18.11.2005, 14:18
@Thomas Wach
Woher Deine recht allgemeine Zeitspanne von 10 Jahren herrührt ist mir auch nicht ganz klar. Von 1 Jahr bis niemals lässt sich da wohl jede Theorie für Einzelfälle aufstellen. Für Afghanistan tendiere ich, so leid es mir tut, deutlich zum oberen Ende der Skala.
Wechselnde Besatzungen und Einfall so ziemlich jeder Macht und Volksgruppe der Region ziehen sich wie ein roter Faden über tausend Jahre durch die Geschichte dieses Landstreifens.
Die Monarchie war nach der Aufgabe des britischen Proetktorats dabei noch die deutlich künstlichste von allen.
Von einem wirklichen afhanischen Nationalbewusstsein kann eher weniger die Rede sein. Viel wichtiger war es seit jeher, ob man Turkmenischer, Paschtunischer, Schitiischer, oder sontwelcher Herkunft war und ist.

Unter den Taliban gabs an keiner Ecke des Landes Anzeichen von Ruhe und Frieden. Es herrschte ganz im Gegenteil Krieg und Terror an allen Orten und Lebensbereichen.

Diese Krankhafte Situation gab es schon immer. Heute tragen die Akteure halt andere Namen. Die Parteien sind die selben, wie seit tausend Jahren.
Ich wiederhole es gerne nochmal : Massoud hätte potentiell eine historische Person in der Geschichte Afghanistans werden können und eine kurzfristige oder gar mittelfristige Einigkeit schaffen können. Halt aus einem Kontext des gemeinsamen Kampfes heraus, der ein seltenes Erlebnis war.
Heute, unter dem Druck der Besatzung, heisst es natürlicherweise Kopfeinziehen und Aussitzen der Lage. Auf das die traditionellen "Spiele" wieder auf ein Neues beginnen. Solche Veranstalungen, wie die Afgnaistan Konferenz etc..zeugen doch von einem Unverständnis der historischen Gegegebenheiten. Aber wie gesagt, diese und ähnliche Ideen haben andere Mächte schon vor hunderten von Jahren verworfen...
Zitat:State- und Nationbuilding sind immer recht langwierige Sachen. Man bildet keinen funktionsfähigen Staat und kein sich als Nation fühlendes Gebilde in 10 Jahren aus.Ich kannn diese Begriffe (State- und Nationbuildiung) nicht mehr hören. Wer sich das in den USA ausgedacht hat, hatte ohnehin keine Ahnung wovon er redet. Wahrscheinlich kommt dann wieder das Beispiel BRD. Tja, nur leider war das hierzulande auch vergleichsweise einfach. Eine Nation war seit je her vorhanden.
Woher Deine recht allgemeine Zeitspanne von 10 Jahren herrührt ist mir auch nicht ganz klar. Von 1 Jahr bis niemals lässt sich da wohl jede Theorie für Einzelfälle aufstellen. Für Afghanistan tendiere ich, so leid es mir tut, deutlich zum oberen Ende der Skala.
Zitat:Afghanistan ist sicherlich sehr tribal geprägt. Das wurde von den Vorrednern schon ausführlich und gut behandelt. Andererseits im Gegensatz zu Irak oder Syrien gab es in der Geschichte auch ein afgahanisches Königreich und bei aller tribaler Unterschiedlichkeit, Ausländern gegenüber sind sie Afghanen- Dies ist ein großer Vorteil im Vergelich zum Irak, obwohl dort an Strukturen immer noch um ein vielfaches mehr existiert. Aber es gibt in Afghanistan Traditionen, auf die man sich berufen kann.Sehe ich ganz anders! Gerade in Afghanistan haben wir aus dem historischen Kontext heraus ( vgl. <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.auswaertiges-amt.de/www/de/laenderinfos/laender/laender_ausgabe_html?type_id=9&land_id=1">http://www.auswaertiges-amt.de/www/de/l ... &land_id=1</a><!-- m --> ) die vertrakte Situation, dass es ein Staat ist, bei dem so ziemlich jede Volksgruppe eine Herrschaft über Teile des Landes für sich beanspruchen kann.
Wechselnde Besatzungen und Einfall so ziemlich jeder Macht und Volksgruppe der Region ziehen sich wie ein roter Faden über tausend Jahre durch die Geschichte dieses Landstreifens.
Die Monarchie war nach der Aufgabe des britischen Proetktorats dabei noch die deutlich künstlichste von allen.
Von einem wirklichen afhanischen Nationalbewusstsein kann eher weniger die Rede sein. Viel wichtiger war es seit jeher, ob man Turkmenischer, Paschtunischer, Schitiischer, oder sontwelcher Herkunft war und ist.
Zitat:- Die westliche Gemeinschaft muss einen sehr langen Atem haben. Karzai ist kein schlechter Politiker und auch sicher fähig, andere würden an dieser Aufgabe auch scheitern. Aber bei positiver Entwicklung könnte die Zentralregierung auch wieder Boden gut machen.Karzai wird kaum wirlkich ernst genommen. Solanger er sich nich zu sehr ausserhabl Kabuls betätigt, wird er mit seiner Heerschar an Bodyguards wohl auch noch ein paar Jährchen überleben. Dabei ist nicht nur das rein politische Überleben gemeint.

