29.12.2005, 21:49
Zitat:Quintus Fabius posteteHier wieder die Frage: Huhn - Ei?
Die Gefechtsentfernungen lagen in Afghanistan für StGw bei bis zu 250 m (im schnitt aber nur 150 m m), und sie waren dort aus dem Grund Gebirge viel größer !! als sie es normalerweise sind !! Normalerweise setzt man solche Waffen auf nur 100 m und nicht weiter ein. Der Durchschnitt liegt bei um die 80 m.
Wird nicht weiter geschossen, weil festgestellt wird, dass weitere Schüsse keinen Sinn machen oder weil die taktische Situation keine weiteren Schüsse hergibt?
Im Häuserkampf im Irak haben Scharf- und DMR-Schützen einen erheblichen Teil der Wirkungsschüsse abgegeben, während von mit Sturmgewehren ausgerüsteten Soldaten oft "nur" Deckungsfeuer und ungezieltes Spec Fire geschossen wurde.
Würde man daraus die gleichen Schlüsse ziehen wie aus den angeblich "kurzen Kampfentfernungen", dann bräuchte man auch keine Visierung, weder optisch noch mechanisch mehr an den Waffen, genauso wie Laser oder andere Hilfen, die die Waffe präzise machen.
Grade in einem irregulären Konflikt wie im Irak mit Mörsercrews, die auf 800 Meter bekämpft werden mussten, RPG-Schützen, deren als Arme-Leute-Artillerie eingesetzten Raketen bis zu 900 Meter Reichweite haben und im OHK nur vereinzelt und auf verschiedenste Entfernungen auftauchende Ziele, machen präzises und (wund)wirksames Feuer auch auf grössere Entfernungen notwendig.
Auch hier verweise ich noch einmal hierauf:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.dtic.mil/ndia/2005smallarms/wednesday/goldman.pdf">http://www.dtic.mil/ndia/2005smallarms/ ... oldman.pdf</a><!-- m -->
"Capability Gaps"
Hier wird Mid-Range bereits als 50-600 Meter definiert, Far-Range geht sogar von 300 bis weit darüber hinaus, ist damit aber originären Scharfschützen zuzurechnen...
Wenn in diesem Projekt Daten verwendet werden, die sagen, dass 80% aller Feuergefechte in einem Entfernungsbereich von 0-300 Metern stattfinden, dann bedeutet das im Umkehrschluss, dass ein Fünftel aller Schusswechsel über 300 Meter stattfindet. Haben die Beteiligten solcher Scharmützel dann halt statistisch Pech gehabt?
Und auch wenn man die Datengrundlagen des NATO Infantry Weaopnry Master Plans von 2004 betrachtet, dann kann man erkennen, dass selbst heute noch nicht ausreichend Rücksicht auf die Quellen dieser Daten gelegt wird, wobei hierbei immerhin schon eine etwas feinere Körnung der Einsatzgebiete vorgenommen wird und die meist anzufindenden extremen Verallgemeinerungen "Der Durchschnitt liegt bei XX Metern" nicht zu finden sind (was mich daher dann auch immer entsprechend erstaunt, wo die Diskussionspartner diese Werte her haben).
Zitat:Quintus Fabius posteteIn jeder Situation sollte man versuchen, aufgelegt oder zumindest angestrichen zu schiessen - in einer Situation mit körperlicher Belastung ist alles Andere Munitionsvergeudung, egal in welchem Kaliber die Waffe ist.
Mit einem Zielfernrohr ist die Waffe eine DMR (früher ZF Gewehr) Damit wirkt man im Schnitt auf bis zu 400 m Maximal, und auch nicht weiter.
Wir sprechen ja hier vom praktischen Schießen und nicht Liegend Aufgelegt
Dass der DMR-Schütze dazu noch versucht, liegend aufgelegt zu schiessen bedingt die Natur seiner Aufgabe, auch wenn das vermutlich nicht immer möglich ist.
Im Übrigen ist auf für einen DMR-Schützen die Kampfentfernung auf 600-700 Meter zu legen, auch wenn die Amerikaner, euphemistisch wie immer, öfter auch mal 800 Meter angeben.
Die persönliche Erfahrung zeigt aber, dass stehend angestrichen auch bis 700 Meter noch zuverlässig (19/20) Treffer auf die 50cm-Klappfallscheibe möglich sind, was in etwa einem halbgedeckten Ziel entspricht (Optik 5,5fach).