22.12.2005, 10:05
Zitat:Thomas Wach posteteNicht ganz. Als Organisationsform, die die Interessen einer Gruppe von Menschen in einem bestimmtem Gebiet vertritt, machen die Länder (ausser die ganz kleinen) natürlich Sinn. Nur doch bitte nicht mit einem solchen bürokratischen Apperat. Kommunen und Landkreise haben wir ja schon, auf diese müssten wir (bildlich gesprochen) nur noch eine Mikro-Verwaltung des Bundeslandes draufsetzen. Alle Personalintensiven Aufgaben soll der Bund erledigen (Bildung z.B.). Es müssten einige Bundesverpflichtungen festgeschrieben werden, damit es gerecht zugeht - und nicht die Masse der Aufgaben in Prestigeländer fliesst, die viel Lobbyarbeit betreiben (s.h. Berlin).
Du aber scheinst wohl die ganze Länderebene einsparen zu wollen??
Zitat:Das gab es im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation, im Deutschen Bund und auch im Deutschen Kaiserreich. Immer gab es mehr oder minder autonome Länder.Zu einer Zeit ohne Medien und Konzerne, in der man Querulanten und "Systemschädlinge" noch bequem auf Marktplatz verbrennen oder verbannen konnte, war das auch ne tolle Sache.

Zitat:Ein Zentralstaat mit großen zetralistischen Befugnisse muss nicht zwangsläufig das beste sein, denn das Zentrum weiß sehr oft nicht, was genau in den Provinzen los ist bzw. wie die ortsspezifischen Lagen sind.Die hat er ja nicht mehr, sondern diese Befugnisse fallen peut á peut an Europa. Der einzelne Staat muss schneller reagieren können und dazu braucht man eine effizient gestaltete Verwaltung.
Zitat:...Und da wird es kaum helfen rein normativ orientiert zu sagen: Der Einfluß der Wirtschaft muss weg. Man muss schauen, weswegen sie nun so großen Einfluß erhalten haben, wer in der Wirtschaft das so hat oder sich so anmaßt und dann muss man abwägen, wie man dies entschärft.Ich denke die Politiker aller coleur begreifen langsam, dass die Konzerne ihren Anspruch auf Wirtschaftsrepräsentation verloren haben. Man kann es ihnen sowieso nie recht machen und ihre Verlässlichkeit im Punkt Arbeitsplatzerhalt ist bestenfalls zweifelhaft. Wenn nun noch die "weichen" Einfluss-Faktoren, die den Konzernen zur Verfügung stehen (Vitamin-B, Lieferant für Politikeraltersruhepöstchen usw.), entschärft werden, könnte wohl auch in diesem Punkt ein befriedigender Zustand erreicht werden.
Bei Richtlinien der EU z.B., die ja z.T. eine lange Vorlaufzeit haben, könnte eine Art open-source Beraterprogramm auf Internetbasis, bei dem, ohne Bezahlung, Input aus allen Eu Ländern (und ggf. von allen Bürgern) zu anstehenden Themen gesammelt und von kleinen Expertengruppen aufbereitet wird, in Zukunft sicher dabei hilfreich sein unseren Politikern vor den Entscheidungsrunden in den EU-Ausschüssen den nötigen Überblick über den anstehenden Themenkomplex zu geben. So in der Art liesse sich die Kozernmacht schon effektiv bekämpfen...