26.10.2005, 20:31
Zitat:Cyprinide posteteAchso, dann war ich wohl von den Ausführungen über den zerstörerischen Krieg, seine technischen Mittel und seine Auswirkungen, fälschlicherweise davon ausgegangen, dass in diesem Abschnitt mal gerade wieder ein Zeitsprung stattgefunden hat und nicht über theoretische Optionen, sondern über tatsächliche Ereignisse referiert wird.......
ähm...
darum geht es doch gar nicht!Es geht hier um die generelle Situation vor Kriegsbeginn!
Zitat:Wie bereits aufgeführt war die Russische Armee bereits um Längen stärker als die Deutsche.Strukturell wohl kaum. Allenfalls in den Köpfen der Menschen und in der Stärke in absoluten Zahlen. Insbesondere die entscheidende Fähigkeit, Truppen schnell und effizient zu verlegen fehlte oder war stark unterentwickelt. Die persönliche Ausrüstung der Soldaten war allenfalls "schlecht" zu nennen und wies insbesondere starke qualitative Mängel auf. Die Moral der russischen Soldaten kann ich nicht bewerten, sie wäre zwar, unter westlichen Masstäben gesehen, unterdurchschnittlich, aber die Moral russischer Soldaten ist schwer einschätzbar.
Zitat:Doch Russland rüstete weiter. Die Russischen Rüstungen sollten meines Wissens 1916 bis 1918 beendet sein. Daher war die offensichtliche Notwendigkeit Russland zu schlagen bevor es dafür keine Chance mehr gibt!Nun ja, das war wohl eher umgekehrt. Deutschland verlängerte den Rückversicherungsvertrag mit Russland nicht (oder besser: ließ ihn passiv auslaufen) und die tiefsitzende russische Angst vor einer Invasion aus dem Westen trieb die Russen in das Bündniss mit Frankreich. Vereinfacht zusammengefasst. Und erst danach entstand dieses Gefühl das der Professor wohl zu beschreiben versuchte. Die russische "Rüstung" an sich war dabei weniger bedrohlich als der simple Blick auf die Landkarte - "von Feinden umringt".
Daß der Krieg gemäß Schliefenplan zunächst im Westen geführt werden sollte ändert doch nichts an der Tatsache daß ein Präventivkrieg gegen Russland in den Augen der Zeitgenossen notwendig war!