Sind Sanktionen sinnvoll ?
#5
Die Sanktionen gegen Südafrika werden vielfach als "positives Beispiel" genannt (auch von mir), und gerade zu den Sanktionen gegen Südafrika gibt es einige interessante Dokumente im Netz:
<!-- w --><a class="postlink" href="http://www.ssn.ethz.ch/info_dienst/medien/nzz/documents/2005/11/20051108_sanktionen.pdf">www.ssn.ethz.ch/info_dienst/medien/nzz/ ... tionen.pdf</a><!-- w --> und insbesondere auch:
<!-- w --><a class="postlink" href="http://www.hwwa.de/Publikationen/Report/2002/Report220.pdf">www.hwwa.de/Publikationen/Report/2002/Report220.pdf</a><!-- w -->
vor allem das 6. Kapitel scheint mir interessant zu sein;
tatsächlich scheinen die sehr schwächlichen und uneinheitlich durchgeführten Sanktionen (wenn überhaupt dann) nur erfolgreich gewesen zu sein, weil diese auch durch Aktivitäten im Land selbst mit "flankiert" wurden, so wird z.B. auf Seite 42 geschrieben:
Zitat:... nicht zuletzt durch die symbolische Wirkung von Sanktionen führte ihre Einführung zu vermehrter Streittätigkeit, was die Schwierigkeiten der Unternehmen weiterhin erhöhte .....
und in Kapitel 7 wird das Resümee gezogen:
Zitat:....Die Erfahrungen mit Sanktionen deuten darauf hin, dass diese in aller Regel nicht besonders erfolgreich seind. Schätzungen gehen davon aus, dass allenfalls ein Drittel aller verhängten Sanktionen den gewünschten Politkwechsel zur Folge hatte. In keinem Fall aber sind Sanktionen sehr schnell erfolgreich geweisen und zumeinst haben sich auch unerwünschte Nebeneffekte im Land gehabt. Gerade am Beispiel Südafrika wird dies deutlich.....

Potenziell wirksam sind Sanktionen alles in allem wohl weniger direkt als indirekt. Sie senden ein deutliches Signal an die Regierung des sanktionierten Landes und die heimische Opppsition .... Dies mag zu einer politischen Machtverschiebung im Land führen. .....
- die Wirksamkeit von Sanktionen hängt also wohl damit zusammen, dass im Land selbst eine entsprechende Opposition besteht, die durch die Sanktionen gestärkt werden kann - in totaliäten Staaten wie dem Irak oder Nordkorea wären demnach (wie die Geschichte ja auch zeigt) Sanktionen absolut sinnlos.
Und auf Seite 44 /45 wird noch ein entscheidender Satz eingefügt:
Zitat:... Damit diese eher politsichen Effekte eintreten können, ist es allerdings notwendig, dass die Sanktionen nicht von einigen Staaten umgangen werden. Genau darin haper es jedoch in der Regel, wie vielfältige Beispiele zeigen...
Damit scheint sich meine These zu bestätigen:
Sanktionen und Embargos (wenn sie denn tatsächlich von allen eingehalten werden) treffen in der Regel die falschen - nämlich die Bevölkerung - und können nur dann erfolgreich sein, wenn die im Lande selbst bestehende Opposition dadurch gestärkt wird
> ... und die Möglichkeit besteht, die eigene Regierung in die Verantwortung zu nehmen ...<
Das setzt eine zumindest bereits in starken Ansätzen bestehende freie Gesellschaft voraus - also freie Meinungsäusserung, Presse- und Informationsfreiheit, eine unabhängige Opposition mit entsprechenden Kommunikationsmöglichkeiten ..... von daher könnten Sanktionen z.B. gegen Israels Apartheidspolitik erfolgreich sein, aber autoritär geführte Regimes werden durch Sanktionen nicht erschüttert.
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