30.06.2006, 12:09
Zitat:Bis 1967 arabischer (ägyptischer und jordanischer) BesatzungWie schon mal gesagt: Die arabischen Staaten hatten ein ganz anderes Entwicklungsniveau und ganz andere Potentiale als Israel daher. Auch sollte man mal bedenken, dass Modernisierungen und Transformationen in größeren Flächenstaaten wie Ägypten oder Jordanien eben ganz andere Herausforderung stellen als in einem relativ kleinen, dicht besiedelten Kleinstaat wie Israel, das eben nicht unwesentlich ausländisches Kapital erhielt und vom Beginn an gut ausgebildete Menschen hatte. Ägypten und Jordanien werden wohl kaum einm Schwergewicht gesetzt haben können auf die Entwiucklung dieser gebiete zumal sie selbst mit ihren Kernlanden genung zu tun hatten. Auch waren die innenpolitischen Probleme da ganz andere. In Ägypten gab es ein nur oberflächlich anerkanntes sozialistisch-national arabisches Regimes, das es mit einer traditionalen Gesellschaft zu tun hatte und diese reformieren mußte. Jordanien war eine nach Clans geordnete Oligarchie, die von einem König regiert wurde. Das kann man mit einem mehr oder minder sich über die Religion als homogen definierenden Kleinstaat wie Israel nicht vergleichen. Oberflächlich mag dein Argument gut sein, schaut man sich aber die Hintergründe verfällt es. Sich erst bildende, transformierende Gesellschaften mit oft korrupten, autoritären Regimen kan man in ihrer Entwicklungsarbeit und Hilfe gegenüber dne palis eben nicht mit einer relativ modernen Demokratie vergleichen, auch in der leistungsfähigkeit.
Zitat:Aber sie wurden immerhin eingegliedert und nicht zum politischen Kampfzweck mißbraucht. Es gab dafür aber auch keine weitreichenden ZerstörungenJa, weil sie Deutsche in Deutschland waren, wurden sie eingegliedert. Vollkommen andere Situation. Sinnloser Vergelich und als politische Kampfwaffe wurden sie innepolitisch definitiv benutzt. Du dürftest sicher die Auseinandersetzung um die Ostverträge kennen und die Rolle der Vertriebenenverbäden da. Wenn ich mich richtig erinnere, kam Brand 1972 nur deshalb in die Mißtrauensabstimmung und seine sozial-liberale Mehrheit schmolz nur deshalb zusammen, weil liberale und sozialdemokratische Mitglieder der Vertriebenverbände aus ihren Fraktionen austraten...
in den libanesischen, jordanischen etc. Städten. Es ist eher die Frage
des Willens,nicht des Können. Auf arabischer Seite ist genug Geld vorhanden,
sei es auf Geheimkonten der PLO oder in den Golfstaaten.
Sie wurden also auch politisch instrumentalisiert, wenn auch auf eienr anderen Ebene.
Des weiten sind deine weiteren Ansichten bestenfals naiv. Weder sind die Araber alles Brüder, noch sind das alles voll funktionsfähige, funktionierende, Regierungen und Organisationen. Nur, solange Israel da sich weiter als Okkupant generiert, wird sich daran nichts ändern, weil solange Israel das Feindbild ist und solange steineschmeißende paläst. Kinder von israelischen Soldaten mit ihren "Gummigeschossen" schwer verletzt oder gar tot geschossen werden, wird eben das Feindbild Israel jede innere Weiterentwicklung blockieren. Die Wahl der Hamas nach dem Abzug aus Gaza ging doch schon mal in die Richtung innerer Weiterentwicklung: die korrupte Fatah wurde abgestraft und dafür die scheinbar rechtschaffende Hamas gewählt. Solange aber Isreal in den besetzten Gebieten sitzt, wird es keien große arabische Solidarität oder einen Marshallplan geben. Einerseits, weil die arabische Solidarität mehr oder minder nur heiße Luft ist und weil es genug korrupte Eliten gibt, die das Geld selbst wollen. Nur solange Israel in den Gebieten bleibt, bleibt es der Feind. Es kann jederzeit alles kaputt schießen, was es von zeit zu Zeit auch macht. Also, wieso dann Geld geben für den Aufbau seitens der Araber? Mehr als jetzt zur Linderung der Not wird man eben nicht machen. Alles andere ist Quark.
Ich glaube, du verstehst die Zusammenhänge des Konflikts wirklich nicht.
Zitat:Nur die Syrer haben die Integration halbwegs hinbekommen;Wille?? Soll das eine politische Analysekategorie sein?? Syrien hat auch wohl den geringsten Batzen an Palis abbekommen. Ansonsten sind gerade Libanon und Jordanien ethnisch hochfragile Staatssysteme, die die paläst. Flüchtlinge eigentlich kaum verkraften können. Nur hat das mit dem Thema an sich auch nichts zu tun, weil du letztlich einfach keinen vernünftigen Grund anführen kannst, wieso letztlich für 250.000 Siedler mehrere Millionen Araber unter israelischer Hochsicherheitsverfahrung genommen werden. Das ist kollektive freiheitsberaubung, was heute einfach nur völlig kontraproduktiv ist, weil man sich so einfach nur die Selbstmordattentäter selbst heranzüchtet seistens Israel. Bzw: anders formuliert: Israel ist wohl den radikalen Islamisten ihr größer Helfer und Unterstützer mit seiner unüberlegten Politik der sinnlosen Härte und Beherrschung.
wie gesagt alles nur eine Frage des Willens...
Zitat:Da hab ich aber was anderes gehört. Wann warst Du denn das letzte mal da?Israelis verirren sich gewöhnlich nicht in die Autonomiegebiete, höchstens du willst mir den Lebensstandard der jüdischen Siedler als repräsentativ für die Palästineser verkaufen, was du vergessen kannst. Selbst Die Belgier im Kongo werden ein paar Krankenhäuser und Strassen gebaut haben, das macht ihre koloniale Unterdrückung trotzdem nicht besser und es mindert einfach nicht den Hass der Leute, denn selbst wenn Israel mal ne Strasse gebaut hat von 10 km. Was nützt das, wenn du da nen Checkpoint hast und da für die 10 km trotzdem über zwei Stunden brauchst oder gar mehr? Da hätte man auch zu Fuß gehen können. Das nützt nichts, ist keien legitimation für eine Fremdherrschaft und ist letztlich einfach nur kontraproduktiv.
Außerdem verrätst du dich mit dieser Art Argumentation selbst als ziemlich arroganter Nationalist, wenn du wirklich mit solchen Marginalien die israelische Besatzung legitimieren willst. Genau in dieser Art dachten die europäischen Nationalisten, Chauvinisten und Imperialisten auch vor über mehr als 100 Jahren und man weiß, worin das letztlich 1914 und 1939 beendet hat.