Kulturen im Konflikt
Zitat:siehe Südkorea der seine Kultur gar seine Religion durch aggressive Missionierung verloren hatte(50% der Koreaner sind nun Christen).
Richtig, die Südkoreaner sind Christen. Und viele davon sind sehr gläubig. Die Koreaner sind folglich ein religiöses Volk und wirtschaftilch erfolgreich.

Die Tüchtigkeit erwuchs daher nicht aus der Religion sondern durch die Disziplin und den Willen einer Führungsschicht das sich nach unten durchsetzte.

Die Tüchtigkeit der Südkoreaner (und anderer Asiaten) erfolgt durch den Konfuzianismus. Eine die Gesellschaft sehr stark durchdringende, religiös/philosophische Lehre. Die Südkoreaner hängen also einer die Leistung fördernden Philosophie an, was eine Religion darstellt. Man muß Religion im weiteren Sinne begreifen, gemeint ist damit nicht allein der Dienst an Göttern sondern allgemein der feste Glaube an etwas.

Meiner Definition von Religion gemäß sind Kommunismus und Nationalsozialismus ebenfalls Religionen. Im Kommunismus haben wir nun das scheinbare Beispiel einer Religion die Wirtschaftlich nicht funktionierte bzw schlechter. Das ist aber nur scheinbar, den entscheidend ist der Glaube. Solange noch eine Mehrheit an den Kommunismus glaubte, funktionierte dieser auch und brachte erstaunliche Erfolge und Fortschritte hervor. Als die Leute dann aber den Glauben daran verloren und ihre Gesellschaft nihilistisch wurde, funktionierte er nicht mehr.

obwohl man nihilitisch ist oder hedonistsich ziehmlich erfolgreich sein in diesen Bereichen da es miteienader nichts zu tun hat siehe USA,Frankreich oder VRChina

Frankreich ist nicht erfolgreich, aber die USA und die VR China sind beides Völker mit einer starken religiösen Kultur. In den USA sind das das Christentum und der feste religiöse Glaube an den Kapitalismus der in den USA wirklich Religion ist, mit einem Heilsversprechen (jeder kann Millionär werden) und in China ist es der sehr starke Konfuzianimus der die Chinesen überhaupt funktionieren läßt.

Wer glaubt, daß die USA hedonistisch sind, kennt sie nicht. Der Gros aller Leute in den USA ist eben nicht hedonistisch, sondern ausgesprochen fleißig, konservativ und auf Arbeit aus, und nicht auf Vergnügen. Nur kleine städtische Eliten sind es, die in den USA hedonistisch leben. Die Masse der Amerikaner rennt aber einem irrealen Leistungsdenken und Arbeitswillen hinterher, Bekannte von mir in den USA arbeiten z.b. 70 Stunden jede Woche mit nur einer Woche Urlaub im Jahr. In der ganzen Kleinstadt in der ich da war, war da nirgends Hedonismus, aber überall eine ausgeprägte Religiösität. Die Kirche war da auch vom Sozialen her der Dreh- und Angelpunkt der ganzen Gesellschaft und das ist in den USA keine Ausnahme sondern die Regel, weil der Staat sich nicht oder nur sehr schlecht um die Bürger kümmert, übernehmen das in den USA die Kirchen.

Zitat:Wären demnach die Türken und die Iraner besonders diszipliniert und tüchtig?
Ich frage mich warum sind sie Schwellenländer geworden? Bildung?
Nehmen wir mal die Türken. Die Türken sind ein tüchtiges Volk. Warum hat dann die Türkei nicht den Status der ihr eigentlich zusteht ? Nun, dass denkt zu kurz, über Jahrhunderte hatten die Türken diesen Status, sie hatten ein Weltreich und waren in allen Dingen sehr erfolgreich. Heute ist davon „nur“ die Türkei übrig geblieben. Der Grund ist der Aufstieg der Europäer und die Überlegenheit der Europäer resultiert im Kern aus der Eroberung Amerikas. Diese Eroberung verschaffte ihnen den Vorsprung der es ihnen ermöglichte alle anderen niederzumachen.

Das geht über das rein wirtschaftliche hinaus und hatte auf Europa auch viele soziale und kulturelle Folgen. Während die Gesellschaft und Sozialkultur der Türken bis Atatürk erstarrt war, bedingten die Erfolge der Europäer ständig neue Umwälzungen. Diese Erfolge waren aber im Anfang nicht militärisch sondern schlicht und einfach bloß durch die höhere Resistenz gegen Krankheiten erlangt worden. Die Europäer lebten vorher in besonders üblem Dreck, in der Folge dessen waren die Europäer das weltweit am meisten gegen Krankheiten immune Völkergemisch. In der Folge dessen übernahmen die Pocken und andere Seuchen die Eroberung Amerikas.

Was sogar noch idealer war als es auf den ersten Blick erscheint da diese krankheiten nicht alle Indianer ausrotteten sondern sogar noch immer einige als Sklaven übrig ließen.

Die Folgen der Seuchen die die Europäer nach Amerika brachten für die gesamte weitere Weltgeschichte bis heute werden völlig unterschätzt. Es wurden ja Indianer im Bereich von vielen Millionen durch diese Krankheiten ausgelöscht.

Zitat:Sondern einzig allein durch den Willen der durch Disziplin durchgesetzt wird.
Eben kriegerische Tugenden!
Willen und Disziplin können auch zivilie Tugenden sein. Die Mennoniten in Südamerika und verschiedene radikal pazifistische Sekten in den USA (z.b. quäker, Amish usw) sind äußerst diszipliniert und haben einen sehr großen Willen. Und sie sind trotz des Verzichtes auf moderne Technik durch bloße Arbeitswut wirtschaftlich erfolgreicher als moderne Konkurrenten was so weit geht, daß z.b. in einigen Ländern Mittelamerikas z.b. in Honduras das ganze Land von den Lebensmitteln an Radikalpazifisten hängt, die ihre Äcker mit Methoden aus dem 17 Jahrhundert bestellen weil sie moderne Technik ablehenn. Ich war mal bei solchen typen, es war nur beeindruckend.

Habe ich erwähnt das sie allesamt sehr religiös sind ?

Zu den kriegerischen Tugenden sei gesagt, daß sie ebenso eine mögliche Quelle sein können. Die Türken sind z.b: ebenso wie die Deutschen früher ein Volk von Soldaten, von Kriegern, die besondere Tüchtigkeit der früheren Deutschen wie der Türken kommt aus ihrer Militarisierung.

Was jedoch nicht funktioniert ist eine Gesellschaft ohne Religion, d.h. ohne Glaube an etwas und je weniger militärisch, desto religiöser muß sie sein um besser zu funktionieren als andere Gesellschaften. Man muß das natürlich im Verlauf der Zeit betrachten. Die Europäer heute scheinen das Gegenteil zu beweisen, daß ist aber nur scheinbar. Hier ist es die bloße Trägheit der von früher her angehäuften Masse, die den Körper noch weiterrollen läßt auch wenn der Eigenantrieb schon tot ist.

Und errungen wurde diese Masse die wir hier angehäuft haben durch extremste Militarisierung und zugleich sehr starke Religiösität. Der Kern des Europäischen Erfolges war die Arbeitsethik der Evangelischen/Protestantischen Christen und die Kultur der Allgemeinen Wehrpflicht. Und beides ist nun in Europa verloren.
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