18.08.2006, 14:17
@Erich
UNIFIL ist in diesem Punkt völlig hilflos. Sie können auch weder etwas anbieten, noch etwas abtreten. Es gibt keine Verhandlungsmaterie, sondern nur einen bunt zusammengewürfelten Haufen von Soldaten, die bis jetzt wohl immernoch nicht genau wissen, was sie dort genau suchen und wen sie für was erschiessen sollen. :laugh:
Ähnliches Bild an der Basis, auf kommunaler Ebene. Die Hizballah ist schon längst fester Bestandteil des politischen Lebens im Libanon.
Mein Vorschlag zur Lösung aller Weltprobleme: Mafia, die US-Army und die Hizballah in Krankenpfleger, Briefträger und Eisverkäufer umzuschulen. Spitzen Idee!
Also, Ich denke Dir sollte klar sein, dass das alles weniger eine Frage der alternativen Beschäftigung, des Zeitvertreibs ist, also vielmehr eine politische Frage. Das sind keine verpickelten Teenager die man von der Strasse holen will um sie zu resozialisieren. Hierbei handelt es sich um eine Organisation mit mehren hunderttausend aktiven Mitgliedern, mehrere Tausend davon bewaffnet und gut ausgebildet. Die haben konkrete politische Ziele, eine Ideologie, einen Feind, einen Auftrag. Die kannst Du nicht einfach nach hause schicken und dazu umprogrammieren ab Morgen alten Omis über die Straße zu helfen.
Solange das Problem mit Israel besteht, solange es Schiiten im Libanon gibt, wird auch die Hizbollah weiter bestehen. Politisch, sozial und bewaffnet.
Zitat:Damit ist die Hizb. aber nicht (dauerhaft) entwaffnet, und das ist das langfristige Ziel der Mission.Das ist vielleicht das langfristige Ziel einiger Leute..nennen wir sie Israelis und Amerikaner. Aber das ist nicht das Ziel der UNIFIL-Mission!
UNIFIL ist in diesem Punkt völlig hilflos. Sie können auch weder etwas anbieten, noch etwas abtreten. Es gibt keine Verhandlungsmaterie, sondern nur einen bunt zusammengewürfelten Haufen von Soldaten, die bis jetzt wohl immernoch nicht genau wissen, was sie dort genau suchen und wen sie für was erschiessen sollen. :laugh:
Zitat:Es muss vielmehr eine politische Lösung gefunden werden, die letztendlich nur in der Integration der Hizbollah im libanesischen Staatswesen liegen kann.Du glaubst garnicht wie integriert die Hizballah im libanesischen Staatswesen ist. Und zwar auf allen Ebenen.
Zitat:Politisch ist die Hizb. bereits auf dem Weg zur Integration.Was heisst "auf dem Weg"? Sie stellt längst die 2. stärkste Kraft im Parlament und stellt zudem 2 Minister des aktuellen Kabinetts. Kein Gesetz über Steuern, oder Fußpilze was ohne sie im Libanon beschlossen wird.
Ähnliches Bild an der Basis, auf kommunaler Ebene. Die Hizballah ist schon längst fester Bestandteil des politischen Lebens im Libanon.
Zitat:Fraglich ist, was mit dem "militärischen Zweig" der Hizb. passieren soll.Die libanesische Armee hat überhaupt garkein Interesse die Hizballah zu entwaffnen, oder diese zu integrieren. Man ergänzt sich doch geradezu perfekt und eine Kooperation zwischen Armee und Hizballah hat es offensichtlich auch im Kampf gegen Israel gegeben. Zudem wird niemand bei der Hizballah seine Waffen freiwillig abgeben. Es gibt derzeit überhaupt garkeine Veranlassung dazu.
Da ist zum Einen zu klären, was mit den Waffen passiert - wohl durch die Übernahme in der libanesischen Armee zu bewerkstelligen. Zumindest die schweren Waffen müssen von den nationalen Streitkräften übernommen werden.
Zitat:Was die anderen Waffen betrifft, Waffen, die nicht offensiv sondern nur devensiv eingesetzt werden können; - nun, da denke ich auch an eine Art "Heimatschutz", also Reservistenverbände, die regelmäsig zu "Wehrübungen" kommen, deren größere Waffen (Panzer-, Luftabwehr) aber in entsprechenden Lagern unter Aufsicht (und Kontrolle) der libanesischen Streitkräfte wären.Was DU Dir nicht alles für eine zukünftige Rolle und Bewaffnung der Hizballah vorstellen kannst... :rofl:
Zitat:Im Übrigen: auch die Schweizer haben nach ihrem Militärdienst ihre Gewehre zu Hause. Das wäre also nicht ungewöhnlich, vor allem, wenn die Reservisten - auch ehemalige Hizb. Milizionäre - dann in diesem "Heimatschutz" integriert (und damit weiterhin in einem offiziellen staatlichen Verband) wären. Damit sind wir bei einem weiteren Punkt:Sorry Erich..aber einfach nur köstlich naiv.
Zum Anderen ist an die Milizionäre zu denken , die bisher auch von der Hizb. "besoldet wurden". Die brauchen eine Perspektive.
Mein Vorschlag zur Lösung aller Weltprobleme: Mafia, die US-Army und die Hizballah in Krankenpfleger, Briefträger und Eisverkäufer umzuschulen. Spitzen Idee!
Also, Ich denke Dir sollte klar sein, dass das alles weniger eine Frage der alternativen Beschäftigung, des Zeitvertreibs ist, also vielmehr eine politische Frage. Das sind keine verpickelten Teenager die man von der Strasse holen will um sie zu resozialisieren. Hierbei handelt es sich um eine Organisation mit mehren hunderttausend aktiven Mitgliedern, mehrere Tausend davon bewaffnet und gut ausgebildet. Die haben konkrete politische Ziele, eine Ideologie, einen Feind, einen Auftrag. Die kannst Du nicht einfach nach hause schicken und dazu umprogrammieren ab Morgen alten Omis über die Straße zu helfen.
Solange das Problem mit Israel besteht, solange es Schiiten im Libanon gibt, wird auch die Hizbollah weiter bestehen. Politisch, sozial und bewaffnet.
Zitat:Damit wird der Übergang in eine zivile Tätigkeit und eine Friedensgesellschaft fließend. Allgemeiner Wehrdienst bei der libanesischen Armee (zur Integration aller religiösen Gruppierungen und als Übergangslösung bis reguläre Arbeitsmöglichkeiten geschaffen sind), dann Reservistenverband ("Heimatschutz") und/oder "Zivil- und Katastrophenschutz" nach dem Vorbild des THW, mit der Aufgabe, die Milizionäre einerseits im zivilen Leben zu integrieren (inclusive Unterstützung bei der Arbeitssuche und mit entsprechender wirtschaftlicher Aufbauhilfe, vor allem aber mit Investitionen durch die Wirtschaft):bonk:
und andererseits der verbliebenen Eingliederung der (dann ehemaligen) Milizionäre in eine staatliche Organisation, so dass auch weiterhin - auch nach dem Abzug der UN, die ja nicht noch eine weitere Ewigkeit im Libanon bleiben können - keine "ungewollten Aktionen von einzelnen Einheiten" möglich sind.