29.10.2005, 08:03
Zitat:Thomas Wach postete@ Wolf*seufz
Dein Post geht am Inhalt meines Posts vorbei. Normative Bewertungen oder die westliche Wahrnehmung, auf die du rekkurierst, habe ich gerade mit Absicht außen vor gelassen, da du so immer nur zu einer verzerrten Analyse des Geschehens kommst.
Und wir mischen uns dort schon sehr sehr lange ein. Dies müßte dir doch bekannt sein und daher kann ich nicht zu 100% verstehen, warum du jetzt noch mehr Interventionen forderst: Die bisherigen haben uns doch zu teilen das ganze Problem erst eingebrockt...
Ich habe nicht die Ursachen analysiert.
Ich sagte lediglich, dass diese Art von Äusserungen und öffentlichen Demonstrationen, so üblich sie in dieser oder ähnlicher Spielart auch in der arabischen Welt gewesen sein mögen, nicht (mehr) akzeptabel sind. Der generellen Analyse, die die Ereignisse erklärt, widerspreche ich nicht. Lediglich den von dir und anderen gemachten Schlussvolgerungen aus der Analyse widerspreche ich deutlich.
Auf Basis der "westlichen" Berichterstattung und der dortigen "selektiven" Wahrnehmung, die auch im Iran nicht unbekannt sein dürfte, wurde hier vollkommen bewusst eine Situation geschaffen, in der sich ein "westlicher" militärischer Schlag, z.B. in Form eines Luftangriffs, relativ leicht vor der Weltgemeinschaft rechtfertigen lässt.
Die von euch allen genannten "Gründe" und "Erklärungen" sind gut und schön - bloss: Die geschaffene Lage ist so brisant, dass die Gefahr einer militärischen Auseinandersetzung (incl. Luftangriffe/Terrorismus etc.) so Gross ist - dass sich das Recht auf Selbstbestimmung des Iran ("wir können so laut wie wir wollen, soviel Mist erzählen wie wir wollen") dagegen lächerlich ausnimmt.
Also wenn du schon analysierst, dann analysiere nicht nur die Iranische Regierung, sondern auch die Zwänge unter der die Israelische Regierung steht. Kann sie es sich erlauben "Schwäche" zu zeigen, in einem solchen Umfeld? Was wäre die Folge im Bezug auf Terrorismus in Israel wenn sie nichts tut, oder wenn sie etwas tut? ...
Die uns antrainierte political-correctness versagt leider manchmal, wenn man zwei verfeindeten Staaten/Kulturen für sich genommen mit "Verständiss" entgegentritt.
Westliche Ignoranz ist nicht das Problem - es ist westliche Toleranz.