11.01.2006, 02:22
Zitat:Mhm hab jetzt nicht mehr so richtig die Motivation, ellenlange Absätze zu schreiben, darum halte ich mich kurz und merke nur was zu zwei Punkten an:Schließe mich mal an:
Zitat:Also wenn ich mir die demographische Entwicklung in den Staaten so ansehe, dann wird die angloamerikanische protestantische Bevölkerungsschicht ernsthaft ins Schwitzen kommen. Die USA steuern vielmehr auf eine hispanisch-katholische Dominanz hin. Es bleibt abzuwarten, inwiefern man dort mit den sich ergebenden gesellschaftlichen Verschiebungen und dem weiteren Auseinanderklaffen der Besitzenden und Armen klarkommt.Sicherlich gibt es eine Verschiebung der ethnischen Gruppen. Und da werden die Hispanics die großen Gewinner und die Schwarzen noch vor den Weißen die großen Verlierer sein.
Allerdings: Die Integrationskräfte der USA waren und sind ziemlich enorm und bislang konnten die meisten Einwanderungswellen verdaut werden. Zudem zeigen gerade die Hispanics eine gute soziale Anpassung. Was ich damit sagen will?
Ich sehe es als durchaus möglich an, dass die Hispanics in den europäisch-christlichen Kern zumindest in Teilen mitintegriert werden. Die WASPs sind doch schon länger Geschichte, bedenkt man die "Unmengen" katholischer Iren, Italiener und Polen, die auch zum weißen Amerika gehören.
Da gibt es durchaus Paltz für die Hispanics. Auch muss man bedenken, dass es hier räumliche Trennlinien gibt, die aber durchaus mal viel Konfliktstoff bergen. Kalifornien wird sehr bald wohl von "Mexiko zurückgeholt werden". Daraus ergeben sich eher die Probleme.
Zitat:Interessante Reihenfolge, zumal das militärische bei den Europäern derzeit immer noch reines Wunschdenken ist.Sorry, aber damit kann ich nun gar nichts anfangen.
In der Kombination aus Militär und Wirtschaft ist, wenn man vom heutigen Trend ausgeht (der natürlich keineswegs zwanzig Jahre anhalten muss), eher China vorne.
Die wirtschaftliche Stärke beider Staaten/-gruppen zueinander ist allerdings schwer abschätzbar, da auf beiden Seiten die Risiken ebenso groß sind wie die Chancen. Allerdings hat Europa kurzfristig aufgrund der demographischen Entwicklung und der nach wie vor ausbleibenden Konjunktur in der Binnennachfrage (insbesondere Deutschland) die größeren Schwierigkeiten, wirtschaftlich wieder auf Touren zu kommen.
Wie gesagt, das ist nur die Einschätzung aufgrund der heute absehbaren Problemstellungen.
Bei allem Respekt vor China und seinen 1,2 Miliarden, wir haben es hier in Europa mit 450 Millionen im Schnitt besser ausgebildeten und produktiveren Bürgern zu tun.
Nimmt man sich die Fundamentaldaten, so kann ich deine Einschätzung auch nicht sonderlich teilen. Chinas Volkswirtschaft hat nicht mal die Größe der von Deutschland. Wie soll bitte innerhalb von 20 Jahren China dann nicht nur Deutschland kassieren, sondern die ganze EU???
So gut kann die Weltwirtschaft nicht mal im günstigsten Fall laufen.
China ist ein Schwellenland, ds sich weiter entwickeln muss. Europa dagegen ist in seiner Breite eine postindutrielle Gesellschaft, die an überhöhten Sozialstaatseinflüßen und an zu wenig Wettbewerbsgeist krankt. Das sind systemisch völlig andere Voraussetzungen:
China ist jung und hungrig und will mehr und wir sind die überfressenen Europäer, die sich nun überlegen müssen, wie wir so überfressen bleiben können. Die Risiken sind da nicht vergleichbar, da unserer Potential eien echte Basis. China lebt dagegen eher von dynamischem Wachstum, guten amerik. Käufern und deren Überschuldung sowie der Dummheit westlicher Firmen, die Joint-Ventures mit Chinesen eingehen und so sich die schöne Technik abkupfern lassen unter der Nase.
Und demographisch sieht es ja auch nicht so anders aus: Dank der Ein-Kind-Politik wird China auch auf ein Heer Renter und wenige Kinder hinsteuern. Ähnliche Situation wie bei uns. Nur wir haben einen Sozialstaat und haben ganz andere Potentiale um dies zu verkraften. Da droht China erheblichen Ungemach.
Und militärisch: Momentan geben die EU_Staaten mehr an Rüstung aus als China. Technologisch sind wir auch voraus. Natürlich rüsten wir nicht so auf, nur dürfte der Vorsprung sicher nicht unüberbrückbare Dimensionen erreichen. Zumal wirtschaftlich wir weiter die Nase vorn haben werden.