08.01.2006, 12:18
Waffen
Im Laufe der Zeit haben sich die zur Luftnahunterstützung eingesetzten Waffen ebenfalls verändert – alte Waffen wurden perfektioniert und neue Technologie ermöglichten neue Waffen wie zum Beispiel Lenkflugkörper und intelligente Bomben.
1. Zur wichtigsten Bewaffnung von CAS-Flugzeugen gehören Kanonen. Dabei kann es sich um interne Bordkanonen und / oder extern montierte Kanonenbehälter (sogenannte Gun Pods) handeln. Während Erdkampfflugzeuge, Kampfhubschrauber und Gunships mit großkalibrigen, teilweise mehrläufigen Maschinenkanonen (wie die 30mm GAU-8 der A-10, die 30mm M-230 des AH-64, und die 40mm Bofors L60 der AC-130) ausgerüstet sind, gehören zur Bewaffnung von COIN- / FAC-Flugzeugen und Hubschraubern vor allem Maschinengewehre und Miniguns. Gunships setzen außerdem noch großkalibrigen Panzerkanonen (105mm) ein.
2. Bei Rocket Pods handelt es sich um mit kleinkalibrigen, meist ungelenkten Raketen gefüllte Magazine. Rocket Pods können von praktisch jedem Flugzeug eingesetzt werden, dass über die entsprechenden Befestigungsmöglichkeiten (sogenannte Hard Points) verfügt. Diese Raketenbehälter können je nach Kaliber eine unterschiedliche Anzahl an Raketen aufnehmen. Es können verschiedene Gefechtsköpfe verwendet werden, darunter Hochexplosivsprengköpfe und Phosphorraketen zur Zielmarkierung und Beleuchtung.
Neben Kanonen und ungelenkten Bomben gehören ungelenkte Raketen zu den klassischen Waffen der Luftnahunterstützung. Neuste Entwicklungen sind der Einsatz von gelenkten Raketen und Gefechtsköpfen des Typs „Flechette“, die aus rund 2.600 kleinen Subprojektile bestehen. Zu den am meisten eingesetzte Typen gehören die amerikanische Hydra- (70mm) und Zuni-Raketen (130mm).
3. Neben ungelenkten Raketen und Kanonen steht eine breite Auswahl an Bomben unterschiedlichsten Typs zur Luftnahunterstützung zur Verfügung. Diese umfassen Eisen- Streu-, Napalm- und Phosphorbomben. Mit Eisen-, Napalm- und Phosphorbomben werden hauptsächlich befestigte Stellungen und eingegrabene Infanteristen bekämpft, während Streubomben gegen (gepanzerte) Fahrzeuge eingesetzt werden. Durch die Entwicklung intelligenter Bomben und Streubomben mit intelligenter Submunition wurde die Zielgenauigkeit und Effizienz dieser Bomben erhöht und auch Luftnahunterstützung durch hochfliegende Flugzeuge ermöglicht.
4. Mit der Entwicklung von Lenkflugkörpern wurden die Fähigkeiten zur Panzerbekämpfung und zur Zerstörung befestigter Stellungen enorm gesteigert. Von Flugzeugen eingesetzte Panzerabwehrraketen dürfen im Gegensatz zu den von Hubschraubern eingesetzten nicht drahtgesteuert, sondern müssen selbststeuernd (Fire & Forget) sein, zum Beispiel TV- oder Infrarot-gelenkt. Zu dieser Gruppe gehören beispielsweise die amerikanischen AGM-114 „Hellfire“ und AGM-65 „Maverick“ oder die britischen Brimstone.
Luftnahunterstützungsflugzeuge im Einsatz
Nur wenige Staaten weltweit verfügen über hochspezialisierte Flugzeuge zur Luftnahunterstützung, die meisten setzen stattdessen für diese Aufgaben Kampfhubschrauber und / oder Jagdbomber, die im Gegensatz zu Spezialflugzeugen mehrrollenfähig sind. Deshalb sind in dieser Liste nur Erdkampfflugzeuge, Gunships und andere Spezialisten enthalten und auch diese erfasst nur eine Teil der weltweit eingesetzten Flugzeuge.
1. In den Vereinigten Staaten verfügen sowohl Air Force als auch Marine Corps über Erdkampfflugzeuge, im Einzelnen die A-10 „Thunderbolt II“ und den AV-8B „Harrier II“. Für erstere ist erst vor kurzem ein umfangreiches Modernisierungsprogramm angelaufen, das die Einsatzfähigkeit des Flugzeugs über 2020 hinaus garantieren soll. Sowohl Thunderbolt als auch Harrier wurden bereits mit Erfolg in diversen Konflikten eingesetzt, darunter im Golfkrieg 1991, im Kosovo 1999 und seit 2003 auch im Irak. Die A-10 wird in der Version OA-10 auch als FAC-Flugzeug eingesetzt.
Dagegen musterten Army und Marine Corps mit dem Ende des Kalten Krieges ihre letzten COIN- / FAC-Flugzeuge vom Typ OV-10 „Bronco“ aus, ihre Aufgaben wurden von Hubschraubern übernomme.
