04.08.2006, 10:25
@Wolf
Ich kann deinen Ärger über die untätigen EU-Parlamentarier schon in gewisser Weise verstehen, nur muss man das ganze halt einfach mal realistisch sehen. Wir haben gute Kontakte dort runter. Stimmt. Weil wir immer überall ein bißchen nett reden und nix kaputt machen und eher mal - anstatt ein paar Bömbchen - ein paar Schecks schicken. Das macht oberflächliche Freunde. Echter Einfluß, echtes Drohpotenzial sieht anders aus. Und wirklich da unten auch engagieren kann man sich nur, wenn man nicht nur Zuckerbrot zu bieten hat, sondern auch Peitsche. Man kann da gerne über Verfehlungen der UNO und der EU reden, aber man muss wissen, wie groß deren Impakt war, was sie sozusagen effektiv als Fehlleitung hatten. Und da war die Untätigkeit dieser supranationalen, ineffektiven Großorganisationen eben wohl kaum entscheidend. Man kann das sicher kritisieren. Nur wer steht denn hinter der UNO? Das sind nunmal Staaten. Als Orga kann sie kaum was machen. Das heißt sie fällt so oder so flach, weil sie nunmal ein Papiertiger ist. Und die EU hätte sich allein nur schwer gegen den Radiklaisierungssog der letzten Jahre stemmen können. Dafür sind die EU-Staaten viel zu marginale Akteure in der Region. Die USA, Israel, Syrien und Iran sind nunmal entscheidend. Und da hat wohl die USA letztlich - vom Impakt her- die größten Fehler und Fehleinschätzungen gemacht. Ich sehe da deine Ausführungen mehr als Indiz für deinen staatsbürgerlichen Ärger über lahme und nichtsnutzige EU-Parlamentarier.
Und was die Entwicklung der Zivilgesellschaft angeht:
Ja, das braucht sehr viel Zeit. Richtig. Nur dummerweise haben wir auch schon darüber gesprochen, dass wir die Hizbullah mit ein paar netten Bomben eben nicht allein platt machen kann. Sie bleibt da und wichtig und ich glaube, in diesem immer mehr chaotischen Umfeld des Nahen Ostens wird sie sehr viel schneller Gelegenheit bekommen, sich zumindest partiell zu erholen, als einem lieb sein kann. Du kanst sie wirklich nachhaltig nur über politische Lösungen, über innerlibanesische Agreements eindämmen und entschärfen,zusammen mit diplomatischen Lösungen (Syrien).
Eine Doppelstrategie der militärischen Schwächung und der diplomatischen und politischen Lösungsfindung ist sicher nötig. Nur ist die Balancierung zwischen beiden derzeit sehr mies und daran muss gearbeitet werden.
Letztlich zählt nur das Ergebnis, das ganze Ergebnis,mit all seinen nie bedachten Nebenfolgen.
Ich kann deinen Ärger über die untätigen EU-Parlamentarier schon in gewisser Weise verstehen, nur muss man das ganze halt einfach mal realistisch sehen. Wir haben gute Kontakte dort runter. Stimmt. Weil wir immer überall ein bißchen nett reden und nix kaputt machen und eher mal - anstatt ein paar Bömbchen - ein paar Schecks schicken. Das macht oberflächliche Freunde. Echter Einfluß, echtes Drohpotenzial sieht anders aus. Und wirklich da unten auch engagieren kann man sich nur, wenn man nicht nur Zuckerbrot zu bieten hat, sondern auch Peitsche. Man kann da gerne über Verfehlungen der UNO und der EU reden, aber man muss wissen, wie groß deren Impakt war, was sie sozusagen effektiv als Fehlleitung hatten. Und da war die Untätigkeit dieser supranationalen, ineffektiven Großorganisationen eben wohl kaum entscheidend. Man kann das sicher kritisieren. Nur wer steht denn hinter der UNO? Das sind nunmal Staaten. Als Orga kann sie kaum was machen. Das heißt sie fällt so oder so flach, weil sie nunmal ein Papiertiger ist. Und die EU hätte sich allein nur schwer gegen den Radiklaisierungssog der letzten Jahre stemmen können. Dafür sind die EU-Staaten viel zu marginale Akteure in der Region. Die USA, Israel, Syrien und Iran sind nunmal entscheidend. Und da hat wohl die USA letztlich - vom Impakt her- die größten Fehler und Fehleinschätzungen gemacht. Ich sehe da deine Ausführungen mehr als Indiz für deinen staatsbürgerlichen Ärger über lahme und nichtsnutzige EU-Parlamentarier.
Und was die Entwicklung der Zivilgesellschaft angeht:
Ja, das braucht sehr viel Zeit. Richtig. Nur dummerweise haben wir auch schon darüber gesprochen, dass wir die Hizbullah mit ein paar netten Bomben eben nicht allein platt machen kann. Sie bleibt da und wichtig und ich glaube, in diesem immer mehr chaotischen Umfeld des Nahen Ostens wird sie sehr viel schneller Gelegenheit bekommen, sich zumindest partiell zu erholen, als einem lieb sein kann. Du kanst sie wirklich nachhaltig nur über politische Lösungen, über innerlibanesische Agreements eindämmen und entschärfen,zusammen mit diplomatischen Lösungen (Syrien).
Eine Doppelstrategie der militärischen Schwächung und der diplomatischen und politischen Lösungsfindung ist sicher nötig. Nur ist die Balancierung zwischen beiden derzeit sehr mies und daran muss gearbeitet werden.
Letztlich zählt nur das Ergebnis, das ganze Ergebnis,mit all seinen nie bedachten Nebenfolgen.