Globalisierung
#87
Zitat:Wolf postete
Zitat:Tiger posteteEs liegt wohl eher daran, wie ruppig eine Gesellschaft ist. In Kanada etwa sind Schusswaffen genauso leicht erhältlich und ebenso weit verbreitet wie in den USA, aber dennoch ist die Kriminalitätsrate - auch bei den Gewaltverbrechen - in Kanada weitaus geringer als in den USA.
Ruppig? Hm, aufgrund der Lobbyinteressen und der Spinner die sich dazu, auch im offiziösen Mäntelchen, äussern, ist es schwer dort verwertbare Daten im Netz zu bekommen. Mein Tip wäre bei Kanada, wenn das was du sagst tatsächlich stimmt und keine statistischen Tricks benutzt wurden, das es hauptsächlich auf die geringere Bevölkerungsdichte und nur wenige Grossstädte zurückzuführen ist, dass weniger Verbrechen mit Feuerwaffen passieren. Bei uns wäre die Statistik vermutlich eher Richtung USA als Richtung Kanada.
....
da möchte ich dann doch ein paar Daten dazu geben, zitiert aus "DER EUROPÄISCHE TRAUM" von Jeremy Rifkin (einem Amerikaner), paperback S. 95 f:
Zitat:.. Nach dem BIP-Standard müssten die USA eines der sichersten Länder der Welt sein. Und doch können Amerikaner bestätigen, dass es viel gefährlicher ist, irgendwo in Amerika die Straße zu betreten, als so gut wie überall in Europa allein herumzuspatzieren. Die Statistiken lassen einen erschaudern: Zwischen 1997 und 1999 verzeichnete die EU 1,7 gewaltsame Todesfälle pro 100.000 Einwohner, in des USA waren es fast viermal mehr, 6,26 pro 100.000. Noch Erschreckenderes berichtet das U.S. Center for Diesease Control: Beim Anteil der durch Mord, Selbstmord oder Schusswaffengebrauch getöteten Kinder übertreffen die USA die 25 reichsten Nationen der Welt, darunter natürlich auch die 14 reichsten Länder Europas. In den USA kamen fünfmal mehr Kinder gewaltsam zu Tode als in den anderen 25 Ländern zusammen. Die Selbstmorde von US-Kindern beliefen sich auf das Doppelte aller Selbstmorde in den übrigen 25 berücksichtigten Ländern zusammen.
Es überrascht nicht, dass in den USA so viel mehr Menschen im Gefägnis sitzen als in der EU. .... sind gegenwärtig 2 Millionen Amerikaner inhaftiert - das ist fast ein Viertel der gesamten Gefängnispopulation der Welt. Die EU-Mitgliedsstaaten verzeichen durchschnittlich 87 Gefangene pro 100.000 Einwohner, die USA unglaubliche 685 Gefängnisinsassen pro 100.000
und die Begründung dafür liefert Rifkin etwas weiter vorne (S. 41 f):
Zitat:Kanadier wie Amerikaner wurden gefragt, ob sie "zustimmen oder nicht zustimmen", dass ein bisschen Gewalt Erleichterung bringen kann und "keine große Sache ist", wenn jemand extrem angespannt oder frustriert ist.
1992 meinten je 14 % ..., dass ein bisschen Gewalt ok sei. 1996 war der Anteil der Kanadier auf 10 % gefallen, während der der Amerikaner auf 27 % hochgeschnellt war. ... 2000 lag der Anteil der Kanadier, die "ein bisschen Gewalt" akzeptierten, wieder bei 14 %, der der Amerikaner aber war auf 31 %, fast ein Drittel, gestiegen.
Auf die Frage
Zitat:ob "es akzeptabel sei, sich mit Gewalt zu nehmen was man will" ... sagten 1992 9 % der KAnadier und 10 % der Amerikaner .. akzeptabel.. 1996 ...fanden 18 % der Amerikaner das in Ordnung, während die Zahl der Kanadier bei 9 % stagnierte. 2000... hielten 12 % der Kanadier, aber 24 % der Amerikaner Gewalt zu diesem Zweck für gerechtfertigt.
Die These von der "ruppigen Gesellschaft" ist eindrucksvoll belegt.
Zitat:"Amerikaner sind bereit, viel mehr einzusetzen, um ihre Version des Amerikanischen Traums zu verwirklichen, als Kanadier" - notfalls mit Gewalt.
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