Daneben setzt die United States Air Force als einziger Staat weltweit Gunships wie die AC-130 „Spectre“ ein.
2. Neben der A-10 gibt es weltweit nur ein weiteres spezialisiertes Erdkampfflugzeuge, die Sukhoi Su-25 „Frogfoot“. Dieses Flugzeug wurde im Gegensatz zur A-10 auch exportiert und wird heutzutage von Russland, einigen Nachfolgestaaten des Warschauer Paktes und afrikanischen Staaten eingesetzt. Die Erfahrungen in Afghanistan und Tschetschenien führten zu einer verbesserten Version der Su-25, der Su-39, die über verbesserte Navigations- und Verteidigungssysteme sowie über zusätzliche Panzerung verfügt.
3. In Europa verfügt nur Großbritannien mit dem Harrier GR.9 über ein spezialisiertes Flugzeug nur Luftnahunterstützung, alle anderen Staaten greifen entweder auf die Kapazitäten ihrer Verbündeten zurück oder setzen Jagdbomber und Kampfhubschrauber zur Luftnahunterstützung ein.
Bei der AMX-T, einer brasilianisch-italienische Gemeinschaftsentwicklung, handelt es sich um einen Trainer und leichten Jagdbomber, der in Zukunft auch zur Luftnahunterstützung eingesetzt werden könnte.
4. Da viele Staaten Südamerikas mit Problemen wie Drogenschmuggel und Guerillabewegungen zu kämpfen haben, gehören sie zu den wenigen, die noch spezialisierte COIN- / FAC-Flugzeuge einsetzen. So setzt Argentinien beispielsweise die IA-58 „Pucara“ ein und in Brasilien wurde mit der AT-29 „Tucano“ ein neues Flugzeug entwickelt und in Dienst gestellt. Zudem setzen Venezuela und Kolumbien noch Flugzeuge des Typs OV-10 „Bronco“ ein.
5. In Staaten der Dritten Welt werden neben Trainingsflugzeugen, Kampfhubschraubern und Jagdbombern auch ex-sowjetische Erdkampfflugzeuge des Typs Su-25 eingesetzt. Sri Lanka, konfrontiert mit Separatistenbewegungen im Norden der Insel setzt zudem ex-argentinische Pucaras zur Partisanenbekämpfung ein.
Quellen
Aerospace Power Journal - Spring 1994: Repeating the Past .... Again?
Air & Space Power Chronicles: Close Call for Close Air Support?
Tom Clancy's Airborne
Im Laufe der Zeit haben sich die zur Luftnahunterstützung eingesetzten Waffen ebenfalls verändert – alte Waffen wurden perfektioniert und neue Technologie ermöglichten neue Waffen wie zum Beispiel Lenkflugkörper und intelligente Bomben.
1. Zur wichtigsten Bewaffnung von CAS-Flugzeugen gehören Kanonen. Dabei kann es sich um interne Bordkanonen und / oder extern montierte Kanonenbehälter (sogenannte Gun Pods) handeln. Während Erdkampfflugzeuge, Kampfhubschrauber und Gunships mit großkalibrigen, teilweise mehrläufigen Maschinenkanonen (wie die 30mm GAU-8 der A-10, die 30mm M-230 des AH-64, und die 40mm Bofors L60 der AC-130) ausgerüstet sind, gehören zur Bewaffnung von COIN- / FAC-Flugzeugen und Hubschraubern vor allem Maschinengewehre und Miniguns. Gunships setzen außerdem noch großkalibrigen Panzerkanonen (105mm) ein.
2. Bei Rocket Pods handelt es sich um mit kleinkalibrigen, meist ungelenkten Raketen gefüllte Magazine. Rocket Pods können von praktisch jedem Flugzeug eingesetzt werden, dass über die entsprechenden Befestigungsmöglichkeiten (sogenannte Hard Points) verfügt. Diese Raketenbehälter können je nach Kaliber eine unterschiedliche Anzahl an Raketen aufnehmen. Es können verschiedene Gefechtsköpfe verwendet werden, darunter Hochexplosivsprengköpfe und Phosphorraketen zur Zielmarkierung und Beleuchtung.
Neben Kanonen und ungelenkten Bomben gehören ungelenkte Raketen zu den klassischen Waffen der Luftnahunterstützung. Neuste Entwicklungen sind der Einsatz von gelenkten Raketen und Gefechtsköpfen des Typs „Flechette“, die aus rund 2.600 kleinen Subprojektile bestehen. Zu den am meisten eingesetzte Typen gehören die amerikanische Hydra- (70mm) und Zuni-Raketen (130mm).
3. Neben ungelenkten Raketen und Kanonen steht eine breite Auswahl an Bomben unterschiedlichsten Typs zur Luftnahunterstützung zur Verfügung. Diese umfassen Eisen- Streu-, Napalm- und Phosphorbomben. Mit Eisen-, Napalm- und Phosphorbomben werden hauptsächlich befestigte Stellungen und eingegrabene Infanteristen bekämpft, während Streubomben gegen (gepanzerte) Fahrzeuge eingesetzt werden. Durch die Entwicklung intelligenter Bomben und Streubomben mit intelligenter Submunition wurde die Zielgenauigkeit und Effizienz dieser Bomben erhöht und auch Luftnahunterstützung durch hochfliegende Flugzeuge ermöglicht.
