31.07.2006, 10:12
Zitat:Er war zu schwach die Hiz. zu entwaffnen, er ist jetzt zu schwach die Israelis zu stoppen. Also tut er das was jeder Politiker mit Talent zum Überleben tun würde: er schlägt sich auf die Seite, die in seinem Land gerade die grösste publicity hat. Dass diese Leute den Tod sehr vieler getöteter Zivilisten im Libanon zu verantworten hat weiss er sicher, aber solange die Menschen im Libanon glauben die Israelis sein für den Tod aller Zivilisten allein verantwortlich, kann er nichts anderes machen.Ach jo, alles ist relativ. Im Libanon gibt es nun wirklich wenig proisraelische Gruppierungen, die jede intensive Gewalt mit der Verweis auf den Angriff auf ein paar Soldaten(!!) rechtfertigen können oder gar das Schutt-und-Asche-legen eines Staates als gerechtfertigte Selbstverteidigung eines armen, gefährdeten Staat darstellen. Ich denke, dass die proisraelischen Gruppen da nicht so stark sidn wie in Deutschland oder den USA. Wie schon mal gesagt, man wird nicht vergessen, gerade bei den Christen, wer angefangen hat und wessen provokative Aktion hier das alles begonnen hat. ABER Entführungen gab es schon vorher, der Konflikt ist auch schon älter und wurde nicht plötzlich gestern zum ersten Mal vom Zaun gebrochen.
Israels Entscheidung derart zuzuschlagen liegt in ihrem Verantwortungsbereich. Sie hätten so oder so reagieren könnnen, daher liegt für die meisten Beobachter und sicher auch für die Libanensen die Verantwortlichkeit für die vielen zivilen Opfer primär bei den Israelis. Ich wüßte nicht, wo die Hizbullah dirket verantwortlich sein sollte für die toten Kinder bei Quana. Da hat die IDF eben versagt.
Wie gesagt, man vergißt nicht, wer angefangen hat. Wenn aber in einem Nachbarschaftstreit eben mal ein Stein über die Mauer fliegt, wundert sich der Angreifer auch, wenn du plötzlich mit einem Gewehr in sein Haus stürmst und seine Kinder tötet. Damit hört das Steinewerfen sicher auch erst mal auf...
Daher denke ich, dass der Premier bei allem Hass auf die Hizbullah sicher auch ehrlichen Hass auf die ISraelis hat.
Zitat:Werden die handverlesenen Zivilisten in den Hiz. Gebieten nach der Hiz. befragt kommt fast immer die Antwort dass das hilfsbereite, mutige Leute seinen, die viel soziales engagement zeigten und die das Land verteidigten. Wir wissen aus den UN Berichten der letzten Jahre dass es sich, zumindest im Süden um Terroristen handelt. Eiskalte Profis die jede Regel der Kriegsführung brechen, incl. des Missbrauchs von UN Uniformen und UN Abzeichen.Und? Ist denn da ein Widerspruch? Realität ist nunmal komplexer...
Für die Schiiten, für ihre Leute haben sie sich eben immer gut gekümmert, aber gegen die Israelis gehen sie eben mit aller Brutalität vor. Man darf auch nicht vergessen, dass hier Machtpotentiale und Technologiedefizite größerer Ordnung überbrückt werden müssen. Asymmetrische Kriegsführung ist selten sauber.
Zitat:Also: Kein Gewissen, keine Ehre, kein Respekt - und deshalb auch kein Waffenstillstand von Israelischer Seite bis dieser professionelle Teil der Hiz., der ich im Süden verschanzt hat, erledigt ist. Solche Organisationen können keine verlässlichen Partner bei einem Friedensabkommen sein. Sie würden es brechen.Häh? Ich glaube, wir waren schon mal weiter....

Du weißt doch genau, dass das alles nichts bringt. Du wirst weder alle Kader, noch alle Kämpfer oder alle Waffenverstecke erwischen. Wie die Berichte zeigen, pumpt Syrien jetzt schon massig Waffen in den Libanon. Das wird später siche rkaum wenig werden, wenn nicht entsprechende politische Abmachungen getroffen werden, auch mit Syrien. Je länger aber Israel den nahöstlichen Rambo gibt und KInder tötet, wird jede politische Lösung immer schwieriger. Mit dieser beinah schon an die Fanatiker der Hizbullah erinnernden Gesinnungsethik der Israelis wird man auch nichts erreichen, außer nur mehr Toten auf allen Seiten und mehr Gewalt.
Zitat:Also: Kein Gewissen, keine Ehre, kein Respekt - und deshalb auch kein Waffenstillstand von Israelischer Seite bis dieser professionelle Teil der Hiz., der ich im Süden verschanzt hat, erledigt ist. Solche Organisationen können keine verlässlichen Partner bei einem Friedensabkommen sein. Sie würden es brechen.Für einen demokratischen Staat hat sich Israel aber auch an relativ wenig Verträge gehalten bzw. es war immer erst massive Gewaltanwendung nötig (asymmetrische Kriegsführung) um Israel zu zermürben und verhandlungsbereit zu machen. Und dann hält es sich auch kaum an Verträge.
Ich denke, dass beide Seiten bzw. dass dank vieler Hardliner und Radikaler beide Seiten keine verläßlichen Friedenspartner sind.
Der Fanatismus der Israelis ist mir genauso fremd wie der der Hizbullah...
@ Hawkeye
IN Sachen Apartheid:
Ich würd es mal so sagen: Die Israelis haben eine Art Pseudoaprtheid eingerichtet...
Und in Sachen Zeitungen: Der Guardian hatte mal eine Serie zum Nahostkonflikt und zufällig hatte ich dannmal einen Report erwischt, über das Apartheid-ähnliche Unterdrückungsystem der Israelis ....