20.10.2005, 10:36
Zitat:Das hatte eigentlich nichts mit der Genauigkeit zu tun. Es war die Doktri von Harris die Bevölkerungszentren in Schutt und Asche zu legen ("Feuersturm"). Das sollte die Bevölkerung kriegsmüde machen. Bewirkt hat es das Gegenteil. Die Amerikaner haben meisten die Industrie angegriffen.Nun, das hatte sehr wohl etwas mit der Genauigkeit zu tun. Harris hatte von Churchill, übrigens gegen den Widerspruch von anderen Vertretern der RAF, erst das "Go" für den Angriff auf Bevölkerungszentren erhalten, als klar wurde, dass die RAF-Bomber nicht in der Lage waren, einigermaßen präzise Angriffe auf begrenzte Ziele durchzuführen. Der Strategischen Bomber-Offensive ging eine Studie voraus, die ermittelte, dass nur einer von fünf Bombern seine Ladung in einem Radius von 8 km um das Ziel herum abwarf, was vor allem auf die damals vorhandenen unzureichenden Ortungssysteme zurückzuführen war. Wohlgemerkt das alles zu einer Zeit, als die Amerikaner noch gar nicht am Krieg beteiligt waren! Man sollte sich schon fragen, warum Harris überhaupt diesen Auftrieb erhielt, denn den hatte er nicht von Anfang des Krieges an, da seine Methoden wie gesagt auch bei der RAF durchaus umstritten waren. Aber es ging eben nicht anders und die RAF hatte nach Dünkirchen für lange Zeit auch noch die Hauptlast des Krieges zu tragen.
Vgl. dazu Weinberg, Gerhardt L.; Eine Welt in Waffen, Stuttgart 1995 sowie Mennel, Rainer; Die Schlussphase des Zweiten Weltkrieges im Westen, Osnabrück 1993.
Zitat:1940 wurden die Industriewerke in Coventy auch ziemlich genau bombardiert (Knickebein verfahren).Sicher, aber die wurden bekanntlich nicht von strategischen Bombern bombardiert, und schon gar nicht von den Briten.
Zitat:Die Däme die du wahrscheinlich meinst sind mit einzelnen Bombern angegriffen worden und mit Rollbomben zerstört worden. Keine Fläschenbombardemants.Nun, ich habe nichts anderes behauptet. Ich sprach von der Verwendung strategischer Bomber für Punktzielangriffe, nicht von der Verwendung von Flächenbombardements. Letzteres wäre eher ein Widerspruch in sich.