21.11.2005, 13:52
Zitat:Mit ein wenig Kenntnis gesellschaftlich evolutionärer Prozesse bzw. mit der Wirkungskraft vin diversen exogenen Einflüssen bewerte ich die Sache eben völlig anders. Ich bediene mich da eben nicht der etwas plumpen "es sind ja so viele Ethnien und so viele gegenläufige Interessen".Naja, jetzt werden wir aber schon ein kleines bischen frech...
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Da hat deine Einstellung etwa von naiver Naturweltenbewahrung.
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Bei ewiges Gejjammere von tribalen Strukturen ist doch fast kindisch.
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Da finde ich dies eben recht naiv.
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Du kannst ja solange wie du willst über die multiple Ethinizität da mir vortragen wie du willst, due ich ja kenne, aber ich gehen halt einen wesentlichen Schritt weiter.
Ich glaube kaum, dass Deine 3 Semester Politikstudium :rofl: Dir einen Wahrheitsanspruch zuschreiben, weil Du ja angeblich mehr als jeder andere hier im Forum soziopolitische Zusammenhänge erkennen kannst...uuuuhhh...
Ich bin sowas von beeindruckt. :laugh:
Je mehr Du zu dem Thema schreibst, desto mehr drängen sich mir Zweifel auf, dass Dein angebliches theoretisches Wissen auch nur annähernd einen Praxisbezug hat. Geschweige denn das Du überhaupt in der Lage zu sein scheinst, meine Texte richtig zu lesen und zu verstehen.
Denn sonstn würdest Du so einen, "bei aller Freundschaft", Unsinn nicht von Dir geben und mir unterstellen ich wäre Traditionsvernarrt...
Zitat:Auch unterschätzt du maßlos, inwieweit diverse Eingriffe und Modernisierungen (auch technischer Art) ihre Rückschlüsse auf Gesellschaften haben. Nicht übel nehmen, aber in den meisten soziologischen Werrken ist sowas durchaus Allgemeinplatz. Modernität, Entwicklung und staatliche und gesellschaftliche Strukturänderungen gehen Hand in Hand.-Lies Dir meine Posts nochmal dazu durch.
Da behindenr Warlords udn traditioneller Islam schon sehr deutlich mögliche Entwicklungen.
-Denke nochmal übe den Kosovo/Ex-Jugoslawien nach
-Denke an andere Staaten der Region die sowohl Islam, als auch Tribalkultur haben, aber dennoch ein Nationalbewusstsein und einen naja..halbegs funktionierenden Staat. Wo liegt der Unterschied ? Denk da vielleicht auch nochmal drüber nach.
Insgesamt mag das ja grundlegend alles gut und schön sein mit der Schaffung von Strukturen durch Fortschritt, trifft aber im Kern nicht die Hauptproblematik in Afganistan. Und komm mir bitte nicht mit Sachsen und Bayern und das da zur "Völkerverständigung" der elektrische Eierkocher maßgeblich war.
Es geht hier um unterschiedliche Völker und Kulturen in unpassenden Staatsgrenzen mit mehr wechselseitigen Beziehungen zu Nachbarländern, als nach innen.
Es geht hier um ein Nationbuilding, was auf Bestechung und militärischem Druck fusst und nicht auf Zusammenhalt.
Es geht hier darum, dass einige Volksgruppen profitieren, andere nicht, bzw bekriegt werden.
Es geht hier darum, dass Du einem afghanischen Bauern nicht beibringen kannst , dass Weizenbau mit modernen Traktoren viel toller ist, als sien Mohnabau.
(Geschweige denn das letzteres immer profitabler bleiben wird) Genausowenig wirst Du Dich gegen die Machtstrukturen durchsetzen können, wenn es um die Bekämfpung geht. Da hängt ne ganze menge mehr dran, als die einzelschicksale einiger Warlords. Was meinst Du denn, warum man derzeit nichts dagegen unternimmt ?
Es geht hier darum, dass Afghanistan das 6. ärmste Land der Welt ist. Die schei*en Dir was aufs Internet, Pressefreiheit und Demokratie. Die haben ganz andere Propleme. Und genau da rechtfertigt der Zweck die Mittel. Daher ist Clanchef immer wichtiger als der ferne Karzai mit seinem Geschwafel.
Vergiß doch endlich Deine Missionierungsstrategie. Das ist hier allenfalls ein theoretisches Mittel zur Festigung grundlegender Strukturen. Aber sie können sich über schwerwiegende Grundproblematiken nicht hinwegsetzen. Auf der Autobahn wächst nunmal kein Gras. Das Du mir als Gärtner einen von Rindenmulch erzählen willst, ist ja gut und schön....
Zitat:Dabei geht es ja nicht um ein Nationsgefühl ( und nochmal: ich will keine finale Zielsetzung!!), sondern es eght einfach darum, dass dort über diverse Mittel ein funktionierender Staat geschaffen wird.Interessanter Satz! :misstrauisch:
Davon abgsehen, dass Ersteres doch schwer hilfreich ist um Letzteres zu realisieren -vielleicht kommt das ja noch in Semester 4 ?- so habe ich deutlich und mehrfach (übrigens auch Hawkeye) ausgeführt, wie es mit den Chancen auf einen funktionierenden Staat aussieht, wie kabil die Staatsstruktur derzeit ist, aber *auch* wie es mit dem National- bewusstsein ausschaut.
Nun, aber lassen wir das. Da wir uns beide gegenseitig in "aller Freundschaft" für naiv und dumm halten... :
Schau Dir doch einfach mal an was ausgewiesene Nahostexperten zu dem Thema sagen. Vielleicht erscheinen die Dir glaubhafter und verdeutlichen Dir das die Kluft zwischen Deinem Soziotheoriequatsch und den Dingen die so auf der Welt vor sich gehen, doch manchmal die entscheidenden Unterschiede in sich verbirgt.
Mal ne Frage am Rande : Haben Politikstudenten/Soziologiestudenten eigentlich das Recht gepachtet, oder dürfen auch Normalsterbliche mal Recht haben ? Vermutlich niemals, ausser der hauseigene Politologe stimmt ihnen zu, was ?
