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Balkan
Nun, die Montenegriner sind ein Volk, genauso wie Slovenen, Kroaten, Muslimische Bosnier, Serben und Makedonen, die ebenso wie diese damals ebenso als Teilrepublik zusammen mit den genannten und somit 6 Teilrepubliken das damalige "Yugoslavien" bildeten, das im endeffekt nichts anderes war als eine Sovjetunion in klein, bestehend eben aus 6 zwar verwandten, aber dennoch verschiedenen Völkern, die zum Teil gewaltsam und entgegen ihrem Willen, vor allem der Kroaten und Slovenen, nach dem zweiten Weltkrieg in diesen "Staatenbund" gezwängt wurden und es nur eine Frage der Zeit war bis diese aus diesem wieder ausbrechen, was ja nach dem Fall des eisernen Vorhangs und des kommunistischen Regimes in Belgrad auch so erfolgte, auch wenn vor allem Serbien erfolglos versuchte durch Krieg und Besetzung von Teilen der nach Unabhängigkeit strebenden republiken dies zu verhindern oder zumindest dann ein Grosserbien zu erschaffen, in das rd. 60% Kroatiens und 100% Bosniens integriert hätten werden sollen, was kläglich scheiterte.

Ein Hauptfehler vieler Betrachter des ehemaligen Jugoslaviens sowie des gesamten Balkans liegt daran, das bis heute viele nicht erkannt haben das dieser Staatenbund aus 6 Teilrepubliken und 6 verschiedenen Völkern eben ein Vielvölkerstaat war und keine homogene Nation, nur mit unterschoedlichen Bundesländern wie z.B. Deutschland, denn Slovenen, Kroaten, Serben usw. sind nicht vergleichbar mit Bayern, Sachsen, Hessen... sondern eher mit Deutschen, Österreichern und Schweizern oder Russen, Ukrainern, Weissrussen..wobei die Unterschiede im ehemaligen Jugoslavien sogar noch grösser waren, da die unterschiedlichen Völker neben unterschiedlichen Sprachen und Religionen, auch unterschieldliche Kulturen, Bräuche, Schrift und Mentalitäten haben.

Bis heute somit ein Fehler und eine absolute Fehlbezeichnung wenn man im Bezug auf die Kriege im ehemaligen Jugoslavien von Bürgerkrieg oder gar Bruderkrieg spricht, resultierend dadurch das viele das Land Jugoslavien als homogenen Staat und Nation aufgefasst und empfunden haben, was dieser aber nie war, ebensowenig wie die Sovjetunion.

Montenegro hat somit das Recht, wie bereits zuvor Slovenien, Kroatien, Bosnien und Mazedionien im Rahmen einer demokratischen Wahl und Volksentscheids darüber zu entscheiden, ob es weiter im Staatenbund mit Serbien verbleiben will oder seine Unabhängigkeit erlangen möchte.
Aus Sicht Montenegros und der dort lebenden Montenegriner spricht vieles für die Unabhängigkeit, vor allem aus wirtschaftlicher Sicht, da das kleine Land und kleine Volk an der Adria, nach Kroatien, zwar weit abgeschlagen, aber dennoch bereits heute die zweit-höchsten Touristenzahlen aufweist im Vergleich zu den restlichen ehemaligen Teilrepubliken, mit weiter wachsender Tendenz. Ebenso wäre die Einnahmen neben den Tourismus auch aus den Hafenanlagen und dem Frachttransit in Landesinnere nennenswert, da z.B. Serbien von See her nur über die montenegrinischen Häfen versorgt wird, da kein eigener Hafen und Meerzugang bestehen.

Neben der großen Mehrheit der in Montenegro lebenden Montenegriner, wäre auch eine klare Mehrheit der Albaner, Bosnier und Kroaten eher für eine Unabhängigkeit, als für einen weiteren Verbleib im Staatenbund mit Serbien.
Somit durchaus realistisch das sich deutlich mehr als 50% für eine Unabhängigkeit aussprechen würden, auch wenn dies alles andere als ein klares Unabhängigkeitsignal wäre, wenn man vergleich wie hoch der Prozentsatz z.B. in Slovenien (96%) und Kroatien (94%) war, der für die Unabhängigkeit gestimmt hat.
Aber nachvollziehbar, da eben gut die Hälfte der Bevölkerung Montenegros aus verschiedenen Volksgruppen von Nichtmontenegrinern bestehen.

Aus Sicht Serbiens wäre eine Unabhängigkeit Montenegros katastrophal, vor allem geopolitisch, militärisch, politisch und auch wirtschaftlich.
Serbien würde somit den letzten Zugang zum Meer (Adria) verlieren, hätte keine eigene Küste und keine Häfen mehr für ihre Marine, Handelsschiffe, Fischerboote usw., müsste wohl alle Militäranlagen, Depots, Bunker, Kasernen u.ä. räumen oder zurücklassen und würde darüber hinaus auch Anteile an den Zuflüssen aus dem Tourismus, Zöllen und den Steuerreinnahmen aus dem Territorium Montenegros verlieren.

Der Volksentscheid, auch wenn dieser legitim und demokratisch ist, birgt enormes Risikopotential, da nur eine knappe einfache Mehrheit wohl für die Unabhängigkeit stimmen würde, was zwar reicht, wohl aber auf erbitterten Wiederstand vor allem der serbischen Bevölkerung treffen würde und leicht eskalieren könnte, bis hin zum bewaffneten Wiederstand.

Im schlimmsten Fall könnte Serbien selbst eingreifen und militärisch versuchen die Unabhängigkeit zu verhindern, wie zuvor in Slovenien, Kroatien und Bosnien, was aber erneut zu massivem Blutvergiessen führen würde und Serbien erneut an den Pranger stellen würde als Agressor, der erneut eine demokratisch Volksentscheidung nicht akzeptiert, was sowohl ernsthafte politische wie auch wirtschaftliche Folgen hätte (Sanktionen).

Die Bevölkerung Montenegros hat ein Recht auf Unabhängigkeit, bleibt nur zu hoffen das falls es dazu kommt, der Wille der Mehrheit auch akzeptiert wird und nicht erneut Nationalisten auf beiden Seiten, vor allem auf serbischer, die Lage eskalieren lassen und einen fünften Krieg am Balkan innerhalb von 15 Jahren anzetteln.

Auch wenn es auf den ersten Blick so erscheint, Montenegro und die Montenegriner sind zwar ein sehr kleines, aber dennoch kein wehrloses "Opfer", denn die montenegrinische Regierung besitzt zwar keine eigene Armee oder schweres Gerät, aber rd. 30.000 montenegrinische Polizisten und Spezialeinheiten sind dem montenegrinischen Präsidenten unterstellt und einige zehntausend mehr könnten im Kriegsfall per Generalmobilmachung eingezogen werden.
Die Geografie des Landes ist gekennzeichnet von Bergen, Schluchten, Tälern und dichten Wäldern und somit wie geschaffen für einen möglichen Guerilla Abwehrkampf und würde den Einsatz von schwerem Gerät nur bedingt sinnvoll erscheinen lassen.

Über die genaue Bewaffnung der Polizeitruppen Montenegros ist nichts näheres bekannt, was man bisher sehen konnte stammt überwiegend wie in der Region üblich aus den ehemals Sovjetischen und ex. Jugoslavischen Rüstungsschmieden für Infantereibewaffnung, sowie kleineren Mengen an Infanteriebewaffnung und Snipern von der kroatischen Rüstungsindustrie, die Ende der 90´ziger Jahre aus der Demobilisierungsmasse der Kroatischen Armee erworben wurde.
Ob und wieviel schwererer Waffen mit darunter sind wie Granatwerfer, Panzerfäuste, AT-Raketen, schultergeschtützte FLA-Raketen u.ä. ist nicht näher bekannt, auch wenn gemunkelt wird das in den letzten Jahren kleinere Mengen davon durchgesickert sein sollen, vor allem aus Kroatien, Bosnien und Albanien, da sich der montenegrinishe Präsident für den Fall der Fälle wappnen will. Bleibt zu hoffen das es zum Fall der Fälle nicht kommt.
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