18.11.2005, 13:35
State- und Nationbuilding sind immer recht langwierige Sachen. Man bildet keinen funktionsfähigen Staat und kein sich als Nation fühlendes Gebilde in 10 Jahren aus.
Andererseits wäre ich nicht von vornerein pessimistisch. Es ist durchaus möglich, dass in 20 oder 30 Jahren Afghanistan ein stabiler und florierender Staat ist. Warlords und Zersplitterung kommen schnell, schneller, als dass sie gehen.
Das ewige Verhängnis halt, dass das Aufbauen immer länger dauert als das zerstören.
Afghanistan ist sicherlich sehr tribal geprägt. Das wurde von den Vorrednern schon ausführlich und gut behandelt. Andererseits im Gegensatz zu Irak oder Syrien gab es in der Geschichte auch ein afgahanisches Königreich und bei aller tribaler Unterschiedlichkeit, Ausländern gegenüber sind sie Afghanen- Dies ist ein großer Vorteil im Vergelich zum Irak, obwohl dort an Strukturen immer noch um ein vielfaches mehr existiert. Aber es gibt in Afghanistan Traditionen, auf die man sich berufen kann.
Daher kommt es auf zwei Dinge an:
- Die westliche Gemeinschaft muss einen sehr langen Atem haben. Karzai ist kein schlechter Politiker und auch sicher fähig, andere würden an dieser Aufgabe auch scheitern. Aber bei positiver Entwicklung könnte die Zentralregierung auch wieder Boden gut machen.
- Die umliegenden Staaten haben wie ausgeführt einen großen Einfluß. Daher wird viel davon abhängen, wie sich das Klima in Südasien und im Mittleren Osten weiter entwickeln wird. Da sind Pakistan und nachrangig auch Iran von großer Bedeutung. Gerade Pakistan und seine eigene innere Fragilität wird wohl zum Schlüssel werden für die weitere Stabilisierung Afghanistans. Gelingt es Pakistan aus seiner Situation der fragilen Stabilität rauszukommen (momentane vordergründige Stabilität bei großen strukturellen Problemen udn Rissen), so dürfte dies auch für Afghanistan positiv sein. Voralem muss es darum gehen die paschtunischen Gebiete innerhalb Pakistans mehr unter die Kontrolle Islamabads zu bekommen und die dortigen Islamisten ( die dort in dne Provinzen auch regieren) zu stoppen bzw. zu marginalisieren.
Denn der gewaltsame Widerstand der Taliban hält an. Denn bei aller Schlechtigkeit der Taliban, sie hatten immerhin für Ruhe gesorgt, wenn auch für Friedhofsruhe. Aber heute krankt die Situation noch an zu vielen widerstreiteitenden Kräften ( Dostum, Hekmatayr, diverse andere Warlords, in Mazar -al Sharif war noch ein wichtiger Paschtune, dessen Name mir entfallen ist...).
Da hilft aber nur Geduld, Zeit, Geld und Engagement.
Voralem muss man sich daran gewöhnen, dass dies langfristige Engagements sind, die erst in 20 jahren beurteilt werden können.
Andererseits wäre ich nicht von vornerein pessimistisch. Es ist durchaus möglich, dass in 20 oder 30 Jahren Afghanistan ein stabiler und florierender Staat ist. Warlords und Zersplitterung kommen schnell, schneller, als dass sie gehen.
Das ewige Verhängnis halt, dass das Aufbauen immer länger dauert als das zerstören.
Afghanistan ist sicherlich sehr tribal geprägt. Das wurde von den Vorrednern schon ausführlich und gut behandelt. Andererseits im Gegensatz zu Irak oder Syrien gab es in der Geschichte auch ein afgahanisches Königreich und bei aller tribaler Unterschiedlichkeit, Ausländern gegenüber sind sie Afghanen- Dies ist ein großer Vorteil im Vergelich zum Irak, obwohl dort an Strukturen immer noch um ein vielfaches mehr existiert. Aber es gibt in Afghanistan Traditionen, auf die man sich berufen kann.
Daher kommt es auf zwei Dinge an:
- Die westliche Gemeinschaft muss einen sehr langen Atem haben. Karzai ist kein schlechter Politiker und auch sicher fähig, andere würden an dieser Aufgabe auch scheitern. Aber bei positiver Entwicklung könnte die Zentralregierung auch wieder Boden gut machen.
- Die umliegenden Staaten haben wie ausgeführt einen großen Einfluß. Daher wird viel davon abhängen, wie sich das Klima in Südasien und im Mittleren Osten weiter entwickeln wird. Da sind Pakistan und nachrangig auch Iran von großer Bedeutung. Gerade Pakistan und seine eigene innere Fragilität wird wohl zum Schlüssel werden für die weitere Stabilisierung Afghanistans. Gelingt es Pakistan aus seiner Situation der fragilen Stabilität rauszukommen (momentane vordergründige Stabilität bei großen strukturellen Problemen udn Rissen), so dürfte dies auch für Afghanistan positiv sein. Voralem muss es darum gehen die paschtunischen Gebiete innerhalb Pakistans mehr unter die Kontrolle Islamabads zu bekommen und die dortigen Islamisten ( die dort in dne Provinzen auch regieren) zu stoppen bzw. zu marginalisieren.
Denn der gewaltsame Widerstand der Taliban hält an. Denn bei aller Schlechtigkeit der Taliban, sie hatten immerhin für Ruhe gesorgt, wenn auch für Friedhofsruhe. Aber heute krankt die Situation noch an zu vielen widerstreiteitenden Kräften ( Dostum, Hekmatayr, diverse andere Warlords, in Mazar -al Sharif war noch ein wichtiger Paschtune, dessen Name mir entfallen ist...).
Da hilft aber nur Geduld, Zeit, Geld und Engagement.
Voralem muss man sich daran gewöhnen, dass dies langfristige Engagements sind, die erst in 20 jahren beurteilt werden können.