Israel-Palästina
@Shahab
Zitat:Der Sinai ist ein ziemlich trostloses Stück Land (überwiegend Wüste). Zudem ist er schätzungsweise doppelt so groß, wie Israel selbst. Der Sinai wäre auf Dauer garnicht nicht zu halten gewesen. Weder politisch, noch militärisch. Daher macht es auch keinen Sinn, das Nicht-Besiedeln des Sinai zu betonen. Es stand realistisch gesehen nie zur Debatte.
Ich greife das hier mal wieder auf, da es hier besser passt. Dass der Sinai zu halten war, haben die Israelis 1973 bewiesen, auch wenn die Bar Lev Linie durchbrochen war und am Ende noch Ägypter auf dem Sinai waren, die ägyptische Armee war am Ende mal wieder geschlagen, auch wenn es knapp geworden ist. Der Rückzug fand dann auch erst 1981 statt, warum sollte es politisch und vor allem militärisch nicht möglich gewesen sein, den Sinai zu halten? Wegen internationalem Druck? Der ach so starken ägyptischen Armee? Die haben es doch erst im vierten Anlauf geschafft, überhaupt mal ernsthaft zu kämpfen. Wenn es realistisch überhaupt nie zur Debatte stand, warum gab es dann überhaupt Siedlungen auf dem Sinai?
Meines Wissens nach war (ist) der Sinai auch Teil "Großisraels" <!-- m --><a class="postlink" href="http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f1/Greater_Israels.jpg">http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... sraels.jpg</a><!-- m -->

Zitat:Noch im Jahre 1870 lebten in der Region 7000 jüdische Palästinenser unter 367.000 Moslems, Christen und Drusen. Dann gab es 1897 den "1. Zionistischen Weltkongress" (der hiess so, dafür kann ich nix), indem Theodor Herzl seine Idee eines "Judenstaates" präsentiert hat. Es folgten großangelegte Landkäufe und eine jüdische Einwanderungswelle. In den 1920ern wurde dieser Prozess nochmal verstärkt. Ende der 30 wurde der Widerstand der Palästinenser so groß, dass es zum ersten großen palästinensischen-arabischen Widerstandskampf kam (1936-39). 1947 folgte dann die Teilung in einen arabischen und einen jüdischen Teil. 1948 die Gründung des Staates Israel. Dieser Phase der "Siedlungspolitik" folgte die Landnahme von großen Teilen des den arabern zugewiesenen Lebensraumes. Nicht nur die von Dir genannten Regionen Gaza und Westjordanland. Das ist der kümmerliche Rest (Karte des Letzteren: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.mideastwe">http://www.mideastwe</a><!-- m -->[...]s_map1.gif ) .
Überall wo Land genommen wurde (vom Sinai jetzt mal abgesehen...), folgte eine umgehende Besiedlung und Zersiedlung. Das ist Staatsdoktrin.
Ach so, wir sind wieder bei den Grenzen von 1948, wie konnte ich das vergessen. Dass die Araber/Palis diese Grenzen einseitig nicht anerkannt haben (die Juden haben dies getan) und die Juden vertreiben wollten und dabei den Kürzeren gezogen haben, nimmt dieser Forderung einiges an Legitimität. Erst sich an keine Regel halten und dann die Einhaltung der Regeln fordern, macht sich nicht allzu gut. Für Israels neuere Politik wird aber in Bezug auf Einhaltung der Regeln auch umgekehrt ein Schuh daraus.

Ach übrigens vor dem 7.Jahrhundert gab es keinen einzigen Moslem im Staatsgebiet des jetzigen Israels.

Israels Staatsphilosophie beruht auf der Besiedelung des Landes, das ist richtig, aber die sofortige Besiedelung aller jemals besetzten Gebiete folgert daraus nicht, wenn man nur die nach 1967 eroberten Gebiete als besetzt definiert, wie das auch von der Uno Resolution 242 definiert wird.

Du definierst "besetzt" augenscheinlich anders.

Dennoch bleibe ich dabei, dass man angesichts Südlibanon, Sinai und Gaza Streifen nicht von einer Staatsdoktrin der Besiedelung jedes eroberten Landstriches sprechen kann.
Richtig ist, dass Israel eine Siedlernation ist.
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Israel-Palästina - von Helios - 23.05.2004, 14:06
RE: Israel-Palästina - von Quintus Fabius - 11.05.2021, 23:01
RE: Israel-Palästina - von Quintus Fabius - 12.05.2021, 10:55
RE: Israel-Palästina - von Quintus Fabius - 13.05.2021, 19:45
RE: Israel-Palästina - von Quintus Fabius - 15.05.2021, 15:36
RE: Israel-Palästina - von Schneemann - 07.08.2022, 08:44

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