Globalisierung
Zitat:Der Autor lehnt jegliche gemeinsame Aktionen von EU und USA ab, um den Chinesen und Indern zu begegnen.
Wieso sollte ein FAZ Autor Strafzölle, Exportbeschränkungen, o.ä. anpreisen? Wink

Zitat:Das Problem an diesem Wunschdenken ist, dass die Chinesen aus eingenem Antrieb keinen Grund sehen, ihr Verhalten zu ändern, da ja alles rund läuft. Gemeinsamer Druck aus Westen würde ihnen eine handfeste Motivation zu geben, die strikte Restriktionspolitik ihrerseits zu ändern. Der Autor redet hier dauernd über Freihandel, dabei sind die Chinesen dessen größte Bremse
Die Japaner haben sich ja ähnlich protektionistisch verhalten. Dieser Kurs wurde damals von den USA sogar noch weitestgehend gestützt. Eine Nebenerscheinung ist, dass die jap. Wirtschaft nicht so sehr exportabhängig ist, sondern überwiegend von einem starken Binnenmarkt profitiert, der ja mit 120Mio Einwohnern auch kein Kleiner ist. Inzwischen hat sich der japanische Markt aber auch wieder ziemlich liberalisiert.

Der regulierende Eingriff solcher Staaten in Wirtschaft und Handel muss nicht unbedingt zu beiderseitigem Schaden führen und braucht auch erstrecht nicht als eine Art Wirtschaftskrieg, oder aggressiven Akt betrachtet zu werden.
Lokale Strukturen können eben erst wachsen und eine reale chance erhalten, wenn sie in den Anfangsjahren noch vor dem Haifischbecken des Weltmarktes beschützt werden. Das kann man also weder den Chinesen, noch den Japanern irgendwo verübeln. Dass heute einige japanische Weltkonzerne die Geschäfte weltweit mit diktieren, ist letztendlich dem Fleiß, Ehrgeiz und der Disziplin zu verdanken und weniger der protektionistischen Politik die ja nur in den Anfangsjahren die Schützende Hand darüber hält. Das Scheitern von Grundig, SimenesMobile und Co lässt sich auch kaum der Konkurrenz aus Japan in die Schuhe schieben, sondern sind Folgen gescheiterten Unternehmenspolitik. Das Erfolgsrezept kann halt auch nicht heissen "Ich war zuerst auf dem Markt", sondern "ich mache den besten Job".

Zu diesem Kopierhype und China möchte ich noch anmerken, dass heute in allen Branchen weltweit Kopiert wird, was das Zeug hält. Die Chinesen mögen da als Neulinge besonders aufsehenerregend zu sein, aber das Problem ist global. Es spricht ja auch nichts dagegen ganz konkret einzelne Unternehmen, die gegen Patentrechte verstoßen mit Strafen zu belegen. Auch sei gesagt, dass deutsche Konzerne lieber die neusten Stahlwerke oder Magnetschwebebahnen liefern, obwohl sie wissen, dass ein ungewünschter Nachbau wahrscheinlich ist. Eben weil sie 1. sonst keinen/kaum Kunden finden, 2. wei die berufsbedingte Bilanz- und Aktienkursborniertheit der hiesigen Manager den kurzfristigen Erfolg über alles setzt.
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