03.01.2006, 00:29
Zitat:Die Iranerinnen habe daraus ein modisches Accessoir gemacht.Ich bin mal so verwegen für Agriese zu sprechen: Ich glaube eher nicht, dass sie sowas verwundert.
Wenn man sich mit modernen Iranerinnen unterhält, dann nennen sie das Kopftuch sehr oft als erstes als Problem. Das stimmt.
Fragst Du aber eine ärmere Iranerin, wird sie sich als erstes darüber beklagen, dass die Jugend verwestlicht/verkommt und die Kopftücher immer weiter rutschen. Tja, auch solche Stimmen gibts. Für Dich wohl unverständlich und verwunderlich. Für mich nicht
Denn solch Verwerfungen gibt es in Großetilen des moslemischen Raumes. Wie schon mehrfach gesagt, es sind Versuche der Modernisierung. Traditionale Gesellschaften, die bislang relativ wenig sich geändert haben, verändern sich. Die auf sie wirkenden Kräfte erzeugen im Innern Veränderungen, die unterschiedlich ausfallen und auch durchaus Konflikte auslösen.
Sicher gibt es im Iran die neue moslemische Frau, moslemisch und nochmals moslemisch. Durchaus auf Traditionen eingeschworen, aber auch selbstbewußt und dabei die Männergesellschaft und Domination aufzubrechen. Es ist doch klar, dass es die arme unterdrückte iran. Frau nicht gibt. An sowas glauben vielleicht naive westliche Gutmenschen.
Das Spektrum reicht weit, aber gerade deswegen kann man kaum von einer in der Breite "modernen" Gesellschaft sprechen. Im Umbruch, definitiv, aber es ist noch lange nicht klar, wohin der Weg führt. Und modern ist es eben nicht, weiterhin auf unveränderte traditionelle Strukturen zu beharren....