29.07.2006, 01:43
@vermeintlicher Chemiewaffeneinsatz und grundlegende Motive und Strategien
Wie Hawkeye richtig geschrieben hat, handelt es sich dabei um eine Bombe zum säubern von größeren Minenfeldern.
Genauer gesagt ist es eine sehr große Benzinbombe, deren Druckwelle einen 100 breiten Korridor minenfrei bekommen soll. Von daher erstmal "harmlos".
Da die Berichte über den Einsatz dieser Bomben u.a. aus Beirut und dem Gaza-Streifen stammen, kann man eher nicht davon ausgehen, dass sie dort ihrer offizielle Zweckbestimmung gedient haben. Somit sind die Vorwürfe und der Schock über den Zustand der Verletzen und der Leichen durch Beobachter und Ärzte durchaus nachvollziehbar.
Ich halte ihren Einsatz in dicht bediedeltem Gebiet, genauso wie den Einsatz von Streubomben, schlicht für einen Fehler.
Nicht dass man sich grundsätzlich verpflichtet fühlen müsste, die Zivilbevölkerung zu schützen. Das ist allenfalls eine Mär*, die in einem Krieg prinzipiell keinen Platz hat. Vielmehr handelt sich dabei vor allem um einen strategischen Fehler, dessen politische Tragweite den Zielen der Israelis nicht unbedient gelegen kommen dürfte. Als Folge ist im Libanon eine wachsende Sympathie für de Hizbollah (das entnehme ich diversen Presseberichten) zu beobachten und eben nicht eine Spaltung der Gruppen, die die Hizbollah in interne Konflikte verwickeln könnte.
*Opfer unter der Zivilbevölkerung wurden schon immer und auch heute noch bewusst von allen Seiten angestrebt. Ernüchtern mögen solche Erkenntnisse höchstens für Menschen sein, die schon immer an saubere Kriege zivilisierter westlicher Staaten geglaubt haben.
Der größte Strategische Erfolg (und das war wohl der Sinn des Angriffs auf den Libanon) wird die Internationalisierung des Konflikts sein. Nach dem bis heute noch ungeklärten Mord an Hariri und dem daraufhin folgenden Abzug der Syrer, ist nun der Weg geebnet um die Bedrohung durch die Hizbollah anzugehen. Vorher war dies ja auch kaum möglich, ohne einen großen Krieg vom Zaun zu brechen. Wenn zudem bald UNO Truppen in den Libanon einmarschieren sollten, um die beiden Kriegsparteien auseinanderzuhalten und/oder den Südlibanon "clean" zu halten, dann wird es zwangsläufig zu bewaffneten Auseinandersetzungen kommen. Worin solche blauäugigen Abenteuer münden können, zeigen die Ereignisse von 1983 (Anschläge auf US und FRA Soldaten -> 300Tote). Das Augenmerk würde sich umgehend, eben durch die Internationalisierung des Konflikts, auf den Iran und Syrien konzentrieren. Was Israel also macht ist nichts anderes als die nötigen Chemikalien zusammenzurühren, die zwangsläufig in einer Reaktion münden, die internationale Ausmasse haben wird. Auf diese Weise wird aus einem exklusiv israelischen Problem ein weltweites. Und genau deshalb (in der Kriegsführung ansich überzeugen sie ja weniger) hat die israelische Strategie auch Erfolg.
Wie Hawkeye richtig geschrieben hat, handelt es sich dabei um eine Bombe zum säubern von größeren Minenfeldern.
Genauer gesagt ist es eine sehr große Benzinbombe, deren Druckwelle einen 100 breiten Korridor minenfrei bekommen soll. Von daher erstmal "harmlos".
Da die Berichte über den Einsatz dieser Bomben u.a. aus Beirut und dem Gaza-Streifen stammen, kann man eher nicht davon ausgehen, dass sie dort ihrer offizielle Zweckbestimmung gedient haben. Somit sind die Vorwürfe und der Schock über den Zustand der Verletzen und der Leichen durch Beobachter und Ärzte durchaus nachvollziehbar.
Ich halte ihren Einsatz in dicht bediedeltem Gebiet, genauso wie den Einsatz von Streubomben, schlicht für einen Fehler.
Nicht dass man sich grundsätzlich verpflichtet fühlen müsste, die Zivilbevölkerung zu schützen. Das ist allenfalls eine Mär*, die in einem Krieg prinzipiell keinen Platz hat. Vielmehr handelt sich dabei vor allem um einen strategischen Fehler, dessen politische Tragweite den Zielen der Israelis nicht unbedient gelegen kommen dürfte. Als Folge ist im Libanon eine wachsende Sympathie für de Hizbollah (das entnehme ich diversen Presseberichten) zu beobachten und eben nicht eine Spaltung der Gruppen, die die Hizbollah in interne Konflikte verwickeln könnte.
*Opfer unter der Zivilbevölkerung wurden schon immer und auch heute noch bewusst von allen Seiten angestrebt. Ernüchtern mögen solche Erkenntnisse höchstens für Menschen sein, die schon immer an saubere Kriege zivilisierter westlicher Staaten geglaubt haben.
Der größte Strategische Erfolg (und das war wohl der Sinn des Angriffs auf den Libanon) wird die Internationalisierung des Konflikts sein. Nach dem bis heute noch ungeklärten Mord an Hariri und dem daraufhin folgenden Abzug der Syrer, ist nun der Weg geebnet um die Bedrohung durch die Hizbollah anzugehen. Vorher war dies ja auch kaum möglich, ohne einen großen Krieg vom Zaun zu brechen. Wenn zudem bald UNO Truppen in den Libanon einmarschieren sollten, um die beiden Kriegsparteien auseinanderzuhalten und/oder den Südlibanon "clean" zu halten, dann wird es zwangsläufig zu bewaffneten Auseinandersetzungen kommen. Worin solche blauäugigen Abenteuer münden können, zeigen die Ereignisse von 1983 (Anschläge auf US und FRA Soldaten -> 300Tote). Das Augenmerk würde sich umgehend, eben durch die Internationalisierung des Konflikts, auf den Iran und Syrien konzentrieren. Was Israel also macht ist nichts anderes als die nötigen Chemikalien zusammenzurühren, die zwangsläufig in einer Reaktion münden, die internationale Ausmasse haben wird. Auf diese Weise wird aus einem exklusiv israelischen Problem ein weltweites. Und genau deshalb (in der Kriegsführung ansich überzeugen sie ja weniger) hat die israelische Strategie auch Erfolg.