22.03.2006, 16:09
Zitat:wie kann es eigentlich sein, dass eine afghanische marionettenregierung von westlichen gnaden sich erdreistet, möglicherweise eine solche entscheidung zu fällen? und das noch dazu gegen die eigene verfassung?Deine Polemik ist wieder mal herrlich, zielt aber in die völlig falsche Richtung. In dieser Frage steht die Regierung praktisch außen vor, die Entscheidung liegt bei der islamisch-konservativen Justiz. Die afghanische "Regierung" unter ihrem "Bürgermeister von Kabul" Karzai hat in dieser Frage praktisch null Einfluss. Und je mehr sie auf westliche Proteste eingeht, desto mehr schwindet ihre innerafghanische Autorität.
Wenn du also die Regierung Konsequenzen spüren lassen willst, ist das bestenfalls amüsant, weil dadurch die in dieser Frage tatsächlich Verantwortlichen eher noch mehr bestärkt werden, ihren Einfluss geltend zu machen.
PS: Was den Befreiungsvorschlag angeht, so halte ich das für sinnfrei. Die Briten haben in Basra ihre eigenen Soldaten rausgeholt. Dieser Mann dagegen ist nicht einmal deutscher Staatsbürger, wenn ich die Artikel dazu richtig lese. Was soll das also? Schicken wir jetzt immer die KSK, wenn in Afghanistan jemand nach unserem Ermessen unschuldig ist oder, um das mal zuzuspitzen, in China mal wieder ein Dissident verschwindet?
Die derzeitige deutsche Reaktion ist kopf-, um nicht zu sagen, hirnlos. Man sehe sich die wesentlich bedecktere US-Reaktion an. Da hat man kapiert, dass man in dieser Sache keinerlei nennenswerten Einfluss geltend machen kann.
Im übrigen ist es zuallererst die Naivität des betroffenen Mannes, die man hier zur Diskussion stellen müsste, der nebenbei gesagt sogar selbst richtig feststellt, dass eine Einmischung der Regierung außer Frage steht.
Wie er aber nun auf die Idee kommt, die konservativen Clan-Richter würde hier den Wortlaut der Verfassung verfolgen, ist mir ehrlichgesagt schleierhaft.