Folgende Warnungen sind aufgetreten:
Warning [2] Undefined array key 0 - Line: 1670 - File: showthread.php PHP 8.4.10 (Linux)
File Line Function
/inc/class_error.php 157 errorHandler->error
/showthread.php 1670 errorHandler->error_callback
/showthread.php 916 buildtree




Europäische Union
Und nun mal mal ein bißchen was zur möglichen neuen Zielsetzung für die weitere Entwicklung der EU:

Zitat:EU needs to reconnect with citizens, Blair says
By Graham Bowley International Herald Tribune

In a farewell speech looking back on Britain's six-month European Union presidency, Prime Minister Tony Blair told the European Parliament on Tuesday that the EU must reform in order to reconnect with its citizens.
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.iht.com/articles/2005/12/20/news/eu.php">http://www.iht.com/articles/2005/12/20/news/eu.php</a><!-- m -->

Und mal aus eigener Feder zur inneren Problematik der EU (pessimistischer Blick auf eine europäische Identität):

Die einfachen Leute denken noch in nationalstaatlichen und sogar noch regionalen Dimensionen. Teilweise ist doch schon die nationalstaatl. Ebene zu hoch und zu abstrakt.

Und hier wird es allmählich problematisch. Historisch gesehen, haben Soziologen schon lange einen immer stärkeren Integrationsprozess der Menschheit festgestellt. Wer über Weihnachten ein bißchen lesen will, dem würde ich Elias hervorragende Abhandlung über die Zivilisationswerdung empfehlen.
Identitäten - und darum geht es - ändern sich und ergänzen sich.
Vor 200 Jahren wäre ein Bayer Bayer gewesen und vielleicht noch Münchner. Teutscher??! Den Ausdruck hätte nur der feine gebildete Müncher Kaufmann benutzt und dann vielleicht auch nur als Bekenntnis, so wie ich vielleicht das Bekenntnis zu Europa ablege. Der Bauer hätte man dem Begriff "Teutscher" kaum was anzufangen gewußt. Und so überall anders auch. Heute aber ist der Bayer eben auch Bayer weiterhin, aber es gibt ne neue Identitätsebene: Den Nationalstaat.
Der kaum auch nicht über Nacht und nicht jeder konnte gelich was mit ihm anfangen.
Leute wie Elias oder Luhmann oder Czempiel sprechen da gerne etwas optimistisch von Weltgesellschaft, die fröhlich auf uns warten wird. Integration um Schritt um Schritt: Von der Sippe zum Dorf, zum Stamm, zur regionalen Herrschaft zum Nationalstaat und dann irgendwann mal kosmopoilitischer Weltbürger..
Klingt seltsam, aber bis auf den letzten Schritt hat man im Westen alles schon durch, andere Weltteile haben allerdings noch nicht zu erfolgreich mit nachholender gesellschaftlicher Entwicklung und Integration zu tun.

Wir aber stehen auf der Schwelle zu einer weiteren Integrationsebene. Europa, ein supranationales Integrationsprojekt, um den Verflechtungen und Abhängigkeiten Rechnung zu tragen, um in einer sich ändernden Welt zumindest in Europa mitsteuern zu können. Das Problem ist so vielfältig, ich könnte mich da noch viel weiter auslassen. Aber lassen wir mal diese Sache mal.

Denn es gibt auch Probleme, Probleme, die hinsichtlich der Politikgestaltung, Tranparenz und der demokratischen Legitimation formuliert werden müssen. Aber auch gesellschaftlich: Man muss sich etwas pessimistisch fragen, ab wann der Mensch mit seinen zahlreichen Identitäten nicht überfordert ist, ab wann der kosmopolitische Horizont europäischer Verflechtung einfach mal zu viel, zu unübersichtlich wird für die Bürger. Individualisierung ist dann noch ne zusätzliche Entwicklung, die den Bürger herausfordert. Da steht nun der Einzelne als einer von 400 Millionen und fühlt sich unwichtig, marginalisiert.
Dieser fast schon Allgemeinpaltz soziologischer Forschung hat aber auch große Auswirkungen, gerade auf die Politik und die Aufnahmebereitschaft, auf die Akzeptanz von Europa. Das Demokratiedefizit (strukturell bedingt), das Defizit an Legitimation jeglicher multilateraler Kooperation (gerade in der EU auch), ist sowieso ein Problem. Aber nimmt man noch die Bedeutung, die da die Eu hat und wie sehr dieser Moloch den Bürger abschreckt, so muss man eben mit viel Geduld und Vorischt daran arbeiten, Stück für Stück das dem Bürger näher zu bringen. Denn scheitern ist möglich, wenn auch katastrophal. Daher muss die funktionale Notwendigkeit der EU auch in Akzeptanz transferiert werden, aber das braucht viel, viel Zeit und Erklärung.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: