25.01.2006, 22:09
Zitat:Wolf posteteIch will zwar nicht vom Thema Türkei ablenken, aber vergleichbare Probleme wie in dem türkischen Dorf gibt es auch in Rumänien und in Bulgarien. In den genannten Ländern existiert das Problem nicht nur am Land sondern auch in Grossstädten, darüber hat u.a auch Frontal21 berichtet. Dann wäre dein Argument auch ein Argument gegen die Aufnahme von Bulgarien und Rumänien oder überhaupt gegen die Osterweiterung der EU.
Zitat:Falke posteteDu kennst die Türkei also von ein paar Bildern, die dir aus dem kasten entgegenflimmern...*Gähn... . Ja. Sie haben sicher das einzige Haus im Umkreis von 500 Kilometern in dem TV-Beitrag gezeigt, dass kein fliessend Wasser, geschweige denn einen Abwasseranschluss hatte. Würde ich aus einer staubtrockenen Statistik zitieren, könnte sich hier fast niemand was darunter vorstellen. So aber hat man ein Bild und kann sich selbst überlegen, was der Spass wohl kosten würde, bis man solche Dörfer auf einen EU Standard bezüglich Bauvorschriften, Hygiene usw. gebracht hat.
Ich habe also keine "negative" Einstellung zur Türkei. Solange es nicht um den Eu Beitritt geht.
Im Urlaub war ich noch nie in der Türkei. Die pers. Eindrücke stammen von div. türkischen Kollegen, türk. Komolitonen, einigen Vorträgen über das türkische Verwaltungssystem (einer davon gehalten von einem türkischen General) und natürlich aus einem Haufen Lektüre.
Würden die Probleme umfassend angegangen und behoben, würde das Unsummen verschlingen. Übrigens - das die Kreditwürdigkeit eines Landes ein Indikator für den Wohlstand/Gesundheitsversorgung der Bevölkerung wäre - ist mir neu.
Falls ich allerdings mal wieder den leicht entzündlichen "Stolz" von irgendwem verletzt habe - sorry. Verwendet die freiwerdende Energie lieber dazu euch einen Überblick über die Probleme zu verschaffen als zu behaupten es gäbe sie nicht.
Ich persönlich bin strikt dagegen das die Türkei der EU Beitritt, aber ich kann die Heuchelei viler Politiker und Medien einfach nicht ausstehen. Wozu einer Union beitreten mit der das Verhältnis historisch belastet ist ? Ich erinnere dabei an die Belagerung Wiens und den türkischen Befreiungskrieg. Es herrscht von beiden Seiten einfach zu grosses Misstrauen vor dem anderen, dieses Misstrauen untereinander wirkt sich schon alleine bei den EU-Verhandlungen kontraproduktiv aus. Die Türkei und die EU haben auch unterschiedliche Interessen, dabei denke ich an Zypern, Kurdenkonflikt und evtl. auch um Einflussgebiete in Zentralasien.
Für die Türkei wäre es das beste wenn sie sich Richtung "Asien" orientiert, hier muss die Türkei keine engere Partnerschaft mit Staaten eingehen zu denen das Verhältnis historisch belastet ist und auch nicht mit rückständigen diktatorisch regierten Ländern.
