20.11.2005, 23:00
@bastian
Thomas sieht die Dinge meist schon relativ ausgewogen, aber in diesem Fall mbMn deutlich zu optimistisch und idealistisch. (was kein Verbrechen ist
)
Und da bezog ich mich im Speziellen auf die allgemeine westliche Arroganz/Einblidung die sich einredet, den Rest der Welt missionieren zu müssen und auch zu können.
In meinen Augen klaffen da aber Wunsch und Wirklichkeit auseinander und somit halte ich das nunmal (aus meiner Perspektive heraus) für eine etwas "westliche naiv-idealistische" Einstellung. Insbesondere beim Fall Afghanistan, wo die Variablen besonders ungünstig besetzt sind.
Mit "naiv" meine ich btw auch nicht "dumm-kindisch", sondern "idealistisch-selbstüberschätzend". Das hat also nichts damit zu tun, dass ich hier jemanden nicht für voll nehme. Das Gegenteil ist der Fall !
Das Land ist vollständig und nachhaltig zerstört. Es gibt derzeit, das muss man so hart sagen, einfach nichts. Keine Arbeit, keine Infrastruktur, etc...Dafür viele Kriegsgeschädigte und Armut. Ich glaube schon, dass die Afghanen ihre internen Fehden hienanstellen und erstmal Ruhe wollen.
Die Frage ist halt, wie es mittelfristig ausschaut. Ich denke, insbesondere da malen wir ja unterschiedliche Zukunftsbilder.
Dabei muss ja in meinen Augen nicht gleich wieder ein totaler Bürgerkrieg ausbrechen. Aber ein blühendes, demokratisches Afghanistan, ohne Stammesfehden und zeitweilige Scharmützel/Kriege einzelner bewaffneter Volkgruppen und einer stabilen Zentralregierung, wäre wohl ein Wunsch der vermutlich nicht in Erfüllung gehen wird. Auch wenn ich diesen Wunschtraum natürlich teile.
Hierbei spielt die ausländische Einflussnahme, wie bereits von Euch gesagt wurde, eine zentrale Rolle.
Wie werden sich die umliegenden Länder und die Besatzungstruppen verhalten ?
Wird man einzelne Gruppen/Stämme unterstützen, oder Karzai ?
Wie wird sich das interne Machtgefüge dadurch verschieben?
Welche Volksgruppen werden bevorzugt behandelt ?
Werden die Taliban wieder erstarken, wenn die ISAF Truppen weg sind ?
etc..
Zitat:Schon okay, nur hast Du Thomas eine "westliche naiv-idealistische- Vorstellung bei Afghanistan" vorgeworfen und er habe keine realistische Vorstellung von der dortigen Kultur, weil er nie dort gewesen sei...Ich habe ihm keinesfalls vorgeworfen, dass er nie dort gewesen ist, aber seine Sichtweise habe ich kritisiert. Es ging da insgesamt um die Sache/Aussage nicht um die Person. Nicht, dass wir uns mißverstehen...
Thomas sieht die Dinge meist schon relativ ausgewogen, aber in diesem Fall mbMn deutlich zu optimistisch und idealistisch. (was kein Verbrechen ist

Und da bezog ich mich im Speziellen auf die allgemeine westliche Arroganz/Einblidung die sich einredet, den Rest der Welt missionieren zu müssen und auch zu können.
In meinen Augen klaffen da aber Wunsch und Wirklichkeit auseinander und somit halte ich das nunmal (aus meiner Perspektive heraus) für eine etwas "westliche naiv-idealistische" Einstellung. Insbesondere beim Fall Afghanistan, wo die Variablen besonders ungünstig besetzt sind.
Mit "naiv" meine ich btw auch nicht "dumm-kindisch", sondern "idealistisch-selbstüberschätzend". Das hat also nichts damit zu tun, dass ich hier jemanden nicht für voll nehme. Das Gegenteil ist der Fall !
Zitat:Aber ich kann mir auch nur schwer vorstellen, daß die Kriegsherren und vor allem die Bevölkerung nach 25 Jahren Dauerkrieg noch ernsthaft Interesse oder den Willen dazu haben, sich weiter mit der AK in der Hand zu bekriegen.Das sehe ich wohl genauso. Nur ist das gleichzeitig auch keine Basis für ein dauerhaftes abschwören von der AK. Leid sind sie den Krieg allemal, auch wenn die Afghanen schon immer ein kriegerisches Volk waren und der bewaffnete Konflikt im Grunde Teil der Kultur ist. Das Ausmass der letzten Jahre (Krieg mit UDSSR und Bürgerkrieg), hat aber ein enormes Ausmass gehabt.
Das Land ist vollständig und nachhaltig zerstört. Es gibt derzeit, das muss man so hart sagen, einfach nichts. Keine Arbeit, keine Infrastruktur, etc...Dafür viele Kriegsgeschädigte und Armut. Ich glaube schon, dass die Afghanen ihre internen Fehden hienanstellen und erstmal Ruhe wollen.
Die Frage ist halt, wie es mittelfristig ausschaut. Ich denke, insbesondere da malen wir ja unterschiedliche Zukunftsbilder.
Dabei muss ja in meinen Augen nicht gleich wieder ein totaler Bürgerkrieg ausbrechen. Aber ein blühendes, demokratisches Afghanistan, ohne Stammesfehden und zeitweilige Scharmützel/Kriege einzelner bewaffneter Volkgruppen und einer stabilen Zentralregierung, wäre wohl ein Wunsch der vermutlich nicht in Erfüllung gehen wird. Auch wenn ich diesen Wunschtraum natürlich teile.
Hierbei spielt die ausländische Einflussnahme, wie bereits von Euch gesagt wurde, eine zentrale Rolle.
Wie werden sich die umliegenden Länder und die Besatzungstruppen verhalten ?
Wird man einzelne Gruppen/Stämme unterstützen, oder Karzai ?
Wie wird sich das interne Machtgefüge dadurch verschieben?
Welche Volksgruppen werden bevorzugt behandelt ?
Werden die Taliban wieder erstarken, wenn die ISAF Truppen weg sind ?
etc..