30.07.2006, 17:48
Zitat:BigLinus posteteEs geht hier nicht ums glauben, sondern um eine Meinung. Jeder hat eine, jeder akzeptiert die des anderen und sucht diese von der eigenen zu überzeugen mit Fachwissen und den Punkten, die einen zu dieser Meinung bewogen haben.
Zitat:Iraner posteteGlaubst du ernsthaft an das was du da schreibst? Einen solchen Unsinn liest man zum Glück nur bei den in der eigenen Welt (Elfenbeinturm) lebenen Irren a là Hamas und Hisbollah. Selbst die meisten arabischen Nachbarn, die die Realität eines - zumindest derzeit - mehrheitlich jüdischen Staates anerkannt haben, werfen den Betonköpfen von Hamas vor, nicht unerheblich für die derzeitige Situation selbst verantwortlich zu sein. Wurde auch hier im Board gepostet.
Hamas ist KEINE Terroristenorganisation. Sie sind eine Widerstandsgruppe gegen eine Krake namens Israel, die mit ihren Armen jegliche Konkurrenz erwürgen will und somit die Bevölkerung der angrenzenden arabischen Nachbarstaaten ins Elend ziehen.
(...)
Ein Staat, der sich den Mitteln einer (Widerstands-)Gruppierung annimmt, die sie selber als Terroristen bezeichnen, ist in diesem Sinne eine eben solche in Staatsform.
Die jüdischen Siedlungen sind auf fremden Territorium demnach auf palästinensischen Grund im Gaza-Streifen und im Westjordanland erbaut worden. Auf gut Deutsch: Wenn du eine Warze bekommst, würdest du auch mit allen Mitteln versuchen, dass diese verschwindet.
Zu beachten ist auch, dass die meisten jüdischen Siedler sich einen Dreck scheren um die Autonomie eines Palästinenserstaates, da diese "nur" Israel nach dem Vorbild der Thora wieder aufbauen wollen.
Und die Siedler gleichzusetzen mit Israel ist auch vollkommen realitätsfremd. Sicher wollen diese (die Siedler) das gelobte Land der Thora wieder errichten, die Mehrheit in Israel hat sich aber anders entschieden. Deshalb wurden auch alle Siedlungen im Gazastreifen - zum Teil unter Einsatz von Gewalt - zwangsgeräumt. Und wenn sich der Hamasführer darüber äußert - wurde hier im Board ebenfalls gepostet - daß das Unrecht nicht im Jahr 1967 sondern im Jahr 1948 gesetzt wurde - und dabei meinte er mit Sicherheit nicht den Angriff der Araber auf den frisch gegründeten Staat Israel - zeigt doch eindeutig, daß man hier nicht nur von einer 'Widerstandsgruppe' sprechen kann. Und die Methoden dieses 'Widerstandes' erfüllen vollumfänglich den Tatbestand vor Terrorakten.
Meine Meinung ist daher, dass Hamas und Hisbollah keine terroristischen Gruppierungen sind (anders sehe ich dies wiederum bei der Al-Kaida oder auch der RAF - die ist ja schon nicht mehr), sondern eine Gruppierung mit einem militanten Flügel (Widerstand) und einem Parteiflügel (Politik). Zugegeben, die Mittel beider Gruppierungen sind nicht human. Zivilisten als Opfer finde ich ebenso wenig akzeptabel - mir dreht sich bei den Bildern der Magen um. Doch wenn ich heute lese, dass durch ein Bombardement der israelischen Luftwaffe an die 50 Menschen ihr Leben lassen und die Antwort Israels darauf lautet, dass die Hisbollah Schuld daran sei, da sie von einem Dorf aus Raketen abschießt, dann ist dies für mich keine Entschuldigung. Es gibt ebenso militärische Gebiete auf der Welt, die nicht gerade außerhalb einer Stadt oder eines Dorfes liegen - in meinem Nachbarort z.B. liegt eine inzwischen stillgelegte britische Luftbasis - wenn man das so nennen darf und daneben gleich eine Siedlung. Von daher wäre ein Bodenangriff oder ein gezielter Angriff mit der entsprechenden Ausrüstung - die Israel sicherlich besitzt - politisch nicht so prikär gewesen und hätte militärisch auch eine bessere Wirkung gebracht. Man darf auch nicht vergessen, dass Israel damit die Libanesen eher zur Hisbollah treibt und nicht umgekehrt, wie es auch erreicht werden sollte.
Was das mit den Siedlern angeht: Es mag so geklungen haben, dass ich alle über einen Kamm schere. Dem ist nicht so. Natürlich wird es auch welche geben, die anders denken. Es gibt genauso wenig stereotype Israelis/Siedler wie stereotype Deutsche wie es einst in England von wenigen gesehen wurde.
Allerdings werden schwarze Schafe viel lieber beachtet, weil sie bewusst oder unbewusst das eigene Weltbild bestätigen. Dies ist bei fast allem im Großen und Ganzen so, bei dem einen in stärkerem Maße, bei den anderen im kleineren.