11.04.2006, 09:38
Zitat:Im Artikel wird ja gesagt, dass Die Regierung (Erdogans) viele Schritte für Reformen unternommen hat, viele Dinge verbessert hat und um eine Demokratisierung bestrebt ist.Hier in den westlichen Medien wird wie Azrail bereits gesagt hat "Realpolitik" betrieben, d.h eigene Interessen verfolgt. Das das türkische Militär reagieren muss daran ist die PKK selbst schuld, bei Protesten von PKK aktivisten in Istanbul wurden Brandsätze auf einen Stadtbus geschleudert in dem zwei Frauen verbranten. Das ist Terror und kein Eintritt für mehr Freiheit.
Es sind die kemalistisch-nationalistischen Militärs (laut Artikel), die die Demokratisierung zurückschrauben wollen.
Ich hoffe, dass die Regierung Erdogan als Gewinner aus diesem "Contest" rausgeht und vorallem dann die Menschen der Türkei, egal ob Türke oder Kurde die Gewinner sind.
Ich bin ehrlichgesagt für Demokratisierung in der Türkei und für eine Lockerung des Laiezismus, aber ich will nicht das demokratische Rechte schamlos vom Westen ausgenutzt werden um seine eigenen Interessen zu befriedigen. Sollten in der Türkei wirlich Pressefreiheit etc. herrschen wie bei uns, dann kannst du mir glauben wird es der Westen für seine eigenen Interessen nutzen.
Um jetzt zur Kurdenfrage zu kommen so muss man um die Problematik zu verstehen, erst mal die Geschichte der modernen Türkei nach dem osmanischen Reich verstehen. Nach dem Ende des 1.Weltkrieg besetzten Aliierte Kräfte das osmanische Reich, Teile des Westens(die Region um Izmir) sollten an die Griechen gehen, die Briten waren am Bosporus interessiert. Im Südosten der Türkei sollte ein Kurdenstaat geschaffen werden, andere Teile des Ostens sollten an Armenien gehen.
Daraus resultiert die Angst des türkischen Staates das die kurden sollten sie sich zu ihrer Identität bekennen einen eigenen Staat fordern
Zitat:Immer wieder provoziert der Generalstab die Kurden. Gegen den Heereschef ermittelt sogar der Generalstaatsanwalt: Yasar Büyükanit soll hinter einem Anschlag auf einen kurdischen Buchladen stehen, bei dem im vergangenen Jahr eine Person getötet und sechs verletzt worden sind.Immer wieder provoziert die PKK mit ihren Terroranschlägen den türkischen Staat ...
Dieser Anschlag auf den Buchladen galt nicht irgendeinem kurdischen Buchladen, sondern dem eines bekannten PKK Anhänger in Semidili der dort u.a PKK Propaganda vertrieb. Auch wenn ich Büyükanit als kemalistischen Hardliner nicht mag, so finde ich das er in dem Fall das richtige getan hat. Es soll eine "Null Toleranz Politik" gegenüber dem Terror geben.
So ungewöhnlich ist dieser Anschlag auch nicht, verglichen mit dem was sich die IDF in den Palästinensergebieten leistet ist es ein klacks.