4. Mit der Entwicklung von Lenkflugkörpern wurden die Fähigkeiten zur Panzerbekämpfung und zur Zerstörung befestigter Stellungen enorm gesteigert. Von Flugzeugen eingesetzte Panzerabwehrraketen dürfen im Gegensatz zu den von Hubschraubern eingesetzten nicht drahtgesteuert, sondern müssen selbststeuernd (Fire & Forget) sein, zum Beispiel TV- oder Infrarot-gelenkt. Zu dieser Gruppe gehören beispielsweise die amerikanischen AGM-114 „Hellfire“ und AGM-65 „Maverick“ oder die britischen Brimstone.
Luftnahunterstützungsflugzeuge im Einsatz
Nur wenige Staaten weltweit verfügen über hochspezialisierte Flugzeuge zur Luftnahunterstützung, die meisten setzen stattdessen für diese Aufgaben Kampfhubschrauber und / oder Jagdbomber, die im Gegensatz zu Spezialflugzeugen mehrrollenfähig sind. Deshalb sind in dieser Liste nur Erdkampfflugzeuge, Gunships und andere Spezialisten enthalten und auch diese erfasst nur eine Teil der weltweit eingesetzten Flugzeuge.
1. In den Vereinigten Staaten verfügen sowohl Air Force als auch Marine Corps über Erdkampfflugzeuge, im Einzelnen die A-10 „Thunderbolt II“ und den AV-8B „Harrier II“. Für erstere ist erst vor kurzem ein umfangreiches Modernisierungsprogramm angelaufen, das die Einsatzfähigkeit des Flugzeugs über 2020 hinaus garantieren soll. Sowohl Thunderbolt als auch Harrier wurden bereits mit Erfolg in diversen Konflikten eingesetzt, darunter im Golfkrieg 1991, im Kosovo 1999 und seit 2003 auch im Irak. Die A-10 wird in der Version OA-10 auch als FAC-Flugzeug eingesetzt.
Dagegen musterten Army und Marine Corps mit dem Ende des Kalten Krieges ihre letzten COIN- / FAC-Flugzeuge vom Typ OV-10 „Bronco“ aus, ihre Aufgaben wurden von Hubschraubern übernomme.
Daneben setzt die United States Air Force als einziger Staat weltweit Gunships wie die AC-130 „Spectre“ ein.
2. Neben der A-10 gibt es weltweit nur ein weiteres spezialisiertes Erdkampfflugzeuge, die Sukhoi Su-25 „Frogfoot“. Dieses Flugzeug wurde im Gegensatz zur A-10 auch exportiert und wird heutzutage von Russland, einigen Nachfolgestaaten des Warschauer Paktes und afrikanischen Staaten eingesetzt. Die Erfahrungen in Afghanistan und Tschetschenien führten zu einer verbesserten Version der Su-25, der Su-39, die über verbesserte Navigations- und Verteidigungssysteme sowie über zusätzliche Panzerung verfügt.
3. In Europa verfügt nur Großbritannien mit dem Harrier GR.9 über ein spezialisiertes Flugzeug nur Luftnahunterstützung, alle anderen Staaten greifen entweder auf die Kapazitäten ihrer Verbündeten zurück oder setzen Jagdbomber und Kampfhubschrauber zur Luftnahunterstützung ein.
Bei der AMX-T, einer brasilianisch-italienische Gemeinschaftsentwicklung, handelt es sich um einen Trainer und leichten Jagdbomber, der in Zukunft auch zur Luftnahunterstützung eingesetzt werden könnte.
4. Da viele Staaten Südamerikas mit Problemen wie Drogenschmuggel und Guerillabewegungen zu kämpfen haben, gehören sie zu den wenigen, die noch spezialisierte COIN- / FAC-Flugzeuge einsetzen. So setzt Argentinien beispielsweise die IA-58 „Pucara“ ein und in Brasilien wurde mit der AT-29 „Tucano“ ein neues Flugzeug entwickelt und in Dienst gestellt. Zudem setzen Venezuela und Kolumbien noch Flugzeuge des Typs OV-10 „Bronco“ ein.
5. In Staaten der Dritten Welt werden neben Trainingsflugzeugen, Kampfhubschraubern und Jagdbombern auch ex-sowjetische Erdkampfflugzeuge des Typs Su-25 eingesetzt. Sri Lanka, konfrontiert mit Separatistenbewegungen im Norden der Insel setzt zudem ex-argentinische Pucaras zur Partisanenbekämpfung ein.
Quellen
Aerospace Power Journal - Spring 1994: Repeating the Past .... Again?
Air & Space Power Chronicles: Close Call for Close Air Support?
Tom Clancy's Airborne