28.07.2006, 23:21
Naja, das Problem ist einfach, dass das Selbstbestimmungsrecht der Völker ein relativ abstraktes, allgemeines Prinzip ist und sich mit so manchen anderen Prinzipien stößt:
Mit der Souveränität von Staaten und den bloßen Realitäten der Macht.
Wieso sollte man den bosnischen Serben den Anschluß an Serbien oder gar den eigenen Staat verbieten wollen, wenn sie dafür wären. Dasgleiche für die Albaner in Mazedonien oder in Griechenland?
Wieso geht es da nicht, wenn es woanders doch geht?
Das Selbstbestimmungsrecht in allen Ehren, als wasserdichtes Argument kann man das leider so noch nicht sehen. Global schon gar nicht. Da würde man über solch Argumentationen eh nur lachen. Angesichts gut 100 verschiedener Ethnien in Indien und den vielen multikonfesionellen und multiethnischen Staaten in Asien oder Afrika ein sehr europäisches Thema. Selnbst eine Demokratie wie Indien hat bislang und wird weiterhin wenig auf das Selbstbestimmungsrecht der Kaschmiri (in der Mehrzhal Moslems) geben. Usw.
International instrumentalisiert man das Selbstbestimmungsrecht von Völker bestenfalls für eigene machtpolitische Zwecke, echte normative Substanz steckt da nicht wirklich drin. Europa ist ja ethnisch sehr homogen inzwischen, aber auf anderen Flecken auf dieser Erde kann man dieses Denken wohl kaum so praktisch anwenden.
Aber auch in Europa bringt diese Kleinstaaterei auch Probleme: Man kann sicher trefflich darüber streiten, was die Haupteinnahmequellen für Staaten wie Kosovo oder Montegrino sein werden oder auch Transnistrien.
Sehr, sehr verzwicktes Thema.
@ Karte:
Die ist sogar ziemlich nett noch. Wir hätten noch eine starke ungarische Minderheit in der Südslowakei, die Ungarn in der Vojvodina, der albanische Teil von Mazedonien fehlt auch und wir könnten auch irgendwann mal eine zweigeteilte Ukraine haben.... usw.
In der übrigen Welt wäre die Zersplitterung wohl total
Mit der Souveränität von Staaten und den bloßen Realitäten der Macht.
Wieso sollte man den bosnischen Serben den Anschluß an Serbien oder gar den eigenen Staat verbieten wollen, wenn sie dafür wären. Dasgleiche für die Albaner in Mazedonien oder in Griechenland?
Wieso geht es da nicht, wenn es woanders doch geht?
Das Selbstbestimmungsrecht in allen Ehren, als wasserdichtes Argument kann man das leider so noch nicht sehen. Global schon gar nicht. Da würde man über solch Argumentationen eh nur lachen. Angesichts gut 100 verschiedener Ethnien in Indien und den vielen multikonfesionellen und multiethnischen Staaten in Asien oder Afrika ein sehr europäisches Thema. Selnbst eine Demokratie wie Indien hat bislang und wird weiterhin wenig auf das Selbstbestimmungsrecht der Kaschmiri (in der Mehrzhal Moslems) geben. Usw.
International instrumentalisiert man das Selbstbestimmungsrecht von Völker bestenfalls für eigene machtpolitische Zwecke, echte normative Substanz steckt da nicht wirklich drin. Europa ist ja ethnisch sehr homogen inzwischen, aber auf anderen Flecken auf dieser Erde kann man dieses Denken wohl kaum so praktisch anwenden.
Aber auch in Europa bringt diese Kleinstaaterei auch Probleme: Man kann sicher trefflich darüber streiten, was die Haupteinnahmequellen für Staaten wie Kosovo oder Montegrino sein werden oder auch Transnistrien.
Sehr, sehr verzwicktes Thema.
@ Karte:
Die ist sogar ziemlich nett noch. Wir hätten noch eine starke ungarische Minderheit in der Südslowakei, die Ungarn in der Vojvodina, der albanische Teil von Mazedonien fehlt auch und wir könnten auch irgendwann mal eine zweigeteilte Ukraine haben.... usw.
In der übrigen Welt wäre die Zersplitterung wohl total