01.05.2006, 10:51
Zitat:Azrail posteteIch verstehe, dass, anders als beim Christentum, im Islam keine Trennung von Religion und Staat vorgesehen ist. Also wird alles, was ein Politiker in einem mehrheitlich islamischen Land tut auch nach den Regeln des Islam bewertet. So weit in Ordnung. Der Koran ist leider kein Werk, dass für die Erfordernisse der modernen Welt (Forschung/Kultur etc.) vorgesehen ist. Deshalb braucht man ein Instanz die den Koran interpretiert und "fit" für dieses Jahrtausend macht - z.B. die Mullahs im Iran. Die Mitglieder solcher "Aufsichtsräte" entziehen sich natürlich jeder demokratischen Kontrolle durch das Volk, sie entziehen sich auch jeder Kontrolle durch eine übergeordnete religiöse Instanz, die nach weltweit gültigen und einheitlichen Regeln des Islam diese Leute auswählen und "beförderen" würde.
Eine westliche Demokratie respresentiert in seiner Form nicht die Werte und die Gedanken einer muslimischen Bevölkerung wie in Ägypten oder Türkei.
Die westliche Form der Demokratie ist vielleicht für Europa geeignet aber nicht eben für andere Länder.
Das ist das Problem, dass ich, und ich denke viele andere auch, mit dem Prinzip des islamischen Staates haben und das hier auch bislang niemand entkräften konnte. Die Gefahr dass ein Spinner oder Fanatiker in solchen Systemen wichtige Machtpositionen erlangt ist einfach zu gross - etwa wie bei den Christen zu Zeiten der spanischen Inquisition.