23.04.2006, 13:10
Zitat:Thomas Wach postetenein, das ist tatsächlich nichts neues. aber man könnte aus den fehlern der vergangenheit lernen, also sollte man alle einsätze, ihre ziele, motivationen und einsatzgrundsätze überdenken - um nicht die gleichen fehler noch einmal zu begehen.
Mir fällt kaum eine Intervention ein, kaum politische Aktionen, die nicht in der einen oder anderen Weise defizitär gewesen wären. [...] Das ist nix neues.
Zitat:Nimmt man sich den geplanten Kongoneinsatz in der alten Konzeption, so ist er ein politisches Zeichen, nicht mehr nicht weinger. Man kann das durchaus ablehnen als nicht produktiv, als verschwendetes Geld.egal wie der kongoeinsatz letztendlich aussehen und ausgehen wird, wird das kosten-nutzen-verhältnis schlecht sein. es sei denn, wir beuten die bodenschätze aus indem wir die minen absichern und schürfrechte vergeben. damit könnte man die kosten des einsatz wahrscheinlich mehr als decken und das restliche geld für den ausbau der infrastruktur aufwenden und es damit der zivilbevölkerung zu gute kommen lassen. die voraussetzung für solche weitreichenden maßnahmen wäre allerdings die errichtung eines protektorats oder schutzgebietes mit unumschränkter handlungsfreiheit.
Zitat:Europa will weltpolitisch ein bisserl mitspielen und sich sukzessive profilieren - dann gebietet die politische Logik der Diplomatie, dass man diese kleine Touristenverschickung auch mitmacht. Es ist ein kleiner Einsatz -so wie er geplant ist - und dient der internationalen profilierung. In dem Sinne ist er durchaus sinnvoll.der zweck der internationalen politische profilierung rechtfertigt es meiner meinung nach noch lange nicht, das leben eines enzigen soldaten auch nur zu riskieren. ansonsten denke ich nicht, dass man sich durch solche einsätze besonders gut profilieren kann - und ich sehe auch nicht den nutzen dieser profilierung ...
Zitat:Niemand tut Dinge nur aus einem Grund. Das ist sowas von defizitär, so ein Verständnis von Handlung zu haben (mal generell). Und der Kongo ist nunmal belgisches Kolonialerbe, das mal so nebenbeider kongo ist ehemaliges belgisches kolonialgebiet, teil des frankophonen afrika und französisches interessengebiet - in erster linie wäre also diese beiden staaten gefordert, wenn es in ihrem interesse liegt, einen einsatz durchzuführen und nicht deutschland oder der rest von europa.. Daraus ergeben sich natürlich auch politische Verbindungen, Interessen usw. Aber das ist es auch nicht allein und führt auch nicht allein zu so einem Einsatz.
Überdies: Deutsche Firmen operieren auch im Kongo und der Kongo hat in Sachen Bodenschätze ein großes Potenzial - auch für verstärkte europäische Teilhabe. Man sollte Dinge nicht nur monokausal aus einer Perspektive betrachten.
und zu den firmen: der coltanhandel wird schon zu einem relativ großen teil durch eine deutsche firma kontrolliert. daneben erfordert ein einsatz mit dem zeil der sicherung der bodenschätze eine "leicht" andere zielsetzung, ausrüstung und stärke als der bisherige einsatz.
Zitat:Schon mal was vom Dominoeffekt gehört? Flüchtlinge aus dem Kongo strömen in die Nachbarstaaten, destabilisieren sie, zerstören mögliche Ansätze in diesen Staaten --> dies führt zu miesen Aussichten dort und so zu einer verstärkten Migrationsbewegung, die sich so immm weiter frißt und ganz Afrika destabilisert.bei den kongolesischen flüchtlingen handelt es sich trotzdem zum überwiegenden teil um binnenflüchtlinge, die nachbarstaaten sind vor allem aus eigenem interesse in diesem konflikt involviert und nicht weil sie durch die flüchtlinge ebenfalls hineingezogen wurden.
edit 1: ein tolles video zum kongo: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www3.ndr.de/ndrtv_pages_video/0,,SPM2362_VID2406478_TYPreal_LOCint,00.html">http://www3.ndr.de/ndrtv_pages_video/0, ... nt,00.html</a><!-- m --> :rofl: :rofl:
edit 2: daneben sollten wir uns langsam darüber im klaren sein, dass die bundeswehr zu einem einsatz im kongo weder quantitaiv noch qualitativ in der lage ist!