11.11.2005, 23:06
Zitat:ich habe immer wieder Probleme mit der Überschrift "Islamischer Terrorismus" - denn das, was da gemacht wird, ist absolut "unislamisch"; inzwischen wetteifern Personen um Führungsstellung in den Terrororganisationen, denen jede theologische Vorbildung fehlt, konkret zu JordanienIch habe schon immer den Standpunkt vertreten, dass es sich in der eigentlichen Motivation um Antiwestliche/"Antikoloniale" militante Gruppierungen handelt, die ihre Aktionen im Namen des Islam rechtfertigen bzw ihre vermeintliche Kraft daraus schöpfen und sich so >einreden<, dass richtige auf die richtige Art und Weise zu tun.
Für den Hass auf den Westen gibt es im Übrigen auch genügend Gründe, die mit dem Islam ansich auch nichts zu tun haben. Man denke an das "Engagement" der SU in Afghanistan, die Kolonialzeit unter den Briten, Das "Ei ins Nest Legen" durch die Gründung des Staates Israel, westliches Backing für Saddat, Saud, Mubarak und wie die Verbrecher alle heißen.
Jedoch kann man den "religiösen Faktor" auch nicht so ganz unter den Tisch kehren, denn es gibt durchaus religiöse Motive, oder besser : Hintergründe
Religiöse Bewegungen wurden in den letzten Jahren/Jahrzehnten -als einzige wahrnehmbare Gegenbewegung- von den überwiegend Pro-Westlichen Diktaturen in den Ländern des Nahen Ostens verfolgt und unterdrückt.
Es ist ein bischen müßig zu erörtern, wer wem zuerst den Krieg erklärt hat.
Dabei waren diese Strömgen -aus heutiger Sicht klingt das evtl. seltsam- tatsächlich Bewegungen gegen Repression, gegen Korruption, gegegn Folter, für mehr Gerechtigkeit, etc...
Letztendlich war es aber insbedondere die radikale Form des religiös motivierten Widerstandes, die bis heute und vor allem nicht minder gefährliche Strömungen, wie den arabischen Nationalismus überlebt haben und sogar tatsächlich auch militärische Erfolge zu verzeichnen haben.
Somit ist der fundamentalistische Islam wahabitischer Prägung überhaupt erst zu der scheinbar wahrhaftigen und letzten vorhandenen Antithese geworden.
Die minder radikalen haben den bewaffneten Widerstand eben nicht angetreten und gehen in der breiten Masse unter und sind höchstens stille Befürworter, oder Sympathisanten. Jedoch nicht zwangsläufig.