Kulturen im Konflikt
Ich stimme Turin absolut zu. Es gibt nunmal, wie ich auch geschrieben hab, da einen unabwendbaren Wertekonflikt! Wir setzen die Meinungsfreiheit hier absolut und verlangen von anderen, dass sie es doch bitte akzeptieren. Wenn also der Prophet verhöhnt wird von uns für uns und dass die Moslems dank weltweiter kommunikativer Verbindungen natürlich das spitz kriegen, verlangen wir doch auch, dass sie unseren Wert der Meinungsfreiheit akzeptieren. Denn unsere Meinungsäußerung strahlt doch auch über Danemärk und Europa aus, das sollte man in globalisierten Zeiten schon wissen.
Daher verlangen wir auch die universelle Anerkennung unserer Meinungsfreiheit auch durch die Moslems. Also ist das auch ein Werteimperiallismus bzw. eine universelle Forderung.
So sehr weicht das gar nicht im Prinzip von der "Unverschämtheit" der Moslems ab. Die setzen doch ihre religiöse Überzeugung auch für universell, ihre Ethik für universell und verlangen doch auch, dass wir als Nichtmoslems die unantstbare Stellung ihres Propheten Mohammed akzeptieren, obwohl das eigentlich für uns doch gar nicht gilt!
Prinzipiell dasselbe, jeweils soll man Dinge akzeptieren,die bis zu einem selbst hinwirken, aber aus einer ganz anderen Sphäre bzw. Welt kommen (anderer Kulturkreis), die ganz anders ist.

Daher auch mein Reden von tatsächlicher Dilemmatasituation.
In diesem Kontext hat Turin natürlich absolut Recht, dass die Meinungsfreiheit hier recht schamlos mißbraucht wird, um den Islam anzugreifen und gegen ihn zu hetzen, denn das war nix anderes. Hier ging es um Polemik, die verletzten sollte und dämonisieren sollte. Im westlichen Kontext ist das wie Bastian schrieb mit einer recht stillosen gewordenen Meinungsfreiheit rein juristisch nach nationalstaatlichem Recht vereinbar. Nur bedenkt doch der nationalstaatl. Rechtsrahmen solch Dilemmata ja nicht mit, kein Wundern, der Nationalstaat und seine Verfassungen sind ein Kind des 19. Jahrhunderts.

Wenn man also die Meinunsgfreiheit so extensiv ausnutzt, wie sie inzwischen juristisch benutzt werden kann, dann darf man sich aber auch nicht über die Moslems und ihre Reaktionen wundern.
Wir reagieren doch auch wenn sie uns unsere Meinungsfeiheit verbieten wollen, also reagieren die Moslems auch gereizt auf die Verletzung ihrer Werte!
Dass man diese Werte nicht anerkennt, ist ne gegenseitige Sache, leider. Da ist weder der Westen noch der Islam besser und das mag wohl auch ein Grund sein, dass es immer wieder kracht.
Aber akzeptierst du mich nicht, so tu ich es auch nicht. Diese einfache Situation spielt sich hier ab. Doch da hat der Westen sicher nicht viel an moralischer Überlegenheit zu bieten, da er genauso selbstzentriert wie die Moslems sich gibt.
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Kulturen im Konflikt - von Erich - 05.05.2004, 21:27
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