Israel-Palästina
Wir wollen nicht vergessen, daß die Palästinenser (seit wann gibt es die als "Volk" eigentlich) vor dem britischen Sieg im 1.WK in Frieden und Idylle gelebt haben, oder?
Vorher waren die Osmanen dort die Unterdrücker oder Besatzer oder wie auch immer man die gerade bezeichnen will.
Die Region ist seit ca. 2500 Jahren umstritten. Dort "die" Juden, Palästinenser, Araber, Christen oder wenn auch immer als "rechtmäßigen" Besitzer zu bezeichnen ist mehr als fragwürdig.
Der "rechtmäßige" Besitzer ist dort immer der im Moment Stärkste und das sind im Moment die Israelis, ob es einem passt oder nicht.

Achja ich werde mich hier hüten irgendwas als "objektiv, neutral, distanziert oder wahr" zu bezeichen. Mit Aufrufen an eine vermeintliche "Objektivität" erreicht man bei solchen Diskussionen eh nix.

Daher meine Meinung; die Araber und die Palästinenser haben es in den letzten 50 Jahren durch eine Aneinanderreihung von Dummheiten, Selbstüberschätzung, politischer und militärischer Ignoranz selbst verbockt. Idiotien wie die ägyptische Intervention im Jemen, der schwarze September in Jordanien, die Unterstützung Saddams durch Arafat im GK 91, der Versuch der umliegenden Staaten die geflüchteten Palästinenser als politische Waffe einzusetzen, anstatt sie in die jeweilige Gesellschaft zu integrieren und der damit verbundenen Demütigung derselben und wirtschaftliche Aussichtslosigkeit. Fortsetzen ließe sich das in der Gegenwart durch die absolute Inkompetenz und Korruption der Fatah, deren Klientelwirtschaft und die Unfähigkeit auch nur die Grundzüge einer funktionierenden Gesellschaft zu schaffen

Aber halt, die Israelis haben es auch verbockt, angefangen beim Suez Abenteuer 56, über die Annexion der Golanhöhen, den Einmarsch im Libanon Anfang der 80er, die Intifada Politik, angefangen schon bei der ersten, die Siedlungspolitik, Sharons Besuch auf dem Tempelberg und die Besatzungspolitik gegenüber den Palästinensern.

So und den "Schuldigen", "Bösewicht" kann sich jetzt jeder selber raussuchen.

Ich persönlich bin eher ein Freund der israelischen Position, aus dem Grund, daß die Alternativen grauenhaft sind. Sämtliche Regime der Gegend sind mit Ausnahme Israels menschenverachtende Diktaturen, die ihren Einwohnern massiv unterdrücken. Einzige Ausnahme ist da noch der Iran, wo es zumindest regelmäßig Wahlen gibt und es im Vergleich zu Ägypten, Syrien usw. eine blühende Opposition und Pressefreiheit gibt. Und irgendeines dieser Regime würde sich Palästina unter den Nagel reissen, ein Fatah Staat wäre so unabhängig wie der Libanon in den 80, 90ern. Dafür aber schlechter regiert.
Ein homogenes Zusammenleben von Juden und Arabern wäre in einem solchen Staat unmöglich. Der wechselseitige Hass ist einfach zu groß. Die israelischen Juden würden bei einem wie auch immer gearteten Ende des Staates Israel "ins Meer getrieben".
Ist aber auch keine Lösung, da diese das gleiche Recht auf den Tempelberg oder die Klagemauer oder ein beliebiges Heiligtum haben, wie die Muslime und Christen.

Im Ergebnis wäre die einzige Konfliktlösung wohl Einsicht auf beiden Seiten, was aber so unwahrscheinlich ist, wie Weihnachten und Ostern an einem Tag.
Also wird die Diskussion hier genauso unter Wiederholung der immer gleichen Argumente genau wie der Konflikt ewig weiter gehen.
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Nachrichten in diesem Thema
Israel-Palästina - von Helios - 23.05.2004, 14:06
RE: Israel-Palästina - von Quintus Fabius - 11.05.2021, 23:01
RE: Israel-Palästina - von Quintus Fabius - 12.05.2021, 10:55
RE: Israel-Palästina - von Quintus Fabius - 13.05.2021, 19:45
RE: Israel-Palästina - von Quintus Fabius - 15.05.2021, 15:36
RE: Israel-Palästina - von Schneemann - 07.08.2022, 08:44

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