädchenunterricht kann ich mir es weiß Gott nicht vorstellen, daß die ganzen alten Stammesführer genau darauf gewartet haben.
Bei der Demokratisierung hab ich auch so meine Zweifel. Die Sowjets wollten dasselbe Spielchen mit dem Kommunismus dort unten betreiben. Das Ergebnis ist bekannt.
Bleibt nur noch die militärische Komponente. Da ich kein Experte in Sachen 1. Afghanistankrieg bin, möchte ich da keinerlei Einschätzungs abgeben, aber gefühlsmäßig würde ich sagen, daß wir da nicht unbedingt besser da stehen als seinerzeit die Rote Armee.