02.10.2006, 19:49
Zitat:Ingenieur postete:ot: die Diskussion hab ich auch gesehen, und bei dem Beitrag ging es auch um die Altersabsicherung - ein klassisches Beispiel der "Daseinsvorsorge":
....
Gestern war im ARD-Presseclub ein amerikanischer Journalist, Don F. Jordan dabei, und der kritisierte das hierzulande zu viel Neid das wirtschaftliche Klima vergiftet. ...
- die USA schwärmen von der Eigenvorsorge, die dann in Aktienanlagen usw. vorgenommen wird - eine höchst interessante Sache, wenn man (auch bei einer festverzinslichen Geldanlage) an die Zinseszinsen denkt und die Erträge wieder refinanziert - daher auch die Äusserung von Don F. Jordan zu "den armen Aktionären", denen die Gehaltserhöhung (ging das nicht um die 30 % in deutschen Vorstandsetagen) die Erträge nimmt
aber diese Art der Kapitaldeckung geht den Bach runter wenn man sich verspekuliert (und es hat nicht erst einen Börsencrash gegeben)
und dann gibt es die "Niedriglohngruppen", die gerade über die Runden kommen und keinen Cent fürs Alter zur Seite legen können
- wir haben uns in Deutschland für das Umlagesystem entschieden, d.h. dass die jüngere Generation die Ältere finanziert - dann können Renten "aus dem Stand heraus" bezahlt werden, was nach dem Kriegsdesaster wichtig war - und auch die Eingliederung der DDR-Renten in unser System enorm erleichtert hat.
Beide Systeme haben Vor- und Nachteile.
In Europa greift inzwischen zunehmend das "Schweizer Modell" um sich, das eine Mischung vorsieht
1/3 der Rente als gesetzliche Grundrente (Umlagesystem)
1/3 der Rente durch Betriebsrentenansprüche (gemischt finanziert) und
1/3 der Rente durch Eigenvorsorge (Riester, Entgeltumwandlung - Kapitalgedeckt, wobei der Staat bei zertifizierten Anlagen auch noch Zuschüsse oder Steuererleichterungen gewährt
- da gehört dann im weitesten Sinn auch die eigene Immobilie - Stichwort Bausparen - dazu)
das scheint mir optimal zu sein ....
Es geht also nicht um Hü oder Hott, sondern um die Verbindung der besten Elemente aus beiden Systemen ....:ot: Ende