Zitat:- Die umliegenden Staaten haben wie ausgeführt einen großen Einfluß.Hat es schon immer gehabt. Es gab im Grunde kaum eine Phase in der Geschichte Afghanistans, in der sich das Land selbst regiert hat. Ganz im Gegensatz zu den von Dir genannten Ländern -Syrien und Irak-.
Zitat:Voralem muss es darum gehen die paschtunischen Gebiete innerhalb Pakistans mehr unter die Kontrolle Islamabads zu bekommen und die dortigen Islamisten ( die dort in dne Provinzen auch regieren) zu stoppen bzw. zu marginalisieren.Durch eine konsequentere Bekämpfung der Taliban evlt. ja. Aber der Taliban-Faktor wird bei dem Problem des "Nationbuilding" <würg> maßlos überschätzt.
Zitat:Denn bei aller Schlechtigkeit der Taliban, sie hatten immerhin für Ruhe gesorgt, wenn auch für Friedhofsruhe.Woas ?? :frag:
Unter den Taliban gabs an keiner Ecke des Landes Anzeichen von Ruhe und Frieden. Es herrschte ganz im Gegenteil Krieg und Terror an allen Orten und Lebensbereichen.
Zitat:Aber heute krankt die Situation noch an zu vielen widerstreiteitenden Kräften ( Dostum, Hekmatayr, diverse andere Warlords, in Mazar -al Sharif war noch ein wichtiger Paschtune, dessen Name mir entfallen ist...).Karzai ? :laugh:

Diese Krankhafte Situation gab es schon immer. Heute tragen die Akteure halt andere Namen. Die Parteien sind die selben, wie seit tausend Jahren.
Zitat:Da hilft aber nur Geduld, Zeit, Geld und Engagement.Das haben sich die Türken, Perser, Inder, Russen, Engländer, Mongolen, etc..auch alle gedacht...
Voralem muss man sich daran gewöhnen, dass dies langfristige Engagements sind, die erst in 20 jahren beurteilt werden können.
Ich wiederhole es gerne nochmal : Massoud hätte potentiell eine historische Person in der Geschichte Afghanistans werden können und eine kurzfristige oder gar mittelfristige Einigkeit schaffen können. Halt aus einem Kontext des gemeinsamen Kampfes heraus, der ein seltenes Erlebnis war.
Heute, unter dem Druck der Besatzung, heisst es natürlicherweise Kopfeinziehen und Aussitzen der Lage. Auf das die traditionellen "Spiele" wieder auf ein Neues beginnen. Solche Veranstalungen, wie die Afgnaistan Konferenz etc..zeugen doch von einem Unverständnis der historischen Gegegebenheiten. Aber wie gesagt, diese und ähnliche Ideen haben andere Mächte schon vor hunderten von Jahren verworfen...