(Allgemein) Bundeswehr im Ausland
Zitat:hawkeye87 postete
@Spooky: du berücksichtigst bei deiner aufzählung leider einige organisationsbedingte tatsachen nicht:
1. hat die marine traditionell den geringsten anteil an wehrpflichtigen, während, das heer und seit ihrer aufstellung auch die streitkräftebasis den größten teil der wehrpflichtigen aufnehmen. wehrpflichtige binden zeit- und berufssoldaten, die dementsprechen nicht für einsätze zur verfügung stehen. desweiteren können verbände mit wehrpflichtigen nicht in den einsatz geschickt werden.
2. zur streitkräftebasis: die geringe zahl an im ausland dienden soldaten der streitkräftebasis ist zum einen folge des höheren anteils an wehrpflichtigen, zum anderen auch der aufgabenbereich der streitkräftebasis, die unterstützungsleistung für alle teilstreitkräfte erbringt, unter anderem ortsfeste depot- und logistikeinrichtungen etc aller teilstgreitkräfte führt. und diese kräfte können nun mal nicht für auslandseinsätze herangezogen werden.
3. der dritte grund ist die unterschiedliche rotation der teilstreitkräfte: während das verhältnis von auslandseinsatz zu heimataufenthalt bei der marine gerade einmal 1 : 1,5 beträgt, beträgt es bei heer und streitkräftebasis auf grund der höheren belastung und gefährung 1 : 4. das bedeutet, dass heer und streitkräftebasis über 25000 soldaten für auslandseinsätze bereithalten, während es bei der marine knapp 15000 sind.
zu 1: das bestätigt nur meine aussage. entweder das heer muss die wehrpflichtigen effetkiver und resourcenschonender einsetzen oder man muss die wehrpflicht umstrukturieren oder aufgeben.

zu 2: zum einen ist die streitkräftebasis auch mit einer nicht ganz unerheblicher anzahl soldaten an den auslandseinsätzen beteiligt und zum anderen sollte die unterstützung der streitkräftebasis doch genau dazu führen, dass das heer sich mehr auf seine aufgaben konzentrieren kann.

zu 3: worauf beruhen die zahlen (soldaten insgesamt oder nur freiwillige)? quelle? und warum ich einen marinesoldaten 146 tage pro jahr im ausland einsetzen kann aber einen vom heer nur 73 tage leuchtet mir nicht ein. mit einer erhöhten belastung und gefährdung läst sich dieser gravierende unterschied jedenfalls nicht erklären (zumal ja auch das heer bisher in keinem "echten" kampfeinsatz steckt). ausserdem habe ich das gefühl du unterschätzt die gefahrenlage für die marine etwas. eine kaffeefahrt unternehmen die jedenfalls nicht.

Zitat:und zu budgetierung: laut dieser zusammenstellung von geopowers sind bis 2014 mindestens 43 mrd euro (wert überschlagen) für rüstungsprojekte vorgesehen und davon allein über 6 mrd euro für die marine (14%) , deren personal aber lediglich 10% der gesamten personalstärke der bundeswehr ausmacht ...
abgesehen davon, dass ich das dokument etwas in frage stelle, kann ich auch die von dir aufgemachte rechnung nicht nachvollziehen. aber selbst bei 14% steht die marine im verhältnis noch gut da.

ich kann mich helios jedenfalls nur anschließen, bevor man beschaffungsvorhaben bei anderen teilstreitkräften kürzt sollte man erst mal betriebskosten und strukturen im eigenen bereich überprüfen.

ich verstehe sowieso nicht wohin das führen soll, wenn man immer mehr beschaffungen zusammenkürzt/streicht. heute streicht man dann mal die f-125 und finanziert damit dann eben die nächsten zwei jahre das heer und seine wehrpflichtigen und was macht man dann in zwei jahren? durch sowas werden probleme doch nur verschoben aber nicht gelöst. und man mag vielleicht kurzfristig gepanzerte fahrzeuge erwerben können aber wenn man sich doch mal dazu durchringen sollte dass man neue schiffe braucht, dann bekommt man die nicht in einem jahr. streichungen, die man heute durchführt wirken sich über viele jahre aus und wer weiß schon welche aufgaben in den nächsten jahren auf die einzelnen teilstreitkräfte warten?
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