16.07.2006, 09:21
Zitat:In den kommenden Wochen plant die Russische Schwarzmeerflotte eine umfangreiche U-Boot-Rettungsübung.Quelle: MarineForum
Angeblich will Marinebefehlshaber Waldimir Masorin persönlich die Übung leiten, an der auch Personal der drei anderen Flotten (Baltische Flotte, Nordflotte und Pazifikflotte) teilnehmen soll. Das Übungsszenario sieht ein gesunkenes U-Boot vor, aus dem die Besatzung zu bergen ist. Als Übungsinhalte kündigte der Marinesprecher den Ausstieg und nachfolgende medizinische Notfallversorgung von Besatzungsmitgliedern durch Notluken und Torpedorohre sowie mit Hilfe von außen über eine Rettungstaucherglocke an.
Nach der Havarie des Tieftauchbootes (DSRV) AS-24 PRIZ im August 2005 und dessen Bergung durch ein britisches DSRV vom Typ SCORPIO 45 hatte der kurz darauf zum neuen Marineoberbefehlshaber ernannte Admiral Masorin der Verbesserung von Rettungsmitteln und -systemen höchste Priorität eingeräumt.
Man werde die internationale Zusammenarbeit bei der U-Bootrettung noch einmal intensivieren und darüber hinaus lufttransportfähiges Rettungsgerät im Ausland kaufen. Dies solle zentral bei einer Spezialeinheit (Airborne Rescue Unit) in St. Petersburg in Sofortbereitschaft gehalten werden.
In der russischen Pazifikflotte war zunächst die Rede von zwei Rettungsgeräten vom Typ SCORPIO, wie sie bei der Bergung von AS-28 zum Einsatz kamen. Solche Geräte kosten bis zu 5 Mio. US-Dollar. Nur wenig später relativierte Admiral Masorin diese Berichte. Man werde Gerät in Großbritannien kaufen, habe sich nach Marktsichtung aber für das von der britischen Firma Seaeye produzierte, den SCORPIO in vielen Belangen überlegenere Tiefseerettungsfahrzeug PANTHER PLUS entschieden.
PANTHER PLUS kann bis zu einer Wassertiefe von 1.000m eingesetzt werden und passt an Bord eines russischen Transportflugzeuges Il-76 Candid. Noch im Herbst dieses Jahres soll die russische Marine ein (erstes) DSRV dieses Typs erhalten und dann im Schwarzmeer erproben.
Angesichts der zu diesem Beschaffungsvorhaben nun bekannt werdenden Details wird deutlich, dass bei der Entscheidung für PANTHER PLUS nicht nur die technischen Parameter des Rettungsgerätes eine Rolle gespielt haben. Seaeye vermarktet seine DSRV auch über die russische Partnerfirma Tetis Pro (die angeblich sogar an Design und Entwicklung von PANTHER PLUS beteiligt sein soll), so dass die russische Marine hier nun offiziell ein russisches Produkt erwirbt.
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