19.10.2006, 12:44
Zitat:Erich posteteDeutschland darf man wasser- und umwelttechnisch auf keinen Fall vergleichen! Deutschland hat einen höheren Grundwasserspiegel und durch die massive Abholzung der Wälder hat der Boden in China eine geringere Wasserspeicherkapazität. In China haben über 100 (Groß-)Städte Probleme mit zuwenig Wasser. Das wird sich noch als massiver Standortnachteil erweisen, da die Industrieproduktion unterbrochen werden musste.
na ja - das mit der "Milchmädchenrechnen" würde ich so nicht ganz unterschreiben;
es ist imemr eine Frage, wie viel Wasser (relativ) gesehen abgezweigt wird
- wir haben hier in den Bergen ähnliche Situation: das Isar- und Rißwasser wird abgezweigt und über den Walchensee in das Kochelseekraftwerk gepumpt, und fließt dann über die Loisach bei Wolfratshausen wieder in die Isar; solange die Isar als Fluß erhalten bleibt (und nicht austrocknet) haben die Naturschutzverbände das sogar bei uns akzeptiert (zumal damit und durch den zwischengeschalteten Sylvensteinspeicher bei den letzten Hochwassern Bad Tölz vor Überschwemmungen bewahrt wurde)
- und der Rhein-Main-Donau Kanal stellt auch eine "Umverteilung" ähnlich dem chinesischen Projekt dar; das "trockene Franken" erhält so zusätzlich Wasser ... (da sind die Umweltprobleme ganz anders, weil durch den Kanal eine Faunavermischung stattfindet, und sich plötzlich Tierarten im Main befinden, die früher nur im Bereich der Donau heimisch waren)
Und wenn selbst der Quellfluss zu manchen Jahreszeiten zu wenig Wasser führt, dann sehe ich das sehr kritisch mit der Wasserumverteilung. Die Chinesen haben einfach keinen ausgeglichenen Wasserhaushalt und werden mit den Kanälen nur noch mehr Unheil anrichten.
Insofern eine Milchmädchenrechnung mit fatalen Konsequenzen.