20.07.2006, 15:41
Hätte man diese Zonen auch noch bombardiert, dann wäre das nur noch reiner Völkermord gewesen und nichts anderes. Die mongolische „Lösung“.
Es stimmt schon, der Gegner wäre dann geschlagen worden, aber es wäre eben die mongolische Lösung gewesen, etwas was man eigentlich nicht wollen sollte.
Schon so, trotz dieser Zonen haben die USA Millionen Vietnamesische Zivilisten getötet.
Die Leute die hier so nonchalant schreiben, man hätte die zivilen Zonen auch noch bombardieren sollen, sollten mal nachdenken was es bedeutet, Millionen zu töten.
Auch die hier genannte französische Methode funktioniert nicht immer, sie funktioniert vor allem kurzfristig sehr gut. Es stellt sich aber die Frage der Ziele:
Entscheidend, am entscheidensten ist bei Guerillakriegen die Zielsetzung. Das strategische Ziel.
Was will ich erreichen? Wenn ich nur die Auslöschung des Feindes als Ziel habe, dann ist das ein schlechtes Ziel, man benötigt ein Ziel das völlig unabhängig von der Bekämpfung der Guerilla ist, und wie bei JEDEM Krieg muß das Ziel realistisch sein, man muß die Lage berücksichtigen.
Man kann nicht nach Belieben ALLES erreichen, es geht nicht. Daher muß man aus der Lage ein strategisches Ziel benennen und dieses muß unabhängig von der Guerilla sein.
Beispiel: Der britische Krieg gegen die Kommunistische Guerilla in Malaysia verfolgte das Ziel, Malaysia als unabhängigen nicht kommunistischen Staat zu etablieren. Von vornherein wollte man Malaysia ziehen lassen. Diese Zielsetzung erleichterte den Kampf gegen die Guerilla deutlich.
In Algerien wie Südamerika wurde mit der französischen Methode wiederum versucht die Herrschaft gegen den Willen der Mehrheit der Einheimischen durchzudrücken, es funktionierte vor Ort, aber nur auf die kurze Zeit gesehen. Die Zielsetzung war nicht realistisch, in der Folge wurde der Krieg extrem und es starben unnnötig viele Unschuldige.
Je unrealistischer die Zielsetzung, desto brutaler der sich daraus ergebende Krieg, desto länger und verlustreicher.
Bei Planlosigkeit, so wie bei den Amis in Vietnam, erreicht das dann Höhen die kurz vor dem Völkermord stehen, das ist unweigerlich so. Der Grund ist eben dieser: das kein wirklicher Plan vorhanden ist.
Beispiel Irak: Hätte man die Irakische Armee und die Baath Partei bestehen lassen, ferner sich aus den Reihen der Armee einen Machthaber gesucht und den Sunniten die Macht über das Land gelassen, gäbe es dort heute keinen Guerillakrieg.
Man hätte das Land im Griff und könnte die Truppen abziehen. Und hätte wichtige Ziele realisiert: 1 das Erdöl für sich gewonnen, 2 das Erdöl weiter an den Dollar gebunden gehalten und vor allem auch 3 sichergestellt das es tatsächlich keine MVW dort gibt.
Stattdessen war das Ziel eine Demokratie (lachhaft unrealistisch) und ein Ende der Sunnitenherrschaft was mehrere Jahrhunderte gewachsener Strukturen zerschlug. Das Zerschlagen von soviel Komplexen über so lange Zeit gewachsenen Strukturen führte dann unweigerlich zu den Problemen die man heute dort hat.
Ferner hatte man von Anfang zu wenig Truppen dort, ausreichend für den konventionellen Krieg, völlig unzureichend von der Zahl und Zusammensetzung für die Besetzung.
Den exakt gleichen Fehler machte Frankreich anfangs auch in Algerien, was ebenfalls direkt Folgen zeigte.
Die angesprochene Offensive ferner war eine konventionelle Kriegshandlung und spielt für die Bekämpfung von Guerillas eigentlich eine nachrangige Rolle was die Erkenntnisse aus dem Geschehen angeht. Das war regulärer Krieg. Angesichts der Luftüberlegenheit war auch das Ergebnis nicht überraschend, ein Grund warum die Chinesen und General Giap schon vorher diese Offensive ablehnten.
Wie gesagt: hätte man die letzten Zonen auch noch bombardiert, wäre das nur reiner Völkermord gewesen. Natürlich hätte es den Gegner gebrochen, aber das ist auch kein Kunststück.
Noch eine Unbekannte wäre dann hier die Reaktion der Sowjets gewesen. Es gibt die Theorie, daß die Amerikaner aufgrund per Geheimdiplomatie überbrachten massiven Drucks der Sowjets nicht alles bombardierten.
Und Deutschland im Zweiten Weltkrieg zeigt ebenso die Sinnlosigkeit strategischer Bombardements.
Gerade in einem Guerillakrieg um den Kreis wieder zu schließen sind strategische Bombardierungen sinnlos.
Beschließend: keine Meinung zum Krieg in Malaysia ? Meiner Meinung nach doch ein Musterbeispiel dafür, wie man alles perfekt richtig machen kann. Das war der in der Menschheitsgeschichte erfolgreichste Anti Guerilla Krieg. Der Feind wurde derart besiegt, daß überhaupt nichts von ihm übrig blieb.
Es stimmt schon, der Gegner wäre dann geschlagen worden, aber es wäre eben die mongolische Lösung gewesen, etwas was man eigentlich nicht wollen sollte.
Schon so, trotz dieser Zonen haben die USA Millionen Vietnamesische Zivilisten getötet.
Die Leute die hier so nonchalant schreiben, man hätte die zivilen Zonen auch noch bombardieren sollen, sollten mal nachdenken was es bedeutet, Millionen zu töten.
Auch die hier genannte französische Methode funktioniert nicht immer, sie funktioniert vor allem kurzfristig sehr gut. Es stellt sich aber die Frage der Ziele:
Entscheidend, am entscheidensten ist bei Guerillakriegen die Zielsetzung. Das strategische Ziel.
Was will ich erreichen? Wenn ich nur die Auslöschung des Feindes als Ziel habe, dann ist das ein schlechtes Ziel, man benötigt ein Ziel das völlig unabhängig von der Bekämpfung der Guerilla ist, und wie bei JEDEM Krieg muß das Ziel realistisch sein, man muß die Lage berücksichtigen.
Man kann nicht nach Belieben ALLES erreichen, es geht nicht. Daher muß man aus der Lage ein strategisches Ziel benennen und dieses muß unabhängig von der Guerilla sein.
Beispiel: Der britische Krieg gegen die Kommunistische Guerilla in Malaysia verfolgte das Ziel, Malaysia als unabhängigen nicht kommunistischen Staat zu etablieren. Von vornherein wollte man Malaysia ziehen lassen. Diese Zielsetzung erleichterte den Kampf gegen die Guerilla deutlich.
In Algerien wie Südamerika wurde mit der französischen Methode wiederum versucht die Herrschaft gegen den Willen der Mehrheit der Einheimischen durchzudrücken, es funktionierte vor Ort, aber nur auf die kurze Zeit gesehen. Die Zielsetzung war nicht realistisch, in der Folge wurde der Krieg extrem und es starben unnnötig viele Unschuldige.
Je unrealistischer die Zielsetzung, desto brutaler der sich daraus ergebende Krieg, desto länger und verlustreicher.
Bei Planlosigkeit, so wie bei den Amis in Vietnam, erreicht das dann Höhen die kurz vor dem Völkermord stehen, das ist unweigerlich so. Der Grund ist eben dieser: das kein wirklicher Plan vorhanden ist.
Beispiel Irak: Hätte man die Irakische Armee und die Baath Partei bestehen lassen, ferner sich aus den Reihen der Armee einen Machthaber gesucht und den Sunniten die Macht über das Land gelassen, gäbe es dort heute keinen Guerillakrieg.
Man hätte das Land im Griff und könnte die Truppen abziehen. Und hätte wichtige Ziele realisiert: 1 das Erdöl für sich gewonnen, 2 das Erdöl weiter an den Dollar gebunden gehalten und vor allem auch 3 sichergestellt das es tatsächlich keine MVW dort gibt.
Stattdessen war das Ziel eine Demokratie (lachhaft unrealistisch) und ein Ende der Sunnitenherrschaft was mehrere Jahrhunderte gewachsener Strukturen zerschlug. Das Zerschlagen von soviel Komplexen über so lange Zeit gewachsenen Strukturen führte dann unweigerlich zu den Problemen die man heute dort hat.
Ferner hatte man von Anfang zu wenig Truppen dort, ausreichend für den konventionellen Krieg, völlig unzureichend von der Zahl und Zusammensetzung für die Besetzung.
Den exakt gleichen Fehler machte Frankreich anfangs auch in Algerien, was ebenfalls direkt Folgen zeigte.
Zitat:vor allem durch linksideologisch geprägte Personen - , aber letztlich Hanoi wieder an den Verhandlungstisch gebracht hat, bzw. die Verhandlungen doch beschleunigt hat. Gleichen Effekt hatte auch das Stoppen der nordvietnamesischen Großoffensive 1973 durch massive Schläge der USAAF und USN.Das hat mit Ideologie eigentlich wenig zu tun. Zwar waren es damals linksideologische Personen, aber völkermord bleibt trotzdem völkermord. Wenn ich Millionen Zivilisten Töte, dann ist das ein Zeugniss dafür daß ich versagt habe weil mir nichts anders übrig blieb/bleibt.
Die angesprochene Offensive ferner war eine konventionelle Kriegshandlung und spielt für die Bekämpfung von Guerillas eigentlich eine nachrangige Rolle was die Erkenntnisse aus dem Geschehen angeht. Das war regulärer Krieg. Angesichts der Luftüberlegenheit war auch das Ergebnis nicht überraschend, ein Grund warum die Chinesen und General Giap schon vorher diese Offensive ablehnten.
Wie gesagt: hätte man die letzten Zonen auch noch bombardiert, wäre das nur reiner Völkermord gewesen. Natürlich hätte es den Gegner gebrochen, aber das ist auch kein Kunststück.
Noch eine Unbekannte wäre dann hier die Reaktion der Sowjets gewesen. Es gibt die Theorie, daß die Amerikaner aufgrund per Geheimdiplomatie überbrachten massiven Drucks der Sowjets nicht alles bombardierten.
Und Deutschland im Zweiten Weltkrieg zeigt ebenso die Sinnlosigkeit strategischer Bombardements.
Gerade in einem Guerillakrieg um den Kreis wieder zu schließen sind strategische Bombardierungen sinnlos.
Beschließend: keine Meinung zum Krieg in Malaysia ? Meiner Meinung nach doch ein Musterbeispiel dafür, wie man alles perfekt richtig machen kann. Das war der in der Menschheitsgeschichte erfolgreichste Anti Guerilla Krieg. Der Feind wurde derart besiegt, daß überhaupt nichts von ihm übrig blieb.