Israel-Palästina
Die Diskussion hatten wir ja schonmal.
Und ich würde da auch gern bei meiner Meinung bleiben, die Bastians Meinung nicht unähnlich ist.

Aus der palästinensischen Sicht, die Shahab recht dezidiert widergegeben hat, wird man Scharon sicher keine Träne nachweinen. In gewisser Hinsicht ist dies sicher auch gut nachvollziehbar. Und bei allem Pragmatismus Scharons, er war kein Friedensengel, sondern er war beim Gazaabzug wie bei seinen Sonderaktionen im Jom-Kippur Krieg ein überzeugter und leidenschaftlicher Diener Israels gewesen: Nur ( wie soll man es sagen), er war einigermaßen Realist und man konnte zur Not mit ihm verhandeln. Sicher, seine Positionen waren und sind für die Palästinenser kaum bekömmlich, nur man muss eben Bastian Recht geben, wenn er fragt: Was kommt nach ihm?

Und es ist ja nicht nur das Problem, das womöglich ein Netanjahu an die Macht kommt. Dieser ist kein Realist, der einigermaßen gut kalkulieren kann. Jener ist bloßer Nationalist und ein hohler Polemiker.
Das viel schlimmere Problem ist doch, dass es in der israelischen Politik keinen starken Mann mehr gibt, der mögliche auch schmerzhafte Komrpomisse schließen kann mit den Palis.
Von der linken Seite kann und wird nichts kommen, seit Barak ist da Funkstille. Auch haben alle wesentlichen Rückzüge (Sinai und Gaza) unter den Hardlinern Begin und Scharon stattgefunden.
So schmerzvoll die Erkenntnis ist, nur ein starker Mann aus einer Mitte-rechts Konstellation kann das gesellschaftliche backing erhalten um den Frieden mit den Palis zu schließen und auch den entsprechenden Preis durchzusetzen (Rückzug aus den Siedlungen).
Scharon war sicher nicht so weit und wäre auch nicht der Mann dafür gewesen. Aber er war unter einer großen Palette von Übeln für die Palis das kleinste.
Der Rest aus der mitte-rechts Fraktion sind schwache Politiker, ohne Rückhalt. Netanhaju könnte eine gewisse Basis sich organisieren. Aber der ist sowieso gegen die Palis. Und von links ist momentan und genrell politisch leider wenig zu erwarten.
Es sieht also schlecht aus in der politischen Landschaft Israels.
Schwache Politiker, die keine größeren Schritte in Richtung Frieden auch nur theoretisch riskieren könnten oder garwollten. Instabilität ist nun angesagt, die eher zu eine rerhöhten Gewaltbereitschaft seitens Israels führen wird, zu einer erhöhten Bereitschaft durchzugreifen. Bedenkt man nun noch das Chaos in der politischen Landschaft der Palästinenser, dann sieht es extrem düster aus. Das zarte künstliche Pflänzchen, das nach dem Gazaabzug kurz zu blühen anfing, ist damit endgültig zertreten. Und viel Schlimmeres darf erwartet werden.

Scharon war sicher kein guter Mann und hätte den Friedensprozess auch nie zu Ende bringen können. Das aber sind auch nur Utopien. Wofür er aber gesorgt hätte, das wäre Stabilität in Israel und eine gewisse Stabilität und Festigkeit in Sachen Friedensprozess. Erhätte dne Zustand auf sehr niedrigem Niveau einigermaßen gehalten. Jetzt aber droht ein Zurücksinken ins absolute Chaos schlimmstenfalls.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
Israel-Palästina - von Helios - 23.05.2004, 14:06
RE: Israel-Palästina - von Quintus Fabius - 11.05.2021, 23:01
RE: Israel-Palästina - von Quintus Fabius - 12.05.2021, 10:55
RE: Israel-Palästina - von Quintus Fabius - 13.05.2021, 19:45
RE: Israel-Palästina - von Quintus Fabius - 15.05.2021, 15:36
RE: Israel-Palästina - von Schneemann - 07.08.2022, 08:44

Gehe zu: