Kulturen im Konflikt
@ Shahab

Bei guten Analysen muss man immer wissen, bei welchem Kriterium man sich welchem Abstraktionsniveau bedient. Man muss daher nach Sachfrage entscheiden, auf welcher Analysebene man ansetzt. Relativ einfache Sache. Und je nachdem wie spezifisch man eine Deskription oder eine Erläuterung durchführt, dementsprechend muss man auch in der Benennung des Untersuchungsobjekts weiter in die Unterteilungen gehen. Nur machmal muss man und kann man generalisieren.

Und schaut man sich wirtschaftliche oder militärischen Potentiale der entsprechenden Erdkreise an, dann entdeckt man schon bestimmte Trends. Guckt man mal auf die BIPs/BSPs und die führenden Wirtschaftsnationen, dann wird man vergebens ein islamsisches Land suchen. Auch wird man vergebens bei den internationalen TNKs viele Konzerne finden, die aus islamischen Ländern stammen, sieht man mal ab von den golfarabischen Erdölkonzernen. Und dann verweise ich einfach mal auf die von arabischen und moslemischen Akademikern vorgelegten Arab Human Developments Reports. Und die enstprechenden Defizite treffen auch auf Staaten wie Bangladesh beispielsweise zu oder auch Sudan oder auch Nigeria usw..
Man kann ergo mit gutem Gewissen davon reden, dass die islamische Welt ein Modernisierungsdefizit hat vielfältigster Ausprägung, in der innergesellschaftlichen Verfassung, bei den Bürger- und Menschenrechten, bei der wirtschaftlichen Verfassung. Selbst positive Ausnahmen wie Malaysia oder die Türkei oder in Ansätzen Indonesien oder der Iran ändenr daran wenig.

Und dann zu den Spielregeln:
Es entspricht nicht so wirklich den Spielregeln der Mächtigen, Terrorismus zu fördern, internationale Hetzpropaganda loszulassen und sich so zu verhalten, als ob man schon der regionale Hegemon wäre (wie der Iran) und so die westliche, internationale Gemeinschaft immer ständig vor den Kopf zu stoßen.
Man kann auf diversen Strategien versuchen, die eigene Position zu verbessern. Der Iran will eine bessere Position. In solchen Machtfragen ist es für alle Seiten legitim, ihre Position verbessern zu wollen bzw. halten zu wollen. Der Iran will besser dastehen, der Westen, die USA wollen ihre Position halten. Mit moralischer, einseitiger Schelte ist es da so eine Sache. Und über moralische Verkommenheit läßt sich auch aus diversen Perspektiven diskutieren, beispielswiese inwiefern denn man den überall in der islamischen Welt latenten Antisemitismus nutzen kann um an politischem Standing zu gewinnen oder inwiefern man über politische Gleichberechtigung auf internationaler Bühne redet und dann zu Hause die Frauenrechte beschneidet. Moralisch verhält sich letztlich niemand wirklich, so viel Realitätssinn muss sein.
Aber zurück zum Spielfeld, Man kann seine Position auf diverse Weisen verändern, entweder über wirtschaftliche Anstrengungen und intelligentes, partielles Anpassen und Verändern wie die meisten ostasiatischen Länder ohne man versucht mit übertriebenen Radikalismus eine Gegenposition zu bilden. Der Iran setzt auf Konfrontation. Genauso wie die USA sich ungeschickt gegenüber dem Iran verhalten hat, genauso hat der teilweise durchaus übertriebene machtanspruch Teherans genauso mit ihrem überheblichen und fordernden Auftreten auch für viel Unruhe gesorgt.

Die Spielregeln in der durch den Westen und ostasien domierten Welt sidn primär nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten ausgerichtet, in diesem Punkt partizipiert die islamische Welt fast gar nicht aufgrund ihrer Rückständigkeit, statt dessen sehen wir wiede rund wieder gewaltsame Beharrungsreflexe auf das neue, starre alte hin.

Das ist mit meinem Post gemeint.
Ich bin der letzte, der die problematischen westlichen Einmischungen nicht anerkennen will, trotz ähnlichem Einfluß war aber Ostasien durchaus in der Lage sich selbst besser zu entwickeln und auch eigene Varianten moderner Gesellschaften zu entwickeln, die mehr als konkurrenzfähig sind gegenüber dem Westen. In diesem Punkt haben die islamischen gesellschaften mehrheitlich deutlich bisher versagt und daher ist es auch gerevchtfertigt und belegt, hier von einem Modernisierungsdefizit zu sprechen